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Bundesliga: FC Bayern München schlägt SpVgg Greuther Fürth nach Pausenrückstand - Lewandowski trifft

Philipp Mosthaf

Update 20/02/2022 um 18:09 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern hat die zweite Bundesligapleite in Serie abgewendet und Greuther Fürth nach 0:1-Pausenrückstand mit 4:1 geschlagen. Branimir Hrgota brachte die Franken kurz vor der Pause in Führung (42.). Nach dem Seitenwechsel drehten die Münchner auf und drehten die Partie durch Tore von Robert Lewandowski (46./82.) Eric Maxim Choupo-Moting (90.+2) und ein Eigentor von Sebastian Griesbeck (61.).

Bayern München gegen Fürth

Fotocredit: Getty Images

Julian Nagelsmann setzte nach dem 1:1 beim FC Salzburg auf Dayot Upamecano, Omar Richards und Marcel Sabitzer anstelle von Niklas Süle, Serge Gnabry (beide Bank) sowie Kingsley Coman (Schlag auf die Wade). So änderte sich auch die Formation in ein 4-2-3-1.
Beim Kleeblatt setzte Stefan Leitl exakt auf jene Elf, die in der Vorwoche einen wichtigen 2:1-Heimsieg gegen Hertha BSC einfuhr.
Die Bayern begangen gewohnt dominant, ließen den Ball sicher und schnell laufen, sodass die Fürther überhaupt nicht in die Zweikämpfe kamen. Beide Trainer sahen sich durch Verletzungen früh zu Wechseln gezwungen: Bei Fürth kam Havard Nielsen für Jeremy Dudziak (22.), bei den Bayern ersetzt Serge Gnabey Corentin Tolisso (25.).
Während beim Rekordmeister viel über die rechte Seite ging und Richards auf links kaum präsent war, tat sich beim Kleeblatt vor allem Jamie Leweling als Aktivposten hervor. Zu Bayerns Matchplan gehört das Spiel über die Außen, doch Leroy Sané und der eingewechselte Serge Gnabry tummelten sich immer wieder im Zentrum. Robert Lewandowski fand lange Zeit überhaupt keinen Zugriff. Und so plätscherte das Spiel größtenteils vor sich hin.
Es war beinahe bezeichnend, dass eine Standardsituation zum 1:0 für die Gäste führte: Branimir Hrgotas Freistoß wurde von Sabitzer unhaltbar abgefälscht (42.).
Die Bayern starteten mit Eric Maxim Choupo-Moting (für Richards) und einer Systemumstellung in den zweiten Abschnitt – und erzielten sofort den Ausgleich durch Robert Lewandowski (46.). Ein unnötiger Gegentreffer, da der Aufsteiger einen Ball fälschlicherweise im Aus sah und so mehrere Spieler abschalteten.
In der Folgezeit zeigte der Tabellenführer mehr Zug zum Tor, spielte schneller nach vorne. Gnabry und Sané kamen nun vermehrt über die Flügel und zogen die Fürther Defensive auseinander. So sah sich das Kleeblatt stark unter Druck, kam nur noch selten ins Bayerns Drittel. Der Rekordmeister drängte auf das zweite Tor und drehte das Spiel: Müllers Hereingabe sprang Sebastian Griesbeck ans Schienbein und schließlich über die Linie – 2:1 (61.).
Auch danach zeigten die Münchner Spielfreude und erarbeiteten sich Möglichkeiten, doch die größte Chance gab es plötzlich auf der Gegenseite: Max Christiansen traf nur den Außenpfosten (67.). Wenig später traf Marco Meyerhöfer erneut nur Aluminium (71.). So war das Kleeblatt wieder im Spiel, auch weil die Bayern nachließen.
Gegen Ende der Partie wurden die Bayern wieder etwas stärker und kamen durch Lewandowski per Kopfball zum entscheidenden 3:1 (82.). Choupo-Moting setzt mit Beginn der Nachspielzeit den Schlusspunkt zum 4:1 (90.+1).
Die Bayern bleiben mit diesem Sieg auf Platz 1, während Fürth die zweite 4:1-Niederlage in Folge einfährt. Für die Münchner geht es kommenden Samstag (18:30 Uhr) nach Frankfurt, das Kleeblatt empfängt bereits am Nachmittag den 1. FC Köln.

Stimmen zum Spiel

Robert Lewandowski (FC Bayern): "In der ersten Halbzeit waren wir nicht zufrieden, wir haben sehr lange gebraucht, um reinzukommen. Wir haben zu langsam gespielt und oft die falschen Entscheidungen getroffen. Was wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, war viel besser, viel deutlicher. Jetzt haben wir zwei normale Wochen und können an diesen Dingen arbeiten. Jetzt ist eine gute Zeit, um darüber zu sprechen und das alles zu trainieren."
Marco Meyerhöfer (SpVgg Greuther Fürth): "Es ist einfach schwer, die Qualität der Bayern über 90 Minuten in Griff zu kriegen. Wir hatten uns für die zweite Halbzeit viel vorgenommen, doch dann klingelt es nach 40 Sekunden. Es war einfach zu schnell und dann weiß man, dass es hier schwer wird. Aber wir haben es dennoch gut gemacht. Beim Stand von 2:1 treffen wir zweimal Aluminium. Wir hatten in der zweiten Halbzeit eine gute Phase, aber auch oft Phasen, in denen es gegen Bayern nicht reicht."
Sven Ulreich (FC Bayern): "Ärgerlich für mich, dass wir nicht zu Null gespielt haben. Aber ich bin froh, dass wir mal wieder gewinnen konnten. Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwergetan, weil wir nicht das Tempo hatten, nicht die Ideen. Wir hatten viel den Ball, aber es war meist nur ein Verschieben, aber nach vorne haben wir nichts kreiert. In der zweiten Halbzeit haben wir es viel besser gemacht. In der Halbzeit haben wir darüber gesprochen und sind dann auch gut aus der Halbzeit gekommen."
Stefan Leitl (Trainer SpVgg Greuther Fürth): "Wir haben in der Tat eine gute erste Hälfte gespielt, auch der Mittelteil der zweiten Halbzeit war ordentlich mit einem Pfosten- und Lattentreffer. Ich glaube, dass wir das Spiel hier hätten drehen können. Wir wollten lange Zeit Paroli bieten, das ist uns auch gelungen. Am Ende war es aus meiner Sicht ein zu hohes Ergebnis. Das erste Tor fiel einfach zu schnell, das darf hier in München nicht passieren. Somit ist das Spiel nach 46 Minuten wieder offen. Wir hätten es länger halten müssen, dann gibt es wieder mehr Räume. Wir nehmen die heutige Leistung mit in die nächsten Wochen. Wir haben die Bayern vor Aufgaben und Probleme gestellt. Abhaken und weiter geht’s."
Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern): "In der ersten haben wir 4-2-3-1 gespielt und haben versucht, die Jungs in ihre gewohnten Abläufe zu kriegen, um einen guten Rhythmus zu bekommen. Wir haben dann die Power und Dynamik nicht ganz entwickelt, um hinter die Ketten zu bekommen. Fürth wurde dann etwas mutiger. Dann gab es den Freistoß. In der Halbzeit haben wir dann umgestellt. Ich finde, gerade die 20 Minuten nach der Halbzeit waren sehr gut, mit viel Power, mit vielen Bällen in die Box. Dann können wir den Sack früher zumachen, haben den Punkt nicht mehr gefunden für mehr Kontrolle. Erst dann waren wir wieder besser und konnten noch zwei Tore machen. Es war ein wichtiger Sieg für uns, nicht nur tabellarisch, auch psychisch."

Das fiel auf: Der FC Bayern zeigt erneut zwei Gesichter

Gegen den VfL Bochum konnte man aus Bayern-Sicht die kompletten 90 Minuten vergessen. Gegen Salzburg war im ersten Durchgang Sand im Getriebe – inklusive Rückstand. Erst in der zweiten Halbzeit wurde der Rekordmeister besser und kam verdient zum 1:1. Diese zwei Gesichter zeigte der FC Bayern auch gegen das Schlusslicht aus Fürth. Nach einer sehr schwachen ersten Hälfte mit nur zwei Torschüssen, zeigten die Münchner eine Trotzreaktion im zweiten Durchgang und drehten das Spiel in einer starken Viertelstunde. Doch auch danach ließen die Bayern wieder nach und hätten beinahe den Ausgleich kassiert. Die aktuellen Bayern lassen die Dominanz über 90 Minuten vermissen, sind offensiv nicht zielstrebig genug, bauen zu viele Fehler ein und lassen einige Möglichkeiten zu.“

Tweet zum Spiel

Eine Szene, die den FC Bayern wieder zurück ins Spiel brachte: Gnabry kratzte einen Ball von der Grundlinie, im Hintergrund heben die Fürther die Arme, anstatt zu verteidigen. Und so erzielte Lewandowski den frühen Ausgleich im zweiten Durchgang. Dieses 1:1 war aus Fürther Sicht sehr unglücklich wie auch unnötig. Der Aufsteiger nahm sich nach einer starken ersten Halbzeit vor, solange wie möglich die Null zu halten. Dieses Vorhaben wurde schon nach 40 Sekunden durchkreuzt. Wer weiß, was möglich gewesen wäre …

Die Zahl zum Spiel: 5

In einer Statistik ist die SpVgg Greuther Fürth in dieser Saison Spitzenreiter. Bereits zum fünften Mal in dieser Saison kassierte der Aufsteiger trotz zwischenzeitlicher Führung eine Niederlage. Neunmal ging das Kleeblatt in Führung. Daraus resultierten drei Siege, ein Remis sowie fünf Pleiten. Auf Platz 2 in dieser Kategorie liegt überraschenderweise der Rekordmeister. Bayern musste nach zwischenzeitlicher Führung schon drei Niederlagen hinnehmen.
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