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Greuter Fürth steckt nach Heimpleite gegen VfL Bochum im Tabellenkeller fest

Philipp Mosthaf

Update 16/10/2021 um 18:07 GMT+2 Uhr

Die SpVgg Greuther Fürth kommt nicht aus dem Tabellenkeller und muss weiterhin auf den ersten Saisonsieg und den ersten Heimerfolg der Bundesliga-Geschichte warten. Schlimmer noch: Die Franken unterlagen am 8. Spieltag im Duell der Aufsteiger zuhause mit 0:1 (0:0) dem VfL Bochum. Anthony Losilla erzielte in der 80. Minute das Tor des Tages. Fürth bleibt mit nur einem Zähler Letzter.

Fürth gegen Bochum

Fotocredit: Imago

Im Aufsteiger-Duell musste SpVgg-Trainer Stefan Leitl auf zwei Positionen umstellen: Hans Sarpei und Cedric Itten rutschten für die verletzten Maximilian Bauer und Havard Nielsen in die Startelf.
Beim Gast aus dem Ruhrpott nahm Thomas Reis nach der 0:3-Niederlage in Leipzig gleich fünf Änderungen vor: Mit Robert Tesche (muskuläre Probleme) und Herbert Bockhorn (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) fehlten dem VfL zwei wichtige Stützen. Zudem saßen Takuma Asano, Christopher Antwi-Adjei und Armel Bella-Kotchap auf der Bank.
Beide Teams begegneten sich von Beginn an auf einem intensiv sehr hohen Niveau. Die Zweikämpfe wurden hart, aber fair geführt. Doch das fußballerische Niveau konnte mit der Intensität nicht mithalten. Viele einfache Ballverluste, sehr viele lange Bälle sowie kleinere Fouls machten einen Spielfluss zunichte.
Die Fürther hatten zwei kleinere Möglichkeiten, bei Bochum hatte Sebastian Polter die Führung auf dem Fuß (28.). Ansonsten spielte sich die Partie weitestgehend zwischen den Strafräumen ab. Beide Abwehrreihen hatten die gegnerischen Offensivspieler im Griff. Und so sahen die Zuschauer ein typisches Spiel zwischen zwei schwachen Aufsteigern.
Die Franken kamen sehr engagiert und zielstrebig aus der Kabine. Erst prüfte Marco Meyerhöfer Manuel Riemann mit einem Aufsetzer (49.), dann konnte Itten seinen Kopfball aus wenigen Metern nicht richtig drücken (50.). War der erste Durchgang noch starke Magerkost, wurden die zweiten 45 Minuten wesentlich besser. Allen voran die Franken hatten gute Aktionen, jedoch machte sich die fehlende Qualität im Abschluss immer wieder bemerkbar. Branimir Hrgota versprang die Kugel aus kurzer Distanz (58.). Bochum fand lange Zeit offensiv gar nicht statt, hatte dann durch den eingewechselten Asano die Riesenchance zur Führung (69.).
Auch in der Schlussphase hatte Fürth mehr vom Spiel und wollte den Sieg mehr. Die Bochumer erweckten den Eindruck, mit dem Remis leben zu können. So konzentrierte sich der VfL überwiegend auf Umschaltaktionen. In einem spielerisch überschaubaren Duell war es schließlich ein Standard, der die Bochumer Führung besorgte: Eduard Löwen fand mit einer Freistoßflanke Anthony Lossila, der per Kopf das 1:0 markierte (80.).
In den Schlussminuten warf das Tabellenschlusslicht alles nach vorne, doch Bochum verteidigte gut und ließ sich nicht in die Defensive drängen. So rettete der VfL das 1:0 über die Zeit und brachte so den ersten Auswärtssieg in dieser Saison unter Dach und Fach.
Greuther Fürth muss kommenden Samstag nach Leipzig, Bochum empfängt am Sonntag Eintracht Frankfurt.

Die Stimmen zum Spiel:

Sebastian Schindzielorz (Sportdirektor VfL Bochum): "Wir haben in den letzten beiden Auswärtsspielen viele Gegentore kassiert. Hier wollten wir diszipliniert und geordnet auftreten, ich kann mich an keine Torchance von Greuther Fürth im ersten Durchgang erinnern. In der zweiten Halbzeit mussten wir eine Druckphase überstehen, aber alles in allem geht der Sieg in Ordnung. Wir sind sehr froh, dass wir die drei Punkte mitnehmen können. Wir sind sehr erleichtert, es war ein Spiel mit sehr viel Druck. Wir wussten, dass wir bei einer Niederlage auf den letzten Platz rutschen. Wir wissen weiterhin, dass es eine schwierige Saison ist. Wir müssen weiter hart arbeiten."
Hans Sarpei (SpVgg Greuther Fürth): "Es ist eine sehr große Enttäuschung für uns. Wir haben sehr hart gearbeitet und wollten das Spiel gewinnen. Wir brauchen mehr Konzentration, vor allem beim Freistoß hätten wir das gebraucht. Wir hatten fünf Männer in Raumdeckung und drei Spieler in Manndeckung. Hier hat einer seinen Gegner nicht übernommen. So kam dieser mit viel Dynamik, da hat man keine Chance. Dieses Spiel ist jetzt vorbei, wir müssen nun auf das nächste Spiel gegen Leipzig schauen. Wir haben gut gespielt, mit und gegen den Ball, aber das Tor fehlte."
Anthony Losilla (VfL Bochum): "Die ganze Mannschaft hat heute gut gekämpft. Es war heute ein ganz wichtiges Spiel. Wir wollten unbedingt heute gut stehen und können mit den drei Punkten zufrieden sein. Es war ein enges Spiel heute. Wir haben noch in dieser Woche noch an Standards gearbeitet und wurden heute dafür belohnt. Defensiv haben wir richtig gut gekämpft, das war mitentscheidend. Beiden Mannschaften hat man heute die Anspannung angemerkt. Jetzt müssen wir die drei Punkte von heute vergolden, Frankfurt ist dafür ein guter Kandidat."

Das fiel auf: Fürther Offensive genügt Bundesliga-Ansprüchen nicht

Das Kleeblatt zeigte im Aufstiegsjahr noch berauschenden Fußball, stellte mit 69 erzielten Treffern die zweitbeste Offensive der 2. Bundesliga. Doch vor allem der Offensive fehlt es in dieser noch jungen Saison bislang an Qualität und Durchschlagskraft. Auch gegen Bochum hatte Fürth einige gute Möglichkeiten, dennoch blieb man auch im Aufsteiger-Duell torlos. Fünf Treffer in acht Partien sind einfach zu wenig.

Der Tweet zum Spiel:

Der Kapitän geht voran! Anthony Losilla erzielte per Kopf das Tor des Tages und war wieder einer der besten Männer auf dem Feld. Nun belohnte sich der 35-Jährige auch noch mit seinem ersten Bundesligator. Die Freude über das 1:0 war riesengroß, war es für den VfL ein wichtiger Schritt im Kampf um den Klassenerhalt.

Die Zahl zum Spiel: 0 aus 21

Die SpVgg Greuther Fürth wartet auch nach 21 Heimspielen in der Bundesliga weiterhin auf den ersten Dreier. Schon in der Premierensaison 2012/2013 holte man lediglich vier Unentschieden bei 13 Niederlagen. Auch in dieser noch recht jungen Spielzeit ist das Kleeblatt weiterhin sieglos. In vier Heimspielen sprang bislang nur ein Zähler raus.
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