FC Bayern: Keine Konkurrenz für schwachen Dauer-Starter Leon Goretzka - Bayern auf der Suche nach Alternativen

In der Mittelfeldzentrale des FC Bayern München fehlt es an notwendigem Konkurrenzdruck. Abgesehen von Joshua Kimmich befindet sich aktuell kein anderer Akteur in guter Verfassung, Leon Goretzka ist lediglich mangels Alternativen gesetzt. Transferierte Optionen aus der letzten Saison wurden nicht ersetzt, Ryan Gravenberch ist bislang nicht eingeschlagen. Der FC Bayern braucht internen Wettbewerb.

Erlebt eine durchwachsene Saison: Leon Goretka

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Es lief die 69. Spielminute in der Allianz-Arena, als die Bayern auf der Suche nach einer Lücke gegen die kompakt gestaffelte Hertha waren. Joshua Kimmich spielte einen punktgenauen Chipball auf Serge Gnabry, der per Flugkopfball zur Führung traf.
In den 68 Minuten zuvor fand der behäbige Rekordmeister keine Lösung, um die letzte Kette der Berliner zu überspielen - der geniale Moment von Kimmich knackte das Bollwerk der Gäste, die wiedergewonnene Tabellenführung tröstete letzten Endes über den schwachen Arbeitssieg hinweg.
Spielerische Lösungen aus dem Zentrum sind eine Seltenheit für den Rekordmeister in der laufenden Spielzeit. Leon Goretzka kann in der laufenden Bundesliga-Saison auf nur zwei Torvorlagen zurückblicken, Kimmich steht nach seinen beiden Assists gegen die Hertha nun bei sechs.
Doch ist die Problematik eine Frage des Personals? Im letzten Jahrzehnt setzte Bayern häufig auf kreative Sechser wie Thiago Alcántara, Xabi Alonso oder Toni Kroos. Mit Goretzka und Kimmich sind zwei körperliche Spieler gesetzt, die zudem ohne wirkliche Konkurrenz agieren. So sind die Einsätze beider Akteure auch nach schwachen Leistungen so gut wie sicher.
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Joshua Kimmich und Leon Goretzka

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Wegen mangelnder Alternativen: Stammplatz-Garantie für Goretzka

Und die sind zuletzt keine Seltenheit. Schon vor einigen Wochen soll Trainer Thomas Tuchel laut verschiedenen Medienberichten eine Leistungssteigerung von Goretzka gefordert haben.
Einen Aufwärtstrend zeigte der Nationalspieler zwar nicht zwingend, doch das änderte nichts am abonnierten Stammplatz des 28-Jährigen. So durfte Goretzka nach schlechten Kritiken aus der Vorwoche auch gegen die Hertha von Beginn an ran, wurde dann aber zur Halbzeit nach einer weiteren dürftigen Leistung ausgewechselt. "Es war ein taktischer Wechsel", erklärte Tuchel nach dem Spiel.
Neben einer Knappheit an kreativen Sechsern scheint das Problem so vor allem am mangelnden Konkurrenzdruck innerhalb des bayrischen Kaders zu liegen. In den vergangenen Jahren konnte der Rekordmeister nach schwachen Auftritten des Stammpersonals noch auf Alternativen wie Corentin Tolisso oder Marcel Sabitzer setzen.
Beide Abgänge wurden qualitativ nicht ebenbürtig ersetzt, dafür kam mit Ryan Gravenberch ein 20-jähriges Talent. In 20 Bundesliga-Einsätzen ist der Niederländer noch ohne Torbeteiligung. Für den gelbgesperrten Goretzka erhält der Youngster am Samstag im Spiel gegen den SV Werder (18:30 Uhr im Liveticker) jedoch eine neue Chance. Dies ließ Tuchel auf der Pressekonferenz am Freitag durchblicken.
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Ryan Gravenberch (r.) kann gegen die Hertha überzeugen

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Ist Laimer die Lösung?

Denn nach seiner Einwechslung gegen die Hertha überzeugte Gravenberch, sorgte für frischen Wind im bis dahin schwerfälligen bayischen Spiel und bekam in der Folge von Tuchel sogar ein Sonderlob: "Ryan hat heute ein sehr gutes Spiel von der Bank gemacht", so der Trainer nach der Partie.
Doch auch der 20-Jährige könnte zeitnah als Alternative wegfallen. Der Niederländer hat offensiv bekanntgegeben, dass er mit seinen Einsatzzeiten unzufrieden ist, laut "Bild" wünscht sich der 20-Jährige einen Transfer im Sommer.
Durch einen anderen Neuankömmling dürfte der interne Konkurrenzdruck in der kommenden Saison dann aber zumindest wieder etwas ansteigen.
Der Transfer von RB-Ass Konrad Laimer deutet sich seit Monaten an, die Kernkompetenzen des Österreichers sind unbestritten: "Seine Fähigkeiten sind einzigartig", schwärmte Mitspieler Benjamin Henrichs zuletzt über den möglicherweise künftigen Bayern-Profi: "Dieses Pressing, die Zweikämpfe und das Tempo nach vorn - solche Stärken hat kein anderer."
Eine weitere Pressingmaschine schadet dem FC Bayern sicher nicht. Doch als kreatives Genie ist Laimer, Wunsch-Transfer von Ex-Trainer Julian Nagelsmann, bislang nicht bekannt. Ob der Neuzugang das bestehende Problem also lösen wird, bleibt abzuwarten.
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Quelle: Perform

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