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Paris Saint-Germain im Chaos: Lionel Messi und Neymar sorgen für Fan-Proteste - Verein steht vor wichtigen Entschlüssen

Raffael Reisdorf

Update 05/05/2023 um 10:20 GMT+2 Uhr

Nach den Protesten hunderter Anhänger gegen die Superstars Lionel Messi und Neymar steht Paris Saint-Germain am Scheideweg. Zu den jüngsten sportlichen Rückschlägen des französischen Spitzenklubs, der trotz höchster Ambitionen wohl lediglich die französische Meisterschaft gewinnen wird, leistet sich das strahlkräftige Personal nun auch eine Reihe an Fehltritten außerhalb des Platzes.

PSG-Fans poltern gegen Messi: "Kein Mehrwert, verkauft nur Trikots"

Bei Paris Saint-Germain gelten seit Jahren die höchsten sportlichen Ansprüche. Seit der Übernahme durch Qatar Sports Investments 2011 ist der Titel in der französischen Liga zur Randnotiz geworden, der Fokus liegt auf der Champions League.
Die ambitionierten Ziele wollen aber so gar nicht zum Verhalten einiger Stars im Verein passen. Besonders seit den jüngsten Misserfolgen - PSG schied im Achtelfinale der Champions League und hat seit Anfang Februar keine Chance mehr auf den französischen Pokal - ist der Frust groß. Die Fehltritte auf dem Feld und auch daneben nehmen zu.
So geschehen bei Superstar Lionel Messi, der wegen eines nicht genehmigten Ausflugs nach Saudi-Arabien das Training verpasste und Berichten zufolge für zwei Wochen vom Verein suspendiert wurde. Das Auftreten des Weltmeisters spricht nicht mehr für eine enge Verbundenheit mit PSG.
Vor dem Hintergrund der dauerhaften Spekulationen um eine Barça-Rückkehr liest sich das Verhalten des Argentiniers wie das eines Abtrünnigen, der mit seinem Klub bereits abgeschlossen hat.
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Was macht der Keeper da? Kurioses Mbappé-Tor für PSG

Dass man Messi in Frankreich nicht mehr lange bestaunen kann, scheint beschlossene Sache zu sein. "Barça, Inter Miami oder Saudi-Arabien - wo wird Lionel Messi landen?", titelte etwa die "L'Équipe" am Mittwoch.
Die Kritik am Argentinier besteht zwar schon lange, der Trip nach Saudi-Arabien war aber wohl der Sargnagel der Beziehung zwischen Messi und PSG. "Es gibt jetzt kein Zurück mehr", meint auch Fußball-Experte Cyril Morin von Eurosport Frankreich in Paris.

PSG reagiert verhalten - steht die Implosion bevor?

Doch Messi ist bei Weitem nicht der einzige Pariser Brandherd. Auch Neymar provoziert mit seinem Verhalten immer wieder hitzige Sprechchöre und Beleidigungen aus den Reihen der Anhängerschaft des Klubs.
Gegen beide Stars stimmten PSG-Fans am Mittwoch Schmähgesänge an - erst vor der Geschäftsstelle, später sogar vor der Villa von Neymar.
Dessen Zukunft in der französischen Hauptstadt steht auf wackligen Beinen.
riefen die Demonstranten vor dem Zuhause des 31-Jährigen. Während Messis Vertrag im Sommer ausläuft, müsste PSG den bis 30. Juni 2025 gebundenen Brasilianer verkaufen.
"Wir haben die Söldner satt, wir müssen Messi rausschmeißen", rief ein Mann per Megafon vor der Geschäftsstelle. Die Reaktion des Vereins: Drei Sätze in einem Statement, in der die Aktionen der Fans verurteilt werden. Eine halbherzige Antwort in einer chaotischen Situation: "Ungeachtet aller Meinungsverschiedenheiten rechtfertigt nichts derartige Handlungen", heißt es in der Erklärung des Klubs.
Glaubt man jüngsten Medienberichten, so steht das Projekt PSG vor der Implosion. Denn neben den beiden internationalen Aushängeschildern im Team scheint plötzlich ein Rauswurf von Trainer Christophe Galtier und Sportdirektor Luis Campos im Rahmen des Möglichen, weil nach der 1:3-Niederlage gegen Außenseiter Lorient auch die Meisterschaft noch nicht in trockenen Tüchern ist.
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PSG-Fans protestierten vor dem Klubgebäude

Fotocredit: Getty Images

Das Verhältnis des ehemaligen Traumduos Galtier-Campos, das 2021 mit dem OSC Lille Meister wurde, ist "nicht mehr so stabil", wie die "L’Équipe" schreibt. Möglicherweise stehen beim Pariser Spitzenklub mehrerer Pfeiler vor dem Einsturz, was den Verein in seinen Grundfesten erschüttern dürfte.
Einem Teil der Anhänger käme das vielleicht sogar recht. Denn: Neben Sprechchören gegen
übten die rund 400 Fans am Mittwoch auch Kritik an Trainer und Vorstand.

Schluss mit Bling Bling bei PSG?

Zwar ist Paris dem großen Coup in der Champions League in den vergangenen Jahren durchaus nahegekommen, doch besonders das extravagante Starensemble sorgte immer wieder für Aufregung im Verein. Auch taktisch betrachtet garantierte das Offensiv-Trio um Kylian Mbappé, Neymar und Messi auf höchstem Niveau keinen Erfolg. Zu wenig Defensivarbeit leistete das offensiv ausgerichtete Dreigestirn.
Es scheint so, als würde die von Vereinspräsident Nasser Al-Khelaifi angekündigte Zeitenwende in die Tat umgesetzt werden. Der 50-Jährige propagierte, dass man "kein grelles, blinkendes Bling Bling mehr" wünsche und stattdessen "kräftig, demütig und kampfbereit" auftreten wolle.
Vermutlich müsste Paris Saint-Germain dafür aber mindestens auf Messi und Neymar verzichten ...
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