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Bayer 04 Leverkusen verliert wildes Spiel gegen 1. FSV Mainz 05
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Publiziert 19/02/2023 um 21:38 GMT+1 Uhr
Im letzten Spiel des 21. Spieltags hat Mainz 05 mit 3:2 (2:1) bei Bayer 04 Leverkusen gewonnen. Die Gäste gingen durch Anthony Caci in der 26. Minute in Führung, aber die Leverkusener glichen in der 32. Minute durch Nadiem Amiri aus. Kurz vor der Pause schoss Leandro Barreiro (45+4) Mainz nach vorne. Patrik Schick traf zum 2:2 (58.), bevor Marcus Ingvartsen in der 82. per Elfmeter zum Sieg traf.
Mainz 05
Fotocredit: Getty Images
Das Spiel startete zunächst zäh, der erste Angriff gehörte den Leverkusenern mit Nadiem Amiri (7.), der Finn Dahmen im Tor der Mainzer keine Probleme bereitete. Insgesamt war Leverkusen das spielbestimmende Team, da Mainz ihnen den Ball überließ, dabei aber früh anlief. Bis zur zwanzigsten Minute gab es wenige Highlights, dann zeigte Schiedsrichter Robert Schröder auf den Elfmeterpunkt. Nach einem Freistoß der Leverkusener keine fünf Meter vor dem Sechzehnmeterraum traf Anton Stach seinen Gegner Sardar Azmoun im Kampf um den Ball auch am Fuß. Eine kaum zu erkennende Berührung, für Schröder aber genug. Nach Betrachten der Videobilder blieb er bei seiner Entscheidung, Edmond Tapsoba trat also an den Punkt – doch Dahmen im Tor der Mainzer sprang in die richtige, in die linke untere Ecke und hielt den Ball fest (23.).
Ein Schlag ins Gesicht für Leverkusen, für Mainz aber Rückenwind. Fast direkt im Gegenzug fiel das 0:1, die Führung für die Gäste besorgte Anthony Caci, der nach einem Einwurf von rechts viel zu frei im Strafraum der Leverkusener stand und ins rechte Eck einschob (26.).
Doch wieder dauerte es nicht lang, bis sich der Spielstand änderte. Azmoun nutzte einen Fehler des Mainzers Edimilson Fernandes, der Azmoun nicht im Blick hatte und den Ball zu lässig abstoppen wollte. Azmoun zog also bis zum Strafraum, bediente dort zentral Amiri, der aus der Drehung vorbei an Dahmen zum 1:1 traf (32.).
In der Folge drang Leverkusen auf den Führungstreffer, besonders Amiri machte Druck (36.). Es waren aber die Mainzer, die wie schon beim zwischenzeitlichen 0:1 fast aus dem Nichts trafen. In der Nachspielzeit leitete der starke Jae-sung Lee einen Ball von der Mittellinie im Sechzehner weiter auf Barreiro, der zentral vor dem Tor den Ball im Netz versenkte (45. +4). Und da war die erste Halbzeit noch nicht vorbei: Schiedsrichter Schröder zeigte ein zweites Mal auf den Punkt (45.+5). Andrich brachte Onisiwo im Strafraum zu Fall, doch auf der anderen Seite hatte es in der Entstehung ein Foul von Stefan Bell an Amine Adli gegeben.
Auch in der zweiten Hälfte waren es die Leverkusener, die das Spiel machten und wieder war es Azmoun, der viel anschob (47., 48.). Etwa eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff war der Ball dann auch wieder im Netz, der eingewechselte Patrick Schick schob den Ball nach einigem Hin und Her ins linke Eck (58.). Zu dieser Zeit zeigten beide Teams ein wahres Chancenfeuerwerk: Waren es vor dem Ausgleich zum 2:2 die Leverkusener zogen nun die Gäste aus Mainz mit Karim Onisiwo (60.) und Danny da Costa (61.) nach. Beide Male zeigte Keeper Lukas Hradecky starke Paraden.
Das Spiel verflachte anschließend zwar nicht, die große Aufregung gab es aber in den letzten zehn Minuten der Partie: Schiedsrichter Schröder zeigte ein drittes Mal auf den Punkt, und das zweite Mal war es im Strafraum der Leverkusener. Adli brachte dort den eingewechselten Silvan Widmer zu Fall – eine klare Notbremse, die zur Roten Karte und dem Platzverweis für Adli führte (80.). Anders als Tapsoba zu Beginn der Partie verwandelte der ebenfalls eingewechselte Marcus Ingvartsen eiskalt unten rechts zum 2:3-Endstand (82.). Spielerisch passierte nun nur noch wenig, das Spiel wurde immer zerfahrener, Schröder verteilte Gelbe Karten im Minutentakt. So brachte Mainz die Führung über die Zeit und fügte Leverkusen wieder einmal eine Niederlage in der Karnevalszeit zu – wie schon im Jahr zuvor.
Die Stimmen zum Spiel:
Martin Schmidt (Sportdirektor Mainz 05): "Vieles war sehr unverständlich, es waren so viele Themen drin. Beim nicht gegebenen Elfmeter für uns, war es eine Situation auf der anderen Seite, wo es eigentlich mit Schiedsrichterball weitergehen sollte... Wichtig war, dass wir den Sieg mehr wollten. Über die Entscheidungen sollen sich die Regelhüter streiten."
Nadiem Amiri (Bayer Leverkusen): "Wir bekommen fahrlässige Gegentreffer, Mainz hat uns eiskalt bestraft. Wir müssen als Kollektiv besser verteidigen. Egal, wie viele Treffer wir schießen – wir dürfen niemals so viele Gegentore bekommen. Vom Gefühl sind wir in die Kabine und haben uns gefragt, wie wir 1:2 zurückliegen konnten! Wir hatten das Spiel so im Griff."
Zur Notbremse Adlis: "Jeder Mensch macht Fehler, so etwas passiert."
Anton Stach (Mainz 05): "Wir haben immer dran geglaubt, das ganze Spiel über. In der ersten Halbzeit bekommen wir ein unglückliches Gegentor durch einen individuellen Fehler. Aber wir sind drangeblieben und wurden am Ende mit dem Elfmeter belohnt."
Zum Strafstoß für Leverkusen: "Ich habe zum Schiri gesagt, dass ich den Ball spiele. Er hat gesagt, ich treffe erst den Gegner und dann den Ball. Wenn er ihn nicht gibt, kann man sich nicht beschweren, er hat ihn gegeben, so ist es. Finn (Dahmen) hat mich in dem Moment gerettet. Wir haben gewonnen, deswegen ist das jetzt egal."
Finn Dahmen (Torwart Mainz 05): "Das weiß ich nicht, wer beim nächsten Spiel im Tor stehen wird. Ich habe mich riesig gefreut, dass ich heute gespielt habe. Ab Mittwoch gebe ich im Training weiter Gas und hoffe, dass ich Samstag auch spielen darf."
Bo Svensson (Trainer Mainz 05): "Es fühlt sich sehr sehr gut an. Ich habe sehr lange mit allen gesprochen, ich habe auch gesagt, dass es sehr lange her ist, dass wir ein enges Spiel für uns entschieden haben. Wir haben natürlich auch einige Rückschläge einstecken müssen. Aber wie wir als Mannschaft agiert haben, gegen alle Widerstände, ist sehr positiv."Zur Torwart-Situation: "Ich hab vor dem Spiel gesagt: Zentner ist unsere Nummer eins. Aber wir müssen auch Respekt vor Finns (Dahmen) Leistungen haben."
Der Tweet zum Spiel:
Das fiel auf:
Die wirklich vielen Gelben Karten kurz vor Schluss. Leverkusen war sichtlich frustriert, Mainz wurde dieser Energie ebenbürtig. Es kam zu zwei kleineren Rudelbildungen und vor allem zu Gelben Karten im Minutentakt. Neun waren es insgesamt in der zweiten Halbzeit, plus die Rote Karte für Adli.
Die Statistik: 4
Der in der ersten Halbzeit zugesprochene Strafstoß war für Leverkusen der achte in dieser Saison - und der siebte, der nicht ins Netz ging. Nur ein Mal traf die Werkself vom Punkt in dieser Saison: Beim 2:0 gegen Bochum war es auch Tapsoba, der antrat.
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Quelle: Perform
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