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Bayer Leverkusen geht zu Hause gegen Hoffenheim baden - krachender Fehlstart der Werkself perfekt

Celine Jäntsch

Update 20/08/2022 um 21:08 GMT+2 Uhr

Bayer Leverkusens Fehlstart in die Bundesliga-Saison 2022/23 ist perfekt. Die Werkself musste sich am 3. Spieltag vor heimischer Kulisse der TSG Hoffenheim 0:3 (0:2) geschlagen geben und kassierte damit die dritte Ligapleite in Serie. Christoph Baumgartner per Hacken-Traumtor (9.), Andrej Kramaric (35.) und Georginio Rutter (78.) trafen für die Gäste, die den zweiten Sieg in Folge feierten.

Moussa Diaby - Bayer Leverkusen

Fotocredit: Imago

Die Werkself stand nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt sowie dem blamablen Aus im DFB-Pokal gegen die TSG aus Hoffenheim bereits gehörig unter Druck. Und auch gegen die Kraichgauer startete Leverkusen denkbar schlecht: Zunächst verpasste Moussa Diaby nach Vorarbeit von Sardar Azmoun aus acht Metern die 1:0-Führung – im Gegenzug ging dann auch noch Hoffenheim in Führung. Nach Doppelpass mit Georginio Rutter erhielt Christoph Baumgartner – mit dem Rücken zum Tor stehend – den Ball zurück und bugsierte die Kugel aus sieben Metern mit der Hacke ins linke Toreck (9.).
Leverkusen war nun gefordert, Patrik Schick zielte nach Kopfballverlängerung von Azmoun und sehenswerter Ballmitnahme aus 18 Metern aber deutlich links vorbei (14.). In der Folge tat sich die Mannschaft von Gerardo Seoane dann allerdings immer schwerer, Chancen zu kreieren.
Stattdessen trafen erneut die Gäste. Ozan Kabak setzte in Leverkusens Hälfte nach und flankte von rechts an den zweiten Pfosten. Dort lauerte Andrej Kramaric und köpfte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie – Lukas Hradecky war unter der Hereingabe hindurch geflogen (35.).
Wenig später lag der Ball dann erneut in Hradeckys Tor: Nach Balleroberung am eigenen Strafraum konterte Hoffenheim über Rutter, der sich links im Strafraum viel zu leicht gegen Edmond Tapsoba durchsetzte, kurz vor der Grundlinie quer spielte und im Zentrum Robert Skov fand. Der Däne musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben (39.). Die Freude der Hoffenheimer währte allerdings nur kurz: Der Treffer wurde nach Videobeweis von Schiedsrichter Tobias Reichel zurückgenommen, Kabak hatte bei der Balleroberung zuvor ein Foul an Schick begangen. Eine harte, aber wohl vertretbare Entscheidung.
Im zweiten Durchgang drückte Bayer 04 auf den Anschlusstreffer, stand sich dabei allerdings zu oft selbst im Weg. Symbolisch dafür stand die 51. Minute, in der Azmoun einen Schuss von Schick aus 14 Metern Torentfernung kurz vor der Torlinie quasi für Hoffenheim klärte. Auch bei Kerem Demirbays Freistoß aus 20 Metern halblinks fehlte die Präzision (58.).
Wirklich zwingend spielte die Werkself in der Folge dann aber nicht, so konnte Hoffenheim die 2:0-Führung einigermaßen souverän bis in die Schlussphase verteidigen. Mehr noch - die Gäste erhöhten sogar noch auf 3:0: Georginio Rutter setzte sich rechts im Strafraum gegen Mitchell Bakker durch, zog nach innen und traf dann so wuchtig wie sehenswert aus zwölf Metern in den linken Winkel (78.).
Es war die Entscheidung der Partie. Leverkusen musste sich also auch im dritten Liga-Spiel in Folge geschlagen geben, Hoffenheim hingegen feierte unter dem neuen Trainer André Breitenreiter den zweiten Erfolg im dritten Spiel.

Die Stimmen zum Spiel:

Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen): "Frust, Enttäuschung, Unzufriedenheit, das geht bei uns allen gerade durch die Köpfe. Ich glaube, dass wir einfach alle mehr Leadership übernehmen müssen. Jeder muss gucken, was er mehr tun kann. Es haben überall ein paar Prozent gefehlt, auch in den Zweikämpfen. Die Hoffenheimer waren überall einen Schritt schneller, deswegen verlieren wir am Ende."
Christoph Baumgartner (TSG 1899 Hoffenheim): "Das Tor entsteht aus der Situation, ich stehe mit dem Rücken zum Tor. Ich habe dann gar nicht so viele Optionen. Ich habe glaube ich in Bremen schon einmal ein ähnliches Tor geschossen, deshalb war es gar nicht so ein krasser Zufall. Ja, es war schon ein geiles Tor. Dass wir in Leverkusen 3:0 gewinnen, ist glaube ich schon eine kleine Überraschung. Aber ich sehe ja tagtäglich im Training, was wir da für eine Qualität haben. Das haben wir heute gezeigt."
Kevin Vogt (TSG 1899 Hoffenheim): "Die Art und Weise, wie wir als Team aufgetreten sind, hat mir sehr gut gefallen. Und dass wir hier umgesetzt haben, was wir uns in der Kabine eingetrichtert haben: Dass wir hier auf Sieg spielen. Wir waren heute sehr spielfreudig, unsere Offensivabteilung hat mir heute sehr gut gefallen."
Lukas Hradecky (Bayer 04 Leverkusen): "Ich stelle mir die selbe Frage, was los ist. Ich kann mir auch nicht alles erklären. Anscheinend besteht größerer Redebedarf, als erwartet. Wir kassieren momentan Tore, die man eigentlich nur einmal pro Saison kassiert. Da fehlt ganz viel momentan."
Simon Rolfes (Geschäftsführer Sport): "Am Anfang hat man gemerkt, dass da immer mehr Verunsicherung kommt. Dann ist das Spiel gegen uns gelaufen. Das ist ganz wichtig, wir hatten einen schlechten Start, aber dass wir jetzt zur Sicherheit finden, Stabilität. Das sind immer die gleichen Dinge, wenn es nicht funktioniert."
Gerardo Seoane (Trainer Bayer 04 Leverkusen): "Es ist die gleiche Mannschaft wie das letzte Mal. Bei guten Spielen hat auch niemand nach Leadership gefragt. Heute Abend haben wir viel zu viele Fehler gemacht, mit dem Ball und ohne den Ball haben wir komplett die Aggressivität, die es braucht, vermissen lassen."

Der Tweet zum Spiel:

Bayer 04 Niederlagen.

Das fiel auf: Bayer verschläft die Anfangsphase

Bereits im Auftaktspiel gegen Borussia Dortmund kassierte Bayer 04 Leverkusen nach zehn Minuten das erste Gegentor, gegen Augsburg eine Woche später nach 15 Minuten. Gegen Hoffenheim nun dauerte es gerade einmal neun Minuten bis zum ersten Gegentreffer. Nicht unbedingt ein Zeichen für defensive Stabilität und mentale Stärke. Wie bereits in den vorangegangenen Partien waren individuelle Fehler und eine schlechte Abstimmung in der Defensive ausschlaggebend. So flog Keeper Lukas Hradecky – eigentlich ein starker Rückhalt seiner Mannschaft – beim 0:2 unter der Flanke von Georginio Rutter hindurch, beim ersten Treffer hob Edmond Tapsoba beinahe stümperhaft das Abseits auf. In der Offensive hingegen blieb Bayer 04 erneut torlos, Torjäger Patrik Schick wirkte beinahe wie ein Schatten seiner selbst.

Die Statistik: 4

Vier Pflichtspiel-Niederlagen zu Saisonbeginn gab es noch nie bei Bayer 04 Leverkusen – so schlecht war die Werkself noch nie.
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