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Bundesliga: Hertha BSC gewinnt beim FC Augsburg - Dodi Lukebakio und Marco Richter treffen für Berlin

Celine Jäntsch

Update 04/09/2022 um 18:04 GMT+2 Uhr

Hertha BSC gewann am 5. Spieltag beim FC Augsburg 2:0 (0:0). Nachdem sich in der ersten Halbzeit beide Teams schwertaten, gefährliche Aktionen zu kreieren, brach Dodi Lukebakio kurz nach der Pause den Bann für die Berliner (57.). Die Fuggerstädter versuchten daraufhin alles, um noch den Ausgleich zu schaffen. Marco Richter machte aber kurz vor Schluss alle FCA-Hoffnungen zunichte (90.+3).

Hertha BSC

Fotocredit: Getty Images

Die Anfangsphase war vor allem von intensiver Zweikampfarbeit geprägt. Torraumszenen waren hingegen Mangelware. Hertha BSC zeigte zwar immer mal wieder gute Ansätze im Kombinationsspiel, bis auf einen Kopfballversuch von Marc-Oliver Kempf im Anschluss an einen Freistoß von Marvin Plattenhardt wurden die Berliner kaum gefährlich (19.).
Auch die Augsburger taten sich lange Zeit schwer im Spiel nach vorne. Wirklich gefährlich wurde es erst in der 24. Minute: Neuzugang Mergim Berisha entwischte Hertha-Verteidiger Filip Uremovic, der sich kurz vor dem Strafraum nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Während die Gastgeber Rot für eine Notbremse forderten, zeigte Schiedsrichter Harm Osmers Gelb.
Wenig später zog der Kroate im Duell mit Berisha erneut den Kürzeren. Der Stürmer entwischte ihm links im Strafraum und traf aus sieben Metern und spitzem Winkel den linken Außenpfosten (27.).
Auf der anderen Seite hatte Chidera Ejuke die beste Möglichkeit für die Gäste. Der Berliner ließ auf der linken Seite Daniel Caligiuri aussteigen und visierte dann aus 14 Metern halblinks das lange Eck an. Der Ball rauschte knapp rechts vorbei (35.).
Im zweiten Durchgang bot sich ein ähnliches Bild: Hertha BSC hatte mehr Ballbesitz und war bemüht, Augsburg hielt dagegen. Lucas Tousart näherte sich mit einem Schuss aus 18 Metern Torentfernung erstmals gefährlich dem Augsburger Tor (52.).
Wenig später war der Bann dann gebrochen. Nach starker Flanke von Plattenhardt von der linken Seite stieg Dodi Lukébakio am Fünfmeterraum hoch und nickte den Ball an Rafal Gikiewicz vorbei ins Netz (57.)
Augsburg war nun gefordert, fand gegen Herthas Abwehrverbund aber keine Lücke. Eine Kopfball-Bogenlampe von Elvis Rexhbecaj im Anschluss an einen Eckball sorgte noch am meisten für Gefahr (63.).
Die Berliner hingegen machten es clever und hielten Augsburg zumeist weit vom eigenen Tor weg. Wilfried Kanga hatte sogar die Chance zu erhöhen, scheiterte aus kurzer Distanz aber an Gikiewicz (73.). Wenig später tat sich Kanga als Flankengeber hervor, Tousart konnte diese allerdings freistehend vor Gikiewicz nicht verwerten (83.).
Mit André Hahn und Florian Niederlechner brachte Enrico Maaßen zwar nochmal frisches Personal für die Offensive – allein es brachte nicht viel.
Stattdessen gelang Hertha in der Nachspielzeit nach einem fein ausgespielten Konter noch das zweite Tor. Der eingewechselte Davie Selke hatte rechts viel Platz und spielte im Strafraum quer auf den mitgelaufenen Marco Richter. Der Ex-Augsburger umkurvte Gikiewicz und schob aus kurzer Distanz ins leere Tor ein.
So feierte Hertha BSC den ersten Saisonsieg, während Augsburg auch das dritte Heimspiel in dieser Saison verlor.

Die Stimmen zum Spiel:

Marvin Plattenhardt: "Wir sind überglücklich, dass wir die drei Punkte mitnehmen. Ich glaube, man hat die Entwicklung gesehen. Wir haben uns in den letzten Wochen sehr gesteigert. Das war heute auch wichtig für die Moral. Heute haben wir es von Beginn an ganz ordentlich gemacht und sind natürlich sehr zufrieden."
Zum ersten Tor: Diese Hereingaben trainieren wir im Training jeden Tag. Ich brauche da gar mehr hinschauen, ich weiß, wo unsere Stürmer stehen.
Zum Tor von Marco Richter: Wir sind froh, dass Marco alles überstanden hat, dass er wieder bei uns ist. Er ist ein ganz wichtiger Mann für uns. Wie gesagt: Riesenkompliment an die Mannschaft heute. Das war ganz wichtig."
Marco Richter (Hertha BSC): "Es war ein sehr sehr kampfbetontes Spiel. Am Ende konnten wir endlich mal die drei Punkte einfahren. Die Chancenverwertung war ok, hinten haben wir die Null gehalten. Für mich persönlich natürlich das I-Tüpfelchen mit dem Tor. Aber ich bin einfach froh für die Mannschaft."
Zum Tor: "Ich hatte auf dem Weg dahin natürlich ein bisschen Bammel, weil ich solche Dinger auch schon vergeben haben. Aber ich bin froh, dass ich den gemacht habe."
Zu seiner Krebs-Diagnose: "Nach so einer Diagnose muss man erstmal den Kopf freikriegen. Aber ich hatte große Unterstützung, von Fredi Bobic bis Kay Bernstein über die Familie waren wirklich alle für mich da."
Ermedin Demirovic (FC Augsburg): "Schwierig, das jetzt in Worte zu fassen. Wir haben ganz gut angefangen. Im Moment fehlt halt immer der letzte Pass, die letzte Konsequenz. Dass wir durch so eine Flanke dann das erste Tor kassieren ist dann extrem bitter. Nichtsdestotrotz müssen wir weiter machen, weiter Gas geben jetzt am Freitag in Bremen. Die Fans haben uns nochmal extrem Power gegeben, haben uns den Rücken gestärkt. Das muss man auch nicht machen nach so einer Partie. Ich hoffe einfach, dass wir den Fans jetzt auch mal drei Punkte schenken können."

Der Tweet zum Spiel:

Die Erleichterung in Berlin ist groß.

Das fiel auf: Ausgerechnet Marco Richter

Zehn Jahre lang stand Marco Richter beim FC Augsburg unter Vertrag, insgesamt 102 Spiele hat er für die Fuggerstädter absolviert. Im Jahr 2021 zog es ihn dann in die Hauptstadt. Dort ereilte Richter in diesem Sommer eine Horrormeldung: Diagnose Hodentumor. Marco Richter musste sich einer Operation unterziehen und feierte gegen Borussia Dortmund am vierten Spieltag ein emotionales Comeback. Getoppt wurde dies nun noch an seiner alten Wirkungsstätte: In der Nachspielzeit erzielte Marco Richter das so wichtige wie umjubelte zweite Tor für seine Hertha.

Die Statistik: 3

Gerade einmal drei Punkte hat der FCA nach fünf Spielen auf dem Konto – so wenig wie zuletzt in der Saison 2012/13. Zudem gingen die ersten drei Heimspiele allesamt verloren. Das hat es tatsächlich noch nie in der Bundesliga gegeben.
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