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Drei Dinge, die bei Bayer Leverkusen - BVB auffielen: Rätselnder Edin Terzic löst Xabi Alonsos Denkspiel

Andreas Morbach

Update 30/01/2023 um 08:41 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund hat das Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen 2:0 gewonnen. Dank des dritten Dreiers in der dritten Partie des neuen Jahres reduzierte der BVB den Rückstand auf den FC Bayern auf drei Punkte. Auch, weil Karim Adeyemi endlich lieferte und Edin Terzic gegen die formstarke Werkself den richtigen Kniff fand. Xabi Alonsos Taktik ging hingegen nicht auf. Drei Dinge, die auffielen.

Knoten geplatzt? Das sagt BVB-Coach Terzic zu Adeyemis Tor-Premiere

Borussia Dortmund ist der Start ins Jahr 2023 eindeutig geglückt. Der 2:0-Erfolg bei Bayer Leverkusen war bereits der dritte Sieg im dritten Spiel.
Damit meldeten sich die Westfalen, die den Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern dank des neuerlichen Dreiers auf drei Punkte reduzierten, im Rennen um die deutsche Meisterschaft zurück.
Trotz des Laufs hatte sich Dortmunds Hintermannschaft zuletzt nicht sonderlich sicher präsentiert, am vergangenen Wochenende hagelte es drei Gegentore gegen den FC Augsburg (Endstand 4:3), unter der Woche lag die Mannschaft von Trainer Edin Terzic bereits nach zwei Minuten in Mainz zurück (Endstand 2:1). Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet gegen die form- und offensivstarke Werkself die Weiße Weste gewahrt wurde.
Neben dem herausragenden Schlussmann Gregor Kobel trug Terzic mit einer Systemanpassung zur Stabilität bei - vorne lieferte zudem der häufig kritisierte Neuzugang Karim Adeyemi.
Drei Dinge, die bei Bayer 04 Leverkusen - Borussia Dortmund auffielen.

1.) Premiere für Karim Adeyemi

Acht Minuten waren in der BayArena gespielt, als Edin Terzic mit kreiselnden Händen Julian Ryerson und Karim Adeyemi zu sich zitierte.
Die Kooperation der beiden auf der linken Seite hatte dem Dortmunder Chefcoach in der Anfangsphase offenkundig missfallen. Und speziell bei Offensivkraft Adeyemi fruchtete die Ansage: Der gebürtige Münchner, im letzten Sommer aus Salzburg zum BVB gekommen, fiel in der Folge nicht nur durch aggressiv und geschickt geführte Zweikämpfe auf. Sondern auch durch seinen Premierentreffer im Borussen-Dress.
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Karim Adeyemi traf in Leverkusen zum 1:0

Fotocredit: Getty Images

Terzic behagte bei Adeyemis 1:0 in der 33. Minute vor allem der Laufweg des Schützen: Während Marius Wolf auf der rechten Seite mit einem resoluten Einsatz Bayers Nadiem Amiri den Ball abluchste, zog der 21-Jährige vom linken Flügel in den Strafraum – und zwar ganz nach Plan.
"Die Aktivität auf der ballfernen Seite – das ist das, was wir sehen wollen", lobte Terzic den viermaligen Nationalspieler. Denn: "Dadurch kommt er in die Lage, Sébastien Haller das Kommando zu geben, den Ball durchzulassen.“ Ein persönlich veredelter Zuruf, mit dem Adeyemi die Basis für den dritten Dortmunder Sieg im dritten Spiel des neuen Jahres legte.

2.) Erfolgreiche Systemanpassung

Der erste Blick auf die Mannschaftsaufstellung der Leverkusener ließ die Schwarz-Gelben erst einmal ratlos zurück. Er sei zunächst nicht wirklich schlau daraus geworden, was Bayer-Coach Xabi Alonso mit der Auswahl seines Personals so plane, räumte Übungsleiter Terzic ein.
Als die Partie dann lief, wurden die Überlegungen seines spanischen Kollegen rasch offenkundig. "Sie haben sich entschieden, auf Tempo zu gehen, mit vielen kleinen Spielern", analysierte der rätselnde Terzic bei der Beobachtung der wuseligen Leverkusener Offensive.
Er habe das System daraufhin angepasst, erklärte Dortmunds Übungsleiter: Wenn der BVB selbst das Spiel aufbaute, rückte Emre Can von seiner Position im defensiven Mittelfeld zurück zwischen die beiden Innenverteidiger – und mit diesem Kniff hatten die Gäste nach einer Viertelstunde das probate Gegenmittel gegen die Leverkusener Offensive um Scharnierspieler Florian Wirtz gefunden.

3.) Leverkusens Vorsicht wird zum Bumerang

Auf einen festen Zeitpunkt bei der Rückkehr von Patrik Schick wollte sich Xabi Alonso nach der ersten Niederlage seiner Mannschaft nach zuvor fünf Siegen in Folge nicht festlegen. "Die gute Nachricht ist: Er fühlt sich besser", verriet der spanische Weltmeister von 2010 über den Angreifer aus Tschechien immerhin. Hartnäckige Leistenbeschwerden legen Schick seit mittlerweile drei Monaten lahm. Am Freitag in Augsburg könne er womöglich wieder mitmischen, deutete Señor Alonso an.
Wirklich hilfreich sei Bayers Torgarant aus der Vorsaison (24 Treffer) aber nur bei voller Einsatzbereitschaft.
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Bayer Leverkusen musste nach fünf Siegen in Serien eine Niederlage hinnehmen

Fotocredit: Getty Images

Klar wurde bei der Heimpleite gegen Dortmund auf jeden Fall: Ein gelernter Mittelstürmer ging den Leverkusenern gewaltig ab – umso erstaunlicher war es, dass Alonso den zuletzt erfolgreichen Adam Hlozek nicht in seine Startelf beorderte. Gerade gegen ein Team wie Dortmund, das sich bei der Defensivarbeit in der jüngeren Vergangenheit nicht eben als das sattelfesteste präsentiert hatte, wäre ein zentraler Angreifer wie Hlozek eine wertvolle Anspielposition gewesen.
Beim 3:2-Erfolg der Werkself eine Woche zuvor in Gladbach, einem Team mit einer ähnlichen Spielanlage wie Dortmund, bereitete der 20-jährige Hlozek zwei Tore vor. Am letzten Mittwoch gegen Bochum traf der Tscheche dann selbst zum 2:0-Endstand. Gegen den BVB saß er nun bis zur 70. Minute auf der Bank – und Xabi Alonsos zu vorsichtige Taktik erwies sich letztlich als Bumerang.
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