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FC Bayern München greift für Mathys Tel tief in die Tasche: Die Bürden des neuen Frankreich-Juwels

Dennis Melzer

Update 25/07/2022 um 11:03 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern steht kurz vor der Verpflichtung des französischen Top-Talents Mathys Tel. Für die Dienste des 17-Jährigen zahlen die Münchner inklusive Boni fast 30 Millionen Euro, obwohl Tel bisher lediglich auf eine Handvoll Kurzeinsätze in der Ligue 1 zurückblicken kann. Trainer Julian Nagelsmann freut sich auf seinen neuen Youngster - mit einer Aussage erlegte er Tel jedoch auch eine Bürde auf.

Mathys Tel wird zum FC Bayern wechseln

Fotocredit: Imago

Julian Nagelsmann geriet ins Schwärmen, als er auf Mathys Tel angesprochen wurde. "Er ist ein sehr talentierter Spieler, der verschiedene Positionen spielen kann. Er ist sehr schnell und physisch stark", sagte der Trainer des FC Bayern auf einer Pressekonferenz im US-amerikanischen Green Bay, wo die Münchner ein Testspiel gegen Manchester City (0:1) absolviert hatten.
Tel, der vornehmlich als Mittelstürmer zum Einsatz kommt, wird sich dem deutschen Rekordmeister zeitnah anschließen. Sein aktueller Klub Stade Rennes darf sich laut "Bild-Zeitung" auf eine Sockelablöse von 20 Millionen Euro freuen, die inklusive diverser Boni sogar auf knapp 29 Millionen Euro steigen könnte.
Eine immense Summe für einen 17-Jährigen, der selbstredend aufgrund seines Alters noch nicht mit sonderlich viel Erfahrung aufwarten kann. In seiner ersten Saison als Profi kam der U-Nationalspieler der Équipe Tricolore auf lediglich sieben Kurzeinsätze (insgesamt 49 Minuten) in der Ligue 1.
Dass für junge, hochtalentierte Spieler tief in die Tasche gegriffen wird, ist nichts Neues. Dass 30 Millionen Euro dennoch zu einer Bürde werden könnten, ebenso wenig. Hinzu kommt, dass sich mit Robert Lewandowski Bayerns langjährige Torgarantie verabschiedet hat und Tel aller Voraussicht nach der einzige "echte" Mittelstürmer sein wird, den der deutsche Dauer-Dominator im Sommer an die Isar lotsen wird.

Tel soll offenbar Lewandowskis Nummer erben

Nach Informationen der "Bild-Zeitung" soll der Neuankömmling sogar Lewandowskis Rückennummer neun erben. Gleiche Position, gleiche Nummer - klar, dass hier und da der klassische mediale Mechanismus einsetzte und Tel zum Lewandowski-Nachfolger erklärt wurde.
Nagelsmann wirkte dem in seinen Ausführungen allerdings entgegen: "Er ist kein Eins-zu-Eins-Ersatz für Lewy. Das ist normal in dem Alter", sagte der 34-Jährige. Nur, um dann doch noch reichlich Balast auf die Schultern des jungen Angreifers abzuladen. Er traue Tel zu, "eines Tages 40 Tore pro Saison" zu schießen, erklärte Nagelsmann und schob nach: "Wenn er diese Saison zehn Tore schießt, sind wir alle glücklich."
Die Kombination aus hoher Ablöse und Lobeshymne zeigt, dass die Bayern große Stücke auf den Teenager halten. "Wir versuchen, junge, talentierte Spieler zu finden, die wir zu Weltklasse-Spielern entwickeln können", sagte Nagelsmann weiter. In der Vergangenheit ist dies mal mehr und mal weniger gelungen.

Sanches und Arp als Negativ-Beispiele

Renato Sanches, der 2016 mit dem Bewerbungsschreiben einer starken Europameisterschaft als 18-Jähriger für 35 Millionen Euro nach München kam, setzte sich nie bei den Bayern durch, entwickelte sich erst in Lille deutlich weiter. Jan-Fiete Arp, den der FCB mit 19 Jahren vom Hamburger SV loseiste, startete ebenfalls nicht durch, kam nur in einem Pflichtspiel zum Einsatz. Unlängst wechselte er in die 2. Bundesliga zu Holstein Kiel.
Ein Positivbeispiel ist hingegen Alphonso Davies. Er wechselte im Januar 2019 von den Vancouver Whitecaps ebenfalls im Alter von 18 Jahren nach München. Obwohl auch Davies damals seine Qualität noch nicht auf höchstem Niveau unter Beweis gestellt hatte, zahlten die Verantwortlichen zehn Millionen Euro für den Kanadier. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte er sich zu einem der besten Linksverteidiger weltweit.
Wie Tel galt auch Davies seinerzeit als großes Versprechen. Er wurde seinen Vorschusslorbeeren gerecht. Die Zukunft wird zeigen, ob Tel die schweren Bürden ebenfalls stemmen kann.
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