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FC Bayern München spielt unentschieden gegen den 1. FC Köln: Joshua Kimmich verhindert FC-Sieg mit Hammer-Tor
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Publiziert 24/01/2023 um 22:25 GMT+1 Uhr
Der FC Bayern München hat auch sein zweites Bundesligaspiel nach der langen Winterpause nicht gewonnen. Gegen den 1. FC Köln reichte es am 17. Spieltag wie schon in Leipzig nur zu einem 1:1 (0:1). Die Gäste gingen durch ein frühes Tor von Ellyes Skhiri in Führung (4.), Joshua Kimmich ezielte für wild anrennende Bayern in der 90. Minute mit einem Traumtor aus der Distanz den Ausgleich.
Der Schuss von Joshua Kimmich schlägt im Kölner Tor ein
Fotocredit: Getty Images
Nach dem 1:1 in Leipzig wollte Julian Nagelsmann seine Spieler "kitzeln" und bot daher dieselbe Startelf auf. Ohnehin beherrschten die nicht-sportlichen Themen (Gnabry, Tapalovic, Laimer) die letzten Stunden und Tage.
Mit dem 1. FC Köln kam eine Mannschaft - nach dem fulminanten 7:1-Sieg gegen Bremen - mit viel Selbstvertrauen nach München. Dementsprechend ließ Steffen Baumgart seine Elf auch offensiv ausrichten. Mathias Olesen kam für Eric Martel zum Zug, zudem agierte Linton Maina neben Steffen Tigges im Sturm. In der Defensive musste Baumgart jedoch auf den erkrankten Timo Hübers verzichten. Nikola Soldo ersetzt den Abwehrchef.
Die Gäste ließen den Worten und Aufstellung ihres Trainers von Beginn an Taten folgen. Schon nach vier Minuten stellt Ellyes Skhiri nach einer Ecke auf 0:1. Auch danach machte der FC mächtig Dampf, während die Münchner sich weitestgehend in der eigenen Hälfte sahen. Ein ungewohntes Bild.
Erst in der 14. Minute meldeten sich die Bayern in diesem Spiel an, Serge Gnabry scheiterte aus halblinker Position an Marvin Schwäbe. Im weiteren Verlauf wurden der Rekordmeister aktiver und nahm nun das Heft in die Hand, während Köln sich etwas fallen ließ. Und so schaltete der Branchenprimus stets einen Gang höher und hatte allen voran durch Gnabry ein paar Möglichkeiten (19., 23.). Köln fehlte in dieser Phase die Entlastung.
Diese kam dann aber fast erfolgreich: Nach einem blitzsauberen Konter konnte Yann Sommer in allerhöchster Not vor dem einschussbereiten Skhiri retten (29.). Die Bayern bemühten sich um den Ausgleich, ließen aber in der Offensive die Leichtigkeit vermissen. Unnötige Ballverluste, zum Teil katastrophale Flanken und eine starke Kölner Hintermannschaft machten die meisten vielversprechenden Angriffe zunichte. So war die Kölner Halbzeitführung nicht unverdient.
Julian Nagelsmann war sichtlich bedient und brachte für den zweiten Durchgang Kingsley Coman (für Gnabry) sowie Ryan Gravenberch (für Leon Goretzka) zwei neue Kräfte. Und die Bayern kamen mit wesentlich mehr Druck und Zielstrebigkeit aus der Kabine.
Im weiteren Verlauf hatten die Gäste alle Hände voll zu tun. Die Bayern drängten mit Wut im Bauch auf das 1:1. Coman scheiterte an Schwäbe (54.). Der Rekordmeister zeigte sich wesentlich engagierter, während Köln mächtig schwamm.
In der Crunchtime wollte den Bayern zu wenig einfallen, sodass ein Traumtor von Joshua Kimmich den Ausgleich bringen musste. Der Nationalspieler hämmerte den Ball aus fast 30 Metern in die rechte Ecke zum hochverdienten 1:1 (90.). Der Rekordmeister wollte in der Nachspielzeit den Lucky Punch, doch Köln stemmte sich erfolgreich gegen die Niederlage und nimmt das 1:1 mit nach Hause.
Für die Bayern wird es am Samstagabend (18:30 Uhr) schwer, wenn die Eintracht aus Frankfurt zu Gast ist. Die Kölner gastieren am Sonntag (15:30 Uhr) auf Schalke.
Stimmen zum Spiel:
Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "Die Leistung überwiegt. Wenn wir die Leistung gesehen haben, dann muss man einfach sagen, wir haben gegen die beste Mannschaft gespielt. Wenn man sieht, wie die Bayern in der zweiten Halbzeit gespielt haben, muss ich sagen, dass das 1:1 schon ärgerlich war, aber ich bin komplett zufrieden. Es war eine sehr gute Leistung. Wir standen heute auch extrem tief, weil wir gegen Bayern gar keine andere Chance hatten, anders zu spielen. Ich hätte es gerne offensiver gestaltet, aber das war nicht möglich, weil es die Bayern einfach zu gut gemacht haben."
Florian Kainz (1. FC Köln): "Die Freude über den Punkt ist jetzt schon da. Wir haben wirklich ein gutes Spiel gemacht, der Ausgleich war aber auch verdient. Dafür hat Bayern einfach die Qualität. Aber wir können mit unserer Leistung sehr zufrieden. Es war heute generell schwer, dass wir hoch Druck machen. Wir haben versucht über die Konter zu kommen. Der Trainer war in der ersten Halbzeit sehr zufrieden mit uns. Wir hatten genug Möglichkeiten, dass wir unsere Konter ausspielen. Da fehlte am Ende auch die Kraft. Wenn man so viel und so intensiv gegen den Ball arbeitet, dann wird es in manchen Umschaltaktionen schwierig. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau."
Benno Schmitz (1. FC Köln): "Das ist bitter. Aber aufgrund der zweiten Halbzeit war es auch verdient für die Bayern. Man braucht Glück, um hier zu bestehen. Wir verstecken uns nicht vor Bayern, Dortmund etc. Wir spielen unseren Fußball. Heute war es natürlich extrem schwer. Aber jeder haut alles raus. Deswegen haben wir heute auch ein gutes Spiel gemacht."
Das fiel auf: Bayerns Motor stottert zum Jahresauftakt noch gewaltig
Der FC Bayern startet mit zwei Unentschieden in das neue Jahr 2023. Wie schon gegen Leipzig zeigte die qualitativ hochdekorierte Offensive nicht ihr volles Potenzial. Musiala lässt noch die Leichtigkeit vermissen, Sané wirkt glück- wie ratlos, Gnabry scheint völlig von der Rolle und Thomas Müller muss aktuell mit der Bank Vorlieb nehmen. Auch gegen Köln fehlte es lange Zeit an Zielstrebigkeit und Druck auf das gegnerische Gehäuse. Insbesondere im ersten Durchgang ließen die Offensivstars so ziemlich alles vermissen. Erst im zweiten Durchgang und mit der Hereinnahme von Gravenberch und Coman wurde das Angriffsspiel wesentlich besser, blieb jedoch für lange Zeit zu durchsichtig.
Tweet zum Spiel:
Serge Gnabry bestimmte mit seinem Kurztrip nach Paris im Vorfeld die Schlagzeilen. Dem Nationalspieler sollten die Schlagzeilen auch in den kommenden Tagen sicher sein. Die Bayern Fans machten ihrem Unmut über seine Leistung mächtig Luft. Zu schwach war Gnabrys Vorstellung und ruft nun seine Kritiker auf den Plan. Der Bayern-Star vergab zwei gute Möglichkeiten, streute dafür viele Ballverluste und Fehlpässe ein. Das Paris-Thema könnten den FC Bayern noch länger beschäftigen, als den Verantwortlichen lieb ist.
Die Zahl zum Spiel: 25
Der FC Bayern zeigte im zweiten Durchgang Einbahnstraßenfußball und erarbeitet sich Chance um Chance. Schwäbe konnte oft stark reagieren, doch bei Torschuss Nummer 25 war dann auch der starke Keeper chancenlos. Kimmich knallte den Ball unter die Latte zum 1:1. Dass für einen Treffer stolze 25 Torschüsse (7 davon aufs Tor) benötigt werden, kann den Bayern nicht gefallen. Zum Vergleich: Dem 1. FC Köln genügte ein Schuss aufs Tor zum zwischenzeitlichen 1:0 - in der 4. Minute.
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Quelle: Perform
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