FC Bayern verpasst Sieg gegen Borussia Mönchengladbach - Yann Sommer und Upamecano-Bock kostet Nagelsmann-Elf Punkte

Der FC Bayern hat erstmals in der neuen Bundesliga-Saison Federn gelassen. Der Rekordmeister musste sich am 4. Spieltag vor heimischer Kulisse gegen Borussia Mönchengladbach mit einem 1:1 (0:1)-Remis begnügen. Marcus Thuram brachte die Gäste, bei denen Torhüter Yann Sommer überragte, nach einem Patzer von Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano in Front (43.). Leroy Sané glich spät aus (83.).

Leroy Sané (l./FC Bayern) und Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach)

Fotocredit: Getty Images

Nach dem besten Saisonstart der Bundesliga-Geschichte, gingen die Münchner auch gegen Angstgegner Borussia Mönchengladbach als Favorit in die Partie. Wie erwartet saß Youngster Jamal Musiala (angeschlagen) zu Beginn auf der Bank. FCB-Trainer Julian Nagelsmann setzt auf viel Flügelpower in Person von Kingsley Coman und Leroy Sané.
Die Gladbacher, denen bei einem Sieg die Tabellenführung winkte, agierten in einem 4-2-3-1-System, veränderten ihr Personal gegen den deutschen Rekordmeister gezwungenermaßen. Ramy Bensebaini fehlte grippeerkrankt, Luca Netz ersetzte ihn auf der linken Verteidigerposition. Lars Stindl schaffte es nicht in die erste Elf.
Die Münchner waren von Beginn an extrem dominant, kamen auf über 70 Prozent Ballbesitz und drängten Gladbach tief in die eigene Hälfte. Die Fohlen mussten defensiv viel investieren, verschoben gut und machten die Räume eng. So hatte der FC Bayern kein leichtes Spiel, schaffte es dennoch immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor.
In der 34. Minute fiel die vermeintliche Führung für die Hausherren. Thomas Müller brachte den Ball aus der rechten Strafraumhälfte in die Mitte, Sadio Mané stand am zweiten Pfosten blank und schob die Kugel problemlos über die Linie. Der Jubel hielt nicht lange an, weil sich der VAR meldet, aufgrund einer Abseitsposition am ersten Pfosten. Sané beeinträchtigte dabei die Abwehraktion der Fohlen – laut Referee.
Vier Minuten später war Mané erneut zur Stelle, stand dieses Mal jedoch selbst klar im strafbaren Abseits. Sein Tor aus der linken Strafraumhälfte zählte demnach nicht. Gladbach nutzte dieses Momentum und ging in der 43. Minute völlig aus dem Nichts in Führung. Christoph Kramer spielte einen Befreiungsschlag in die Spielfeldmitte, Dayot Upamecano trat neben den Ball und so war Marcus Thuram auf und davon, ließ Manuel Neuer keine Chance und vollendete mit der ersten Gladbacher Chance zur sehr schmeichelhaften Gästeführung.
Der FC Bayern kam zur zweiten Halbzeit wütend aus der Kabine, lief Gladbach früh und intensiv an, wollte den schnellen Ausgleich erzwingen. In der 62. Minute hatten die Münchner die Doppelchance zur Führung. Coman brachte den Ball von der rechten Seite in die Mitte, Müller verlängerte am ersten Pfosten, Mané scheiterte in zwei Versuchen aus kurzer Distanz am überragenden Yann Sommer.
So entwickelte sich eine Partie zwischen dem FC Bayern und Sommer - immer wieder hielt der Gladbacher Schlussmann überragend. Gladbach wehrte sich nach Kräften, München rollte immer und immer wieder an. In der Schlussphase gelang schließlich der hochverdiente Ausgleich. Der eingewechselte Musiala spielte den Ball aus der linken Strafraumhälfte in die Mitte, Sané verwandelte aus elf Metern flach ins linke Eck (83.).
In den Schlussminuten wechselte Nagelsmann Matthijs de Ligt für die Sturmspitze ein und sollte damit fast ein goldenes Händchen beweisen. In der Nachspielzeit kam der Niederländer aus 15 Metern volley zum Abschluss - einmal mehr hielt Sommer überragend und rettete seiner Mannschaft so einen Punkt in der Allianz Arena.

Die Stimmen:

Julian Nagelsmann (Trainer Bayern München): "Wie immer spielt Yann Sommer gegen uns hervorragend. Aber wir hätten auch den einen oder anderen Abschluss so gestalten können, dass er den Ball nicht mehr halten kann. Wir hatten ja 33, 34 Torschüsse. Über den Schiedsrichter habe ich mich auch geärgert: Der hat jede 50:50-Situation für Gladbach gepfiffen."
Daniel Farke (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Normalerweise bist du enttäuscht, wenn du einen späten Ausgleich bekommst. Das ist heute anders. Wir haben gekämpft, viel Resilienz gezeigt. Das war eine große Willensleistung, Riesenkompliment an meine Mannschaft. Von Yann Sommer war das eine Weltklasseleistung."
Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach): "Wir wissen, dass wir einen guten Torwart haben, deswegen dürfen wir auch mal einen Schuss zulassen. Müssen wir nicht drüber reden - heute hat er außergewöhnlich gut gehalten. Guter Mann, der Yann!"
Joshua Kimmich (FC Bayern München): "Ein bisschen bitter heute, aber wir kennen es schon, dass der Yann Sommer gegen uns immer sehr, sehr gut spielt. Ich weiß nicht, wie es von außen aussah, aber ich hatte auf dem Platz schon das Gefühl, dass wir echt ein gutes Spiel gemacht haben - vor allem in der ersten Halbzeit. Wir kriegen dann das Gegentor aus einem Fehler, sehr, sehr unglücklich - bis dahin kann ich mich nicht erinnern, dass Gladbach eine Torchance hatte."
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Farke adelt Sommer: "Mit Neuer der Beste der Liga"

Quelle: Perform

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Unfassbarer Sommer

Heiße Paraden und fast Dürre auf der Toranzeige des FC Bayern - das war der Gladbacher Sommer in München. Der Schlussmann der Fohlen war überragender Akteur auf dem Feld. Bei ihm konnten sich die Gladbacher bedanken, dass sie immerhin einen Punkt aus der Allianz Arena entführten. Sommer hielt, was zu halten war und auch die so oft zitierten Hundertprozentigen (19 Paraden - neuer Bestwert seit Datenerfassung). Bayern war maßlos überlegen, erspielte sich vor allem im zweiten Durchgang Chance um Chance und hätte drei Punkte verdient gehabt. Sommer stemmte sich dagegen und zeigte, wie wertvoll er für Gladbach ist. Der Vertrag des Keepers läuft im kommenden Jahr aus – mehr Eigenwerbung geht nicht.

Die Statistik: 35

Die Münchner Dominanz war zu erwarten, die Zahlen belegen sie. Der FC Bayern brachte es auf insgesamt 35 Schüsse, 20 davon auf das Tor.
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Quelle: Perform

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