Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Sardar Azmoun als "mutigster Bundesliga-Profi": Solidarität mit Protesten - "Lang leben die iranischen Frauen"

Eurosport
VonEurosport

Update 27/09/2022 um 14:49 GMT+2 Uhr

Der iranische Nationalspieler Sardar Azmoun von Bayer Leverkusen hat sich mit den protestierenden Frauen in seinem Heimatland solidarisiert. Der Angreifer der Werkself hatte sich in einem Instagram-Beitrag vom vergangenen Sonntag mit den Protesten mehrerer tausend Menschen im Iran solidarisiert. "Ich kann kein Schweigen mehr ertragen", schrieb der 27 Jahre alte Offensivspieler.

Sardar Azmoun

Fotocredit: Getty Images

"Der mutigste Bundesliga-Profi!" Die Schlagzeile der "Bild"-Zeitung am Dienstag galt dem iranischen Fußball-Nationalspieler Sardar Azmoun von Bayer Leverkusen, der als großer Sportstar in seiner Heimat Partei für die Zigtausenden protestierenden Frauen ergriff und sich gleichzeitig mit dem umstrittenen Mullah-Regime anlegte.
"Schämt euch alle, wie leichtfertig Menschen ermordet werden. Lang leben die iranischen Frauen", schrieb Azmoun in seinem inzwischen wieder gelöschten Posting zwei Tage nach Irans 1:0-Länderspielerfolg am vergangenen Freitag in Österreich gegen Uruguay.
"Wegen der Regeln der Nationalmannschaft durften wir nichts sagen, aber ich kann kein Schweigen mehr ertragen. Die ultimative Bestrafung wäre, dass sie mich aus dem Team werfen, was aber ein kleines Opfer im Vergleich zu jeder einzelnen Haarsträhne einer iranischen Frau wäre", betonte der 27-Jährige.
Beim harten Vorgehen der Polizei gegen Demonstranten im Iran sind nach Angaben der in Oslo ansässigen Nichtregierungsorganisation Iran Human Rights (IHR) mindestens 76 Menschen getötet worden. Trotz Hunderter Festnahmen und massiver Drohungen seitens der Regierung reißen die Proteste nach dem Tod der jungen Mahsa Amini nicht ab.

Azmoun-Zukunft ungewiss

Die Folgen für Azmoun aufgrund seiner Unterstützung der zahlreichen landesweiten Proteste sind noch unklar.
Ob der in seinem Geburtsland als Superstar verehrte Angreifer am Dienstag im nächsten WM-Test wiederum in Österreich gegen Senegal noch zum Aufgebot gehört oder um seine Teilnahme am bevorstehenden WM-Turnier in Katar (20. November bis 18. Dezember) bangen muss, erschien zunächst unklar.
Andererseits hatte Azmoun, der seit Ende Januar für Leverkusen spielt, drei Tage nach seiner ersten Kritik am Mullah-Regime wegen Aminis Tod ("Wenn das Muslime sind, möge Gott mich zum Ungläubigen machen") zumindest noch gegen Uruguay auflaufen dürfen.

Leverkusen steht hinter Azmoun

In Leverkusen stellte sich Sportgeschäftsführer Simon Rolfes hinter den 62-maligen Nationalspieler. "Ich hatte Kontakt mit Sardar. Er wollte vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in seinem Heimatland die iranischen Frauen und Frauen im Allgemeinen unterstützen", sagte der Ex-Profi am Montag der "Rheinischen Post": "Er solidarisiert sich sehr mit der weiblichen Bevölkerung Irans. Und natürlich unterstützen wir Sardars persönliches Engagement, weil er sich damit für die Wahrung und Stärkung demokratisch legitimierter Grundwerte einsetzt."
Amini war am 13. September wegen des Vorwurfs festgenommen worden, das islamische Kopftuch nicht den strikten Vorschriften entsprechend getragen zu haben. Sie brach nach ihrer Festnahme unter ungeklärten Umständen auf der Polizeiwache zusammen und wurde drei Tage später im Krankenhaus für tot erklärt.
(SID)
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung