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SC Freiburg erobert Tabellenführung in Leverkusen: Joker Ritsu Doan entscheidet die Begegnung

Florian Luber

Update 03/09/2022 um 22:46 GMT+2 Uhr

Der SC Freiburg hat bei Bayer Leverkusen 3:2 (0:1) gewonnen und damit die Tabellenführung in der Bundesliga erobert. Kerem Demirbay (16.) brachte die Gastgeber in Führung. Unmittelbar nach der Pause drehten Matthias Ginter (48.) nach einem Eckball und Michael Gregoritsch (51.) die Begegnung, ehe Patrik Schick (65.) den Ausgleich erzielte. Ritsu Doan (72.) markierte den entscheidenden Treffer.

Streich bremst Euphorie: "Geht darum, die Liga zu halten"

Zwei Wechsel zur Pause, eine deutliche Steigerung im zweiten Durchgang und Aussetzer der Leverkusener-Defensive bescheren Freiburg einen 2:3-Auswärtssieg bei der Werkself und gleichzeitig die Tabellenführung an diesem Spieltag.
Dabei lief der Start in die Partie alles andere als gut für die Gäste, die direkt nach vier Minuten den Verlust von Roland Sallai aufgrund einer Verletzung am Auge hinnehmen mussten.
Fußballerisch ging in der Anfangsphase nicht sonderlich viel, die Gäste ließen den Ball durch die eigenen Reihen laufen, wurden dabei aber kaum gefährlich.
Im Gegenteil: Leverkusen konnte mit seiner ersten Chance direkt in Führung gehen, weil Manuel Gulde eine Hereingabe von Odilon Kossounou nicht richtig klären konnte und Kerem Demirbay per Seitfallzieher abstauben konnte (16.).

Streich reagiert zur Halbzeit

Das Spiel sah in der Folge nicht anders aus, Leverkusen überließ Freiburg den Ball, verteidigte kompakt und ließ quasi gar nichts zu. Die einzigen Offensivaktionen im ersten Durchgang gehörten den Hausherren. Zunächst scheiterte Patrik Schick nach starker Vorarbeit von Jeremy Frimpong am glänzend reagierenden Mark Flekken (35.), der nur sechs Minuten später erneut stark parierte, dieses Mal gegen Moussa Diaby.
Christian Streich reagierte auf die schwache erste Halbzeit und brachte bereits zur Pause zwei neue Spieler - und die Umstellung zeigte direkt Wirkung. Die Gäste kamen deutlich besser aus der Kabine und erwischten die Werkself auf dem falschen Fuß.
Innerhalb von drei Minuten drehten die Breisgauer den 1:0-Rückstand in eine 2:1-Führung. Zunächst setzte sich Matthias Ginter gegen zwei Gegenspieler bei einer Ecke durch und köpfte unhaltbar für Lukas Hrádecký ein (48.). Kurz darauf leistete sich Edmond Tapsoba einen katastrophalen Rückpass, den Woo-yeong Jeong aufnehmen konnte und Michael Gregoritsch sein drittes Saisontor auflegte (51.).
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SC Freiburg

Fotocredit: Getty Images

Hudson-Odoi macht den Unterschied - doch Freiburg schlägt zurück

Von Leverkusen kam im zweiten Durchgang nahezu nichts, die Offensive war lange Zeit komplett eingeschlafen und es brauchte einen Dreifachwechsel und den Neuzugang Callum Hudson-Odoi, um noch einmal zurückzukommen. Der Engländer flankte den Ball nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung stark in den Sechzehner, wo Schick sich durchsetzen konnte und endlich sein erstes Saisontor erzielte (65.).
Die Führung hielt aber keine zehn Minuten, weil die Hausherren auch den nächsten Eckball nicht gut verteidigten. Nicolas Höfler verlängerte auf den zur Pause eingewechselten Ritsu Doan, der zum 2:3-Endstand traf (72.).
Frimpong kratzte noch einmal mit einer starken Einzelleistung am erneuten Ausgleich, verfehlte das lange Eck jedoch (76.) und Leverkusen blieb auch in der Schlussphase offensiv blass.
Für die Freiburger ist der Saisonstart damit nahezu perfekt gelaufen, lediglich die unglückliche Heimniederlage gegen den BVB ist ein kleiner Fleck auf der sonst sehr weißen Weste der Breisgauer, die mit vier Siegen nach fünf Spielen den Spieltag als Tabellenführer beenden werden. Leverkusen hingegen kommt weiterhin nicht in die Spur, zum zweiten Mal in Folge kassieren sie zu Hause drei Gegentore und verlieren zum vierten Mal.

Die Stimmen zum Spiel

Robert Andrich (Bayer 04 Leverkusen):”Die Gegentore bekommen wir viel zu einfach, vor allem bei den Standardsituationen. Der Zeitpunkt direkt nach der Pause ist natürlich ein Nackenschlag. So kannst du ein Heimspiel nicht gewinnen.”
Callum Hudson-Odoi (Bayer 04 Leverkusen):”Es ist sehr schade, dass wir das Spiel in der zweiten Halbzeit aus der Hand gegeben haben. Wir haben unser Bestes gegeben, aber wir müssen noch mehr Chancen herausspielen und noch besser verteidigen. Mit dieser Mannschaft ist noch viel möglich. Wir können und werden uns steigern und unsere Ziele erreichen!”
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir haben die Spiele von Leverkusen gesehen und haben uns entschlossen, mit einer Dreierkette zu spielen, um auch die Seiten zu schützen. Nach dem Gegentor hat's eigentlich gestimmt. Was nicht gestimmt hat, war der Ballbesitz. Wir machen zwei Standard-Tore. Insgesamt ist es ein glücklicher Sieg, weil Leverkusen mehr Chancen hatte. Im Moment läuft es bei uns, ich kann das Ergebnis aber richtig einordnen."

Der Tweet zum Spiel

Das fiel auf: Zwei unterschiedliche Halbzeiten

Von beiden Teams waren in diesem Spiel zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten zu sehen. Waren die Leverkusener noch im ersten Durchgang die klar gefährlichere und offensiv stärkere Mannschaft, die zudem noch kompakt verteidigte und nichts zuließ, so kam im zweiten Durchgang relativ wenig von der Offensive der Werkself und die Defensive zeigte erneut eklatante Schwächen.
Freiburg hingegen bestimmte bereits im ersten Durchgang den Ballbesitz, konnte aber nicht einen einzigen Torschuss abgeben, im zweiten Durchgang waren sie deutlich zielstrebiger und gefährlicher in den eigenen Offensivbemühungen.

Die Statistik: 2

Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte beendet der SC Freiburg einen Spieltag als Tabellenführer. Das erste Mal war dies am ersten Spieltag der Saison 2000/01 der Fall.
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