VfB Stuttgart punktet in Unterzahl beim 1. FC Köln - Kalajdzic-Ersatz Pfeiffer und VfB-Coach Matarazzo kassieren Rot

Dem VfB Stuttgart ist am 4. Bundesliga-Spieltag ein Achtungserfolg gelungen. Die bislang noch sieglosen Schwaben erkämpften sich am Sonntag beim 1. FC Köln in Unterzahl ein torloses Remis. VfB-Neuzugang Luca Pfeiffer sah in der 56. Minute aufgrund eines rüden Foulspiels im Mittelfeld gegen Timo Hübers die Rote Karte. Gäste-Trainer Pellegrino Matarazzo kassierte wegen Meckerns Gelb-Rot (72.).

Luca Pfeiffer (VfB Stuttgart) kassiert Rot im Spiel gegen den 1. FC Köln

Fotocredit: Imago

Steffen Baumgart warf nach dem 3:0-Erfolg gegen MOL Fehervar FC die Rotationsmaschine kräftig an und veränderte seine Startelf insgesamt auf fünf Positionen. Aufseiten der Gäste gehörte Sasa Kalajdzic auf eigenen Wunsch bereits nicht mehr dem Spieltagsaufgebot an, Luca Pfeiffer ersetzte ihn im Sturm.
Stuttgart erwischte den besseren Start in die Begegnung, setzte die Hausherren mit einem giftigen Pressingverhalten früh unter Druck. Die Domstädter hatten zudem Pech, dass Julian Chabot nach einem Zusammenprall mit Konstantinos Mavropanos eine Platzwunde erlitt (6.). Auch Mathias Olesen hatte kurze Zeit später eine schmerzhafte Begegnung mit Mavropanos, musste bereits in Minute 17 den Rasen verletzt verlassen.
Der VfB blieb im Verlauf der ersten Hälfte die aktivere Mannschaft, verpasste es aber, sich mit dem Führungstor zu belohnen. Silas Katompa Mvumpa hatte zweimal nach starker Vorarbeit von Chris Führich die Chance zum Treffer – beide Male versagten dem Stürmer aber die Nerven vor dem glänzend aufgelegten FC-Keeper Marvin Schwäbe (22./38.).
Nach dem Wiederanpfiff die nächste Hiobsbotschaft für die Geißböcke: Chabot konnte nach einem Foulspiel von Pfeiffer endgültig nicht mehr weiterspielen (52.). Auch danach ging es ruppig weiter.
Kalajdzic-Ersatz Pfeiffer kam gegen den eingewechselten Timo Hübers viel zu spät – Referee Harm Osmers musste Rot zücken (56). In der 72. Minute lieferte sich VfB-Chefcoach Pellegrino Matarazzo dann nach einem Pfiff von Osmers ein lautes Wortgefecht mit dem Vierten Offiziellen und wurde postwendend mit Gelb-Rot auf die Tribüne geschickt. Die in Unterzahl spielenden Gäste mussten nun auch ohne ihren Trainer auskommen.
Die komplett offene Schlussphase bot schließlich Chancen auf beiden Seiten. Erst verpasste Mavropanos den Treffer aus dem Fünfmeterraum nach einer gefährlichen Hereingabe von rechts (81.). In der Nachspielzeit hatte dann Jan Thielmann aufseiten des FC den Siegtreffer auf dem Fuß – Florian Müller im Kasten der Schwaben kratzte den Versuch des Kölners aus 20 Metern aber sensationell aus dem linken oberen Torwinkel (90.+5).

Die Stimmen zum Spiel:

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "Wir haben nicht gut ins Spiel gefunden, Stuttgart hatte von Anfang an die besseren Möglichkeiten. Später haben wir das Spiel besser kontrolliert, hatten aber auch dann kaum zwingende Chancen. Heute war es ein glücklicher Punkt für uns, über 90 Minuten war Stuttgart besser. Unser Plan ist nicht aufgegangen, das hatte viel mit dem Gegner zu tun."
Timo Hübers (1. FC Köln): "Das Foul von Luca Pfeiffer war sehr schmerzhaft. Ich glaube, ich habe riesiges Glück gehabt, dass da nicht mehr passiert ist. Ich bin froh, dass ich jetzt hier stehe. Es war eine klare Rote Karte. Ich kann nicht ganz verstehen, dass Luca Pfeiffer nicht direkt kommt und sich kurz bei mir entschuldigt. Im Endeffekt haben wir heute zu wenig aus der Überzahl gemacht. Der Punkt ist unter dem Strich okay."
Luca Kilian (1. FC Köln): "Ich fand, dass wir es heute gut über die Flügel gemacht haben. Wir sind in gute Positionen gekommen, um dann von dort zu flanken. Leider haben wir nie einen Abnehmer in der Box gefunden, der dann mal den Fuß oder Kopf dazwischen hält. Stuttgart stand dann natürlich auch sehr tief, mit etwas mehr Glück oder Präzision hätten wir vielleicht jemanden finden können."
Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Wir sind heute sehr gut ins Spiel gekommen, hatten eine gute Intensität, aber wir hätten in der ersten Hälfte unsere Chancen nutzen müssen. Die zweite Hälfte war dann geprägt von der Roten Karte. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment dafür machen, wie sie dann als Einheit weitergespielt hat. Unter dem Strich sind wir zufrieden."
Sven Mislintat (Sportdirektor VfB Stuttgart): "Zum Schluss ging es darum, den Punkt mitzunehmen. Ich glaube, bis zur 60. Minute hatten wir das Spiel klar im Griff. Luca Pfeiffer hat sich schon für die Rote Karte entschuldigt, er kam klar zu spät und ist froh, dass nichts passiert ist. Normalerweise ist er ein ganz fairer Spieler. Er freut sich, dass wir den Punkt noch über die Zeit gerettet haben. Ich glaube, dass wir das Spiel heute gewinnen, wenn es elf gegen elf zu Ende geht.“
Chris Führich (VfB Stuttgart): "Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, die ersten 30 Minuten waren wir die überlegene Mannschaft. Wir hatten die klareren Chancen, haben sie aber nicht verwertet. Die Rote Karte ändert das Spiel natürlich und auch unser Spielsystem. Bis zum Ende haben wir es aber super verteidigt, haben kaum etwas zugelassen. Den letzten Ball hält Florian Müller überragend."

Der Tweet zum Spiel:

Eine wichtige Botschaft vor der heutigen Partie.

Das fiel auf: Ein 0:0 der besseren Art

Der Schlagabtausch in Köln hatte alles, was das Fußballherz begehrt. Marvin Schwäbe agierte über 90 Minuten als Teufelskerl, kratzte einen unhaltbaren Ball nach dem anderen von der Linie. Stuttgart zeigte phasenweise rasanten Konterfußball, spielte den FC mit Silas Katompa Mvumpa und Chris Führich ein ums andere Mal schwindlig. Endgültig wild wurde die Partie nach der Roten Karte gegen Luca Pfeiffer und der Gelb-Roten Karte gegen Pellegrino Matarazzo. So blieb es bis zum Schlusspfiff hoch spannend und unterhaltsam.

Die Statistik: 200

Jonas Hector absolvierte im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart sein 200. Spiel für den 1. FC Köln.
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Quelle: Perform

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