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Borussia Dortmund holt Sven Bender und Nuri Sahin als Co-Trainer: Mehr Fluch als Segen für BVB-Coach Edin Terzic

Thomas Gaber

Update 31/12/2023 um 10:28 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund reagiert auf die verkorkste Hinrunde und stellt Coach Edin Terzic mit Sven Bender und Nuri Sahin zwei neue Co-Trainer an die Seite, offenbar auf ausdrücklichem Wunsch von Terzic. Der BVB setzt in der Krise auf Verstärkung mit Stallgeruch - mal wieder. Dagegen nimmt Terzic-Assistent Armin Reutershahn seinen Hut. Mit dieser Personalrochade geht Dortmund ein hohes Risiko ein.

Terzic zur Trainerfrage: "Habe den Glauben daran"

Abgesehen von der Champions League hat Borussia Dortmund in dieser Saison schwer enttäuscht. In der Bundesliga rangiert der BVB nach 16 Spieltagen nur auf Platz fünf mit satten 15 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen.
Selbst den Vierten RB Leipzig sehen die Dortmunder mit sechs Zählern Abstand nur aus der Ferne. Im DFB-Pokal kam der BVB zwar eine Runde weiter als der große FC Bayern, war dann allerdings in Stuttgart komplett chancenlos.
Ein "Weiter so" konnte es daher nicht geben, das hat auch die Vereinsspitze um Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Sebastian Kehl erkannt.
"Wir haben den bisherigen Saisonverlauf intensiv analysiert. Eine unserer gemeinsamen Erkenntnisse war es, im Trainerstab neue Impulse setzen zu wollen", teilte Kehl via Pressemitteilung am Freitag mit.

Borussia Dortmund erfüllt Wünsche

So werden in der Regel offizielle Erklärungen eines Trainerrauswurfs eingeleitet. Nicht so bei Borussia Dortmund im Jahresendspurt 2023. Der schwer angeschlagene Edin Terzic darf bleiben und bekommt sogar noch externe Hilfe. Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk für den Chefcoach.
Sven Bender und Nuri Sahin wurden als neue Co-Trainer angeheuert, während Terzics bisheriger Assistent Armin Reutershahn nach nur einem Jahr im Amt wieder ausscheidet - nach Klubangaben auf "eigenen Wunsch".
Und weil der BVB zwischen den Jahren seinen Angestellten gerne was Gutes tut, rollte man Terzic obendrein den Roten Teppich aus. "Es war mein klarer Wunsch, Nuri und Sven als Co-Trainer für uns zu gewinnen. Ich bin extrem glücklich über die Möglichkeit, beide an meiner Seite zu haben", wurde der Coach zitiert.

Kritik an Watzke häuft sich

Es muss sich verdammt gut anfühlen für Terzic, nach vielen Rückschlägen und zahlreichen unangenehmen Fragen zur sportlichen Lage des BVB und seiner eigenen Zukunft als "Sieger" aus dem BVB-Analysegipfel hervorzugehen.
Doch der "Coup" des Klubs, mit Sahin und Bender gleich zwei Helden der jüngeren schwarz-gelben Vergangenheit zu holen, birgt Gefahr - für den Trainer und den Verein.
Die Annahme der Bosse, mit der Rückkehr zweier Vereinsikonen die Anhängerschaft abzuholen, erweist sich als Trugschluss. In den BVB-Foren gibt es zahlreiche kritische Kommentare, die sich in erster Linie gegen Watzke richten.
Der Chef führe den Klub mit seinem außergewöhnlichen Hang zur Romantik ins Verderben. Erst die Nibelungentreue zum ehemaligen Südtribünen-Fan Terzic ("Wir ziehen das mit ihm durch - basta!") und nun die erneute Rückholaktion von Typen mit Stallgeruch, die des Öfteren schief ging. etwa bei Mario Götze, Shinji Kagawa oder auch Sahin als Spieler.

"Schatten-Trainer" eine Gefahr für Terzic

Ob die als Trainer auf diesem Niveau unerfahrenen Sahin und Bender im Triumvirat mit Terzic entscheidende Impulse setzen können um die in einigen Spielen klar ersichtlichen taktischen Defizite abzustellen, darf zudem bezweifelt werden.
Auch für Terzic selbst kann die neue Konstellation mit zwei "Schatten-Trainern" zur Belastung werden. Er ist per se schon geschwächt, da ihm offensichtlich nicht zugetraut wird, den BVB ohne Hilfe von außen wieder in die Spur zu bringen.
Sollte Dortmund im Laufe der Rückrunde Gefahr laufen, das verbleibende Mindest-Saisonziel, die Qualifikation für die Champions League, nicht zu erreichen, stünde Terzic endgültig als "Lame Duck" da und hätte gleich zwei potenzielle Nachfolger auf dem Schoß.
In gewisser Weise erinnert die Situation an das Ende der Trainerperiode von Marco Rose in Dortmund, als ihm Terzic als Technischer Direktor permanent im Nacken saß.
Edin Terzic ist bei Borussia Dortmund mehr denn je zum Erfolg verdammt.
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