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Drei Dinge, die bei FC Bayern gegen Köln auffielen: Mazraoui schwimmt - Saka scharrt schon mit den Hufen

Tom Müller

Update 13/04/2024 um 21:53 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München hat vier Tage vor dem entscheidenden Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Arsenal auch in der Bundesliga wieder ein Erfolgserlebnis gefeiert. Der 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln macht Mut, wurde mit der Verletzung von Kingsley Coman aber teuer bezahlt. Noussair Mazraoui konnte sich derweil nichts als Linksverteidiger empfehlen. Drei Dinge, die auffielen.

Coman-Verletzung macht Tuchel betroffen: "Großer Wermutstropfen"

Die Trendwende ist geschafft, zumindest auf dem Papier. Nach zwei Bundesliga-Pleiten in Folge hat der FC Bayern gegen den 1. FC Köln wieder einen Sieg eingefahren und damit die Sofa-Meisterschaft des enteilten Tabellenführers Bayer Leverkusen verhindert. Raphael Guerreiro traf zur Führung, Thomas Müller sorgte für die endgültige Entscheidung (90.+3).
Allerdings gefiel dem gelbgesperrten Thomas Tuchel nicht alles, was er von der Loge aus beobachten musste. "Naja, es war das Nötigste", meinte der Coach nüchtern.
Gegen die abstiegsbedrohten Kölner wackelte die Bayern-Defensive zeitweise bedenklich, dazu kommt der erneute Ausfall von Kingsley Coman, der sich in der 48. Minute schwer verletzte und ausgewechselt werden musste.
"Es macht mich sehr traurig, weil ich weiß, wie hart er gearbeitet hat", sagte Tuchel bei "Sky". Ein weiterer Rückschlag im Hinblick auf das anstehende Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Arsenal (Mittwoch, 21:00 Uhr im Liveticker).
Drei Dinge, die uns auffielen.

1.) Gegen Saka und Co. wäre das schiefgegangen

Dass der 1. FC Köln mit dem 2:0 in der Allianz Arena nicht zufrieden war, merkte man nicht nur an der Körpersprache der Spieler. "Im Nachhinein bin ich ein Stückweit enttäuscht", bilanzierte Keeper Marvin Schwäbe. Eine Aussage, die zeigt, dass der Tabellensiebzehnte beim Tabellenzweiten alles andere als machtlos war.
Köln spielte gerade in der Anfangsphase munter mit, kreierte mehrere hochkarätige Chancen. Auch, weil der FC Bayern den Geißböcken in der eigenen Hälfte viel zu viele Freiräume gewährte.
Das galt besonders für die linke Abwehrseite, wo Noussair Mazraoui den Vorzug vor Alphonso Davies erhielt. Diese Maßnahme hatte Tuchel bereits im Vorfeld angekündigt, da der Kanadier auch in der Champions League gegen den FC Arsenal gelbgesperrt fehlen wird.
Mazraouis Bewerbungsschreiben für einen Einsatz in der Königsklasse fiel jedoch eher mau aus. Im direkten Duell mit dem auffälligen Faride Alidou hatte er mehrfach das Nachsehen. Die daraus resultierenden Chancen vergab der 22-Jährige jedoch fahrlässig (9./43.). Auch beim Kopfball von Sargis Adamyan (20.) stimmte die Abstimmung zwischen Mazraoui und Nebenmann Eric Dier überhaupt nicht.
"Bei Nous habe ich nicht allzu viel erwartet, sein letztes Spiel ist schon ein paar Wochen her“, nahm Tuchel den 26-Jährigen im Anschluss in Schutz. "Er war verletzt, dann kam er zurück, war krank, dann kam der Fastenmonat mit dazu."
Dass der FC Arsenal am kommenden Mittwoch ähnlich viel liegen lassen wird, darf bezweifelt werden. Mit 75 Toren stellen die Gunners die zweitbeste Offensive der Premier League. Ausgerechnet rechts vorne wirbelt mit Bukayo Saka der vielleicht formstärkste Spieler der Insel, der angesichts der gezeigten Bayern-Schwäche besonders mit den Hufen scharren wird.

2.) Guerreiro und Pavlovic beleben das Bayern-Spiel

Gut für Tuchel: Mazraouis größter Konkurrent um den Platz hinten links machte es am Samstagnachmittag deutlich besser. Raphael Guerreiro, für den angeschlagenen Leon Goretzka diesmal in der Zentrale aufgeboten, gehörte gegen Köln nicht nur aufgrund seines ansehnlichen Distanztreffers zu den Besten.
Gemeinsam mit Aleksandar Pavlovic, der nach überstandener Mandelentzündung in die Startelf zurückkehrte, strahlte er auf der Sechs Präsenz und Passsicherheit aus. Pavlovic sollte laut Tuchel eigentlich nur "ein paar Minuten" bekommen, stand dann aber doch von Beginn an bis zur 79. Minute auf dem Rasen - und nutzte seine Chance.
Auch gegen Arsenal dürfte Pavlovic damit zumindest eine Option sein, auch wenn es Goretzka und Nebenmann Konrad Laimer in London mehr als ordentlich machten.
Guerreiro hat Tuchel dagegen eher als Linksverteidiger auf dem Zettel. Mazraoui sei zwar defensiv "einen Tick stärker, aber Rafa kann da auch spielen." Gegen Köln ging der Punktsieg im Duell um den Startplatz auf jeden Fall an den Portugiesen.
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Raphael Guerreiro trifft für den FC Bayern gegen Köln

Fotocredit: Getty Images

3.) Bayerns Muskel-Misere hält an

Die Offensive des Rekordmeisters wird sich dagegen am kommenden Mittwoch fast von selbst aufstellen. Nach Serge Gnabry, der sich in London einen Muskelfaserriss zugezogen hatte, erwischte es Samstag Coman. Der Franzose griff sich nach einem Haken im Kölner Strafraum plötzlich an den Oberschenkel, krümmte sich vor Schmerz und musste von zwei Betreuern vom Platz gestützt werden.
Dabei konnte er sein Bein augenscheinlich überhaupt nicht belasten. Tuchel sprach von einem "großen Wermutstropfen".
Pechvogel Coman, der wegen verschiedener Blessuren schon 13 Pflichtspiele in dieser Saison verpasst hatte, war gerade erst wieder fit geworden, stand gegen Köln nach überstandenem Innenbandriss im Knie seit Ende Januar erstmals wieder in der Startformation der Münchner. Noch am Abend gaben die Bayern die Diagnose bekannt: Muskelbündelverletzung in den rechten Adduktoren. Damit wird er erneut wochenlang fehlen.
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Kingsley Coman hat sich verletzt

Fotocredit: Getty Images

Coman gilt ohnehin als verletzungsanfällig, doch der 27-Jährige ist nicht der einzige, bei dem sich die Blessuren in dieser Saison häufen. Die Muskelverletzung des Außenspielers ist 2023/24 bereits die 24. im Kader des deutschen Rekordmeisters.
"Obwohl wir die Minuten managen, können wir es nicht verhindern, dass solche Re-Verletzungen passieren“, gab sich auch Tuchel angesichts der Verletzungsmisere ratlos: "Das ist extrem bitter in dieser Phase, wenn du natürlich im Viertelfinale der Champions League Alternativen haben willst", so der Bayern-Trainer.
Da auch hinter einem Einsatz von Leroy Sané, der über Schmerzen am Schambein klagt und gegen Köln nicht zur Verfügung stand, ein Fragezeichen steht, könnte es sein, dass gegen Arsenal mit Jamal Musiala, Thomas Müller und Mathys Tel nur drei fitte Spieler für die offensive Dreierreihe hinter Harry Kane zur Verfügung stehen.
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