FC Bayern - Manuel Neuers Comeback-Aussichten: Zwischen leiser Hoffnung und Sterndeuterei

VonDennis Melzer

Update 15/09/2023 um 07:46 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern wartet weiterhin sehnsüchtig auf die Rückkehr von Kapitän und Manuel Neuer. Neun Monate lang befindet sich der Stamm-Torhüter nunmehr im Kranken- und Wartestand. Immer wieder wurden Comeback-Termine nach hinten korrigiert, die Verpflichtung einer Teilzeit-Nummer-Eins scheiterte. Mittlerweile, so scheint es, ist ein Ende der Leidenszeit in Sicht. Oder?

Tuchel: "Minimale Probleme" verzögern Neuer-Comeback

Am 28. August durften die Fans des FC Bayern Hoffnung schöpfen: Im strömenden Regen betrat der Torhüter an der Säbener Straße den Rasen, nahm erstmals seit seinem komplizierten Unterschenkelbruch wieder am Torhüter-Training teil.

Zwischen der Verletzung und besagtem 28. August lagen etliche Monate des Leidens. Not-Operation, Schuften in der Reha, Rückschläge und schließlich der letzte Eingriff - die Metall-Entfernung am Wadenbein.

"Gute Nachrichten", hieß es in einem offiziellen Statement des Rekordmeisters; und weiter: "Neuer hatte sich im Dezember 2022 eine Fraktur des rechten Unterschenkels zugezogen und fehlte seither. Nun folge der nächste Schritt auf dem Weg zum Comeback."

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Doch wann soll ebenjenes Comeback, die große Rückkehr des großen Keepers endlich erfolgen? Zuletzt ist es um Neuer wieder etwas ruhiger geworden. Es wird fleißig spekuliert, immer wieder klingt leiser Optimismus durch, kurz darauf wird von Rückschlägen berichtet. Sterndeuterei.

Muskuläre Probleme bei Neuer

Am Donnerstag sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel: Der Nationaltorwart sei "sehr nahe dran gewesen", endlich wieder ins Teamtraining einzusteigen - doch das wurde nichts. "Er hat ein bisschen Wadenprobleme bekommen - am nicht verletzten Bein", sagte der Coach. Nur "minimale Probleme".

Tuchel weiter: "Er ist weiter im Lauftraining, er belastet weiter, aber wir haben da Vorsicht walten lassen und nichts erzwungen. Der Plan ist jetzt, dass er nächste Woche wieder ins Torwarttraining einsteigt und übernächste Woche den nächsten Anlauf unternimmt im Mannschaftstraining zu sein."

Nach dem 2:1-Erfolg der Bayern in Mönchengladbach vor anderthalb Wochen hatte Neuer-Vertreter Sven Ulreich schon erklärt: "Es geht bergauf."

Manuel Neuer im Training am Dienstag

Fotocredit: Getty Images

Spiel gegen Leverkusen wohl kein Thema

Am Freitag treffen die Bayern im Spitzenspiel auf Tabellenführer Bayer Leverkusen (20:30 Uhr im Liveticker). Neuer ist dort freilich nicht dabei. Auch der Champions-League-Auftakt am 20. September (21:00 Uhr im Liveticker) dürfte noch außer Reichweite für den sechsmaligen Welttorhüter sein.

Blieben also noch drei weitere Partien im September (Bochum, Münster im DFB-Pokal und RB Leipzig). Unlängst berichtete die "tz", dass auch eine Art Wechselmodell zur Debatte steht. Sprich: Ulreich und Neuer wechseln sich zunächst ab, bis die Nummer eins wieder im Dreitages-Rhythmus unter Vollbelastung angreifen kann.

"Insgesamt ist es extrem positiv, er ist extrem positiv", sagte Tuchel am Donnerstag: "Wir haben da jetzt nur eine minimale Verzögerung im Ablauf und hoffen, dass wir ihn dann vor der nächsten Länderspielpause auf dem Platz sehen."

Jobsharing mit Ulreich?

Ob der von Haus aus ehrgeizige Neuer sich von einem Jobsharing-Konzept tatsächlich überzeugen lassen würde, ist aber fraglich. Naturgemäß hieß es auch nach vergangenen Verletzungen: Ist Neuer wieder fit, spielt Neuer immer.

Als er vor dreieinhalb Jahren im Katar-Trainingslager damit konfrontiert wurde, dass dem frisch verpflichteten Alexander Nübel vonseiten des Managements Spielzeit zugesichert wurde, gab er klipp und klar zu verstehen: "Ich bin Sportler und Profi und möchte immer spielen. Ich bin ehrgeizig und ich liebe es, auf dem Platz zu stehen."

Neuer weiter: "Ich bin kein Statist, sondern Protagonist und möchte immer spielen."

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