Bayer Leverkusen - Xabi Alonsos Abschied zu Real Madrid besiegelt? Wie es bei der Werkself weitergehen könnte

Nach zweieinhalb enorm erfolgreichen Jahren dürften sich die Wege zwischen Xabi Alonso und Bayer 04 Leverkusen im Sommer trennen. Den Spanier zieht es voraussichtlich zu seinem ehemaligen Klub Real Madrid. Unterm Bayer-Kreuz hat die Suche nach einem Nachfolger für den Meistermacher längst begonnen. Wer könnte in die Siebenmeilenstiefel treten, die Alonso im Rheinland hinterlassen würde?

Zukunft bei Bayer oder in Madrid? Alonso hält sich bedeckt

Quelle: Perform

Jonas Hofmann machte seinem Ärger über die - aus seiner Sicht - unangemessen geringe Einsatzzeit im Anschluss an den 2:0-Sieg von Bayer Leverkusen gegen den FC Augsburg Luft.
"Ich muss ein bisschen aufpassen, aber ich finde es sehr schwierig, wenn man in der Vorsaison ein solcher Bestandteil der Mannschaft war und dann so außen vorgelassen wird", sagte der Offensivmann. Hofmann, der in besagter Vorsaison 20 Scorerpunkte beigesteuert hatte, kam in der laufenden Spielzeit nicht über eine Reservistenrolle hinaus.
Warum - das weiß der ehemalige Nationalspieler nicht. Trainer Xabi Alonso liefere nur "sehr wenige" Erklärungen für die zahlreichen Nichtberücksichtigungen. Eine klare Kritik an der Kommunikation des Coaches. Hofmann ist der erste namhafte Bayer-Spieler, der öffentlich auf Konfrontationskurs mit dem Heilsbringer aus dem Baskenland, dem Erfolgsgaranten der historischen Saison 2023/24, geht.
Obwohl im modernen Fußball ja stets die Abwesenheit sogenannter "Typen" bemängelt und dementsprechend jede offenherzige Ausführung eines Fußball-Profis mit Freude zur Kenntnis genommen wird - vom Verein gibt es normalerweise in derlei Fällen einen Rüffel.

Alonso als Ancelotti-Alternative

Nicht so bei Hofmann. Geschäftsführer Simon Rolfes äußerte Verständnis für dessen Unzufriedenheit, das sei "menschlich." Er könne nachvollziehen, dass der Ex-Gladbacher in Anbetracht der wenigen Spielminuten "nicht happy" sei und Wechselgedanken hege.
Dass Rolfes auf große Alonso-Verteidigungen in der Causa Hofmann verzichtete, ließ in der Folge Raum für Interpretationen, der "kicker" wertete das Ganze jedenfalls als klares Indiz dafür, dass man sich unterm Bayer-Kreuz damit abgefunden hat, dass Alonso in der kommenden Saison personelle Entscheidungen ohnehin woanders treffen wird.
Seit Monaten wird spekuliert, dass der Welt- und Europameister bei Real Madrid auf Carlo Ancelotti folgen könnte, die jüngsten königlichen Rückschläge (krachendes Aus im Champions-League-Viertelfinale, "nur" Platz zwei in der Liga und Niederlage im Finale der Copa del Rey) haben aus Mutmaßungen offenkundig Fakten geschaffen.
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Xabi Alonso (l.) spielte bei Real unter Carlo Ancelotti

Fotocredit: Getty Images

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, werden sich die Wege zwischen dem Champions-League-Rekordsieger und Ancelotti am Saisonende trennen, unter anderem Transfer-Guru Fabrizio Romano schrieb am Montag, dass Ancelotti Brasiliens Nationalmannschaft zur WM 2026 führen werde.
Der mit Abstand aussichtsreichste Kandidat auf die Nachfolge von "Don Carlo" ist Alonso.
Und weil zwischen ebenjenem Alonso und seinem aktuellen Arbeitgeber Bayer 04 ein Gentlemen’s Agreement besteht, das dem Spanier einen vorzeitigen Abgang in Richtung Madrid ermöglicht, verdichten sich die Anzeichen auf Real-Engagement Xabis.
Dass der einstige Weltklasse-Mittelfeldmann nicht ewig auf der Bayer-Bank sitzen würde, war allen Beteiligten klar, freilich läuft die Suche nach einem Nachfolger vermutlich nicht erst seit gestern auf Hochtouren.

zwei trainer im fokus: Wer folgt auf Alonso?

Doch wie geht es nach Alonso weiter, wer soll die Siebenmeilenstiefel künftig ausfüllen? Die Anzahl der realistischen Alternativen hält sich in Grenzen. Nachdem Sandro Wagner, bislang Co an der Seite von Bundestrainer Julian Nagelsmann, in der vergangenen Woche seinen Abschied vom DFB verkündet hatte, lief die Gerüchteküche binnen weniger Minuten heiß.
Wohin wird es Wagner, dem etliche Experten eine aussichtsreiche Laufbahn als Cheftrainer (Dietmar Hamann sieht ihn beispielsweise als künfigten Bayern-Coach) attestieren, wohl ziehen? RB Leipzig sucht nach der Trennung von Marco Rose einen neuen Übungsleiter für die kommende Saison, zudem wurde Wagner mit seinem ehemaligen Verein TSG 1899 Hoffenheim in Verbindung gebracht. Auch Leverkusen gilt als mögliche Option.
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Rudi Völler und Sandro Wagner (r.) verstehen sich prächtig

Fotocredit: Getty Images

Aus gutem Grund: Rudi Völler, der etliche Jahre die Geschicke bei Bayer 04 geleitet hatte, war in seiner derzeitigen Funktion als DFB-Sportdirektor mitverantwortlich für Wagners Einstellung im Jahr 2023. Völler gilt als großer Fan des 37-Jährigen.
Da der Weltmeister von 1990 noch immer eng mit seinem Herzensklub Leverkusen verbunden ist, liegt die Vermutung nahe, dass er bei Rolfes und Bayer-Boss Fernando Carro die Werbetrommel für Wagner rühren könnte. Dass die Werkself-Verantwortlichen nicht davor scheuen, auf einen verhältnismäßig unerfahrenen Coach zu bauen, haben sie damals bei der Alonso-Verpflichtung bewiesen (damals befand sich das Team in einer prekären Lage, kämpfte gar gegen den Abstieg).

Der nächste Baske bei Bayer?

Neben Wagner geistert dieser Tage ein weiterer Name durch die BayArena: Imanol Alguacil. Vor wenigen Tagen hatte Alguacils bisheriger Klub Real Sociedad verkündet, dass der 53-Jährige im Sommer auf eigenen Wunsch hin nach sieben Jahren gehen wird.
Nach Informationen von "Sky" hat Leverkusen die Fühler nach Alguacil ausgestreckt, Carro soll demnach ein großer Fürsprecher sein. Alguacil, der in jüngerer Vergangenheit auch vom FC Barcelona umworben wurde, wäre nach Alonso der zweite Baske mit Real-Sociedad-Vergangenheit hintereinander bei Bayer.
Auch Fabian Hürzeler, seit Sommer beim englischen Erstligisten Brighton and Hove Albion im Amt, wird immer mal wieder als potenzieller Alonso-Erbe gehandelt. Wirklich konkret ging es bis dato allerdings nicht zu – dafür müsste eben mit Blick auf einen Alonso-Abschied hundertprozentige Gewissheit herrschen.
Auf Planungssicherheit pochen Rolfes und Carro nun vehement. "Wir werden nicht bis zum Ende der Saison warten, sondern das werden wir vorher entscheiden müssen", sagte Carro unlängst in einem Interview mit "Sky".
Es müsse "relativ schnell entschieden werden", immerhin habe ein Trainer-Weggang erhebliche Auswirkungen auf die Kaderplanungen - womöglich auch auf die Zukunft von Jonas Hofmann.
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Quelle: Perform


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