Drei Dinge, die beim Sieg von Borussia Dortmund beim VfL Wolfsburg auffielen: Die ganze Hinrunde in einem Spiel
Update 23/12/2024 um 00:35 GMT+1 Uhr
Borussia Dortmund hat das Jahr 2024 mit einem 3:1-Erfolg beim VfL Wolfsburg abgeschlossen und sich damit auf den sechsten Tabellenplatz gehievt. Doch der Bruch im Spiel zeigte, dass der BVB noch immer keine stabile Mannschaft hat, die über 90 Minuten ihr Level hält. Hoffnung macht indes der starke Auftritt von Maximilian Beier. Drei Dinge, die beim Sieg der Schwarz-Gelben bei den Wölfen auffielen.
Sahin nach Sieg in Wolfsburg: "Spiel beschreibt unsere Hinrunde"
Quelle: Perform
Erstmals seit sechs Jahren hat Borussia Dortmund das letzte Bundesliga-Spiel eines Jahres gewonnen. Doch der sicher geglaubte Sieg geriet noch einmal richtig in Gefahr.
Der BVB dominierte zunächst die erste Halbzeit. In der 25. Minute stand Donyell Malen genau richtig und beförderte einen Eckball von Ramy Bensebaini ins Tor. Daraufhin ging es Schlag auf Schlag: Drei Minuten später spielte Julian Brandt einen Pass in den Lauf von Maximilian Beier, der den Ball über den Innenpfosten ins Netz knallte. Gut 120 Sekunden später stand Brandt frei an der Strafraumgrenze und verwertete wiederum ein Zuspiel von Beier zum 3:0.
Dann der Bruch: In der zweiten Halbzeit agierte Dortmund sehr passiv, sodass Wolfsburg vermehrt zu Chancen kam. Der Anschlusstreffer zum 1:3 durch Denis Vavro, per Kopfball infolge einer Ecke, war nicht überraschend.
Nur drei Minuten später sah Pascal Groß aufgrund einer Notbremse die Rote Karte, doch mit etwas Spielglück rettete der dezimierte BVB den Sieg über die Zeit.
Drei Dinge, die bei Wolfsburg gegen BVB auffielen:
1. Der BVB zeigt zwei Gesichter in einem Spiel
So stark die Schwarz-Gelben in den ersten 45 Minuten agierten, so schwach kamen sie aus der Kabine. Um das einmal in Zahlen auszudrücken: Nachdem Dortmund in der ersten Hälfte 62 Prozent Ballbesitz hatte, waren es zwischen dem Wiederanpfiff und dem Anschlusstreffer zum 1:3 nur noch 34 %.
Der sicher geglaubte Sieg geriet spätestens dann in Gefahr, als Groß vom Platz gestellt wurde und der BVB in Unterzahl agieren musste. Warum es überhaupt so weit kam? "Wir wurden total unnötig fahrlässig. Dann wird man bestraft in der Bundesliga. Es war eine sehr gute erste Halbzeit, aber die zweite Halbzeit war nicht gut", befand Trainer Nuri Sahin.
Auf Nachfrage von Eurosport.de wurde der Coach detaillierter: "Ich habe schon mit dem Anstoß gefühlt, dass wir uns zu sicher waren. Das darf uns nicht passieren. Ich denke, das Spiel beschreibt die Hinrunde. Wenn wir in Fahrt kommen, sind wir gut. Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Aber wir müssen auf dem Gaspedal bleiben und versuchen, auf das vierte Tor zu gehen, anstatt fahrlässig zu werden."
Vereinsboss Lars Ricken betrachtete den Spielverlauf von der positiven Seite: "Wir waren zu passiv durch die Rote Karte. Aber vielleicht war es dann auch wichtig, dass wir wirklich malochen und arbeiten mussten als Team, dass sich jeder zerrissen hat. Wir haben die letzten Kräfte zum Ende des Jahres rausgeholt. Das gehört zum Spiel dazu."
2. Beier schließt Hinrunde versöhnlich ab
Maximilian Beier durchlebt seit seinem Transfer von Hoffenheim nach Dortmund mehr Tiefen als Höhen. In den vorherigen 19 Pflichtspielen für den BVB gelangen ihm nur zwei Tore und eine Vorlage. Zu wenig für einen Stürmer, der rund 28,5 Millionen Euro gekostet haben soll.
Umso wichtiger für den 22-Jährigen, das Kalenderjahr 2024 mit einem starken Auftritt abgeschlossen zu haben. Beim 2:0 traf er im Stil eines Top-Torjägers, vor dem 3:0 wiederum bewies er Spielübersicht und Passgenauigkeit.
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Beier und Dortmund spielen sich in einen Rausch
Fotocredit: Getty Images
Ricken bewertete auf Nachfrage von Eurosport.de die Leistung von Beier: "Er hat wieder ein immenses Tempo gehabt. Daran muss man einen Spieler messen. Er ist sehr offensiv in die Schnittstellen gegangen. Tiefe Läufe sind seine Stärke, daher das Tor. Eine Vorlage hatte er auch noch. Das war schon richtig."
Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass Beier in einem Spiel ein Tor und eine Vorlage gelingen. Selbiges brachte er Anfang November beim 2:1 gegen RB Leipzig zustande. Bleibt aus Sicht des BVB zu hoffen, dass solche Partien keine Ausnahme bleiben.
3. Sahin gewinnt mit kurioser Startelf
Trainer Sahin nahm gegenüber dem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim in der vergangenen Woche zwei Veränderungen an der Startelf vor: Malen und Brandt befanden sich in der Anfangsformation, Yan Couto und Giovanni Reyna wurden dafür auf die Ersatzbank beordert.
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Sahin adelt Brandt: "Er ist absolut unersetzlich"
Quelle: Perform
Das Kuriose: Dadurch stand exakt die gleiche Startelf auf dem Platz wie Ende Oktober, als Dortmund im DFB-Pokal in Wolfsburg auflief und mit 0:1 in der Verlängerung verlor.
"Wir haben diesmal ein bisschen mehr Spieler dabei", erklärte Sahin vor Anpfiff gegenüber "DAZN" und verwies damit auf die nun besser besetzte Ersatzbank. "Ich fand, dass wir ein gutes Spiel gemacht hatten gegen Wolfsburg (im Pokal, A.d.R.). Am Ende - so bitter es auch klingt - konnte Ralph (Hasenhüttl, Trainer vom VfL Wolfsburg, A.d.R.) Erfahrung einwechseln und wir nicht. Das war meiner Meinung nach der einzige Unterschied an dem Tag."
Ricken war nicht bewusst, dass die gleiche Startelf auf dem Platz stand wie bei der Pokalpleite. Darauf angesprochen, stutzte er kurz und stellte klar: "Wir haben das Pokal-Aus persönlich genommen." So gesehen war dies die perfekte Rache.
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Flick: Last-Minute-K.o. "war kein schönes Gefühl"
Quelle: Perform
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