Drei Dinge, die bei FSV Mainz 05 - FC Bayern auffielen: Macht Jamal Musiala nicht den Unterschied, macht es niemand
Update 14/12/2024 um 20:30 GMT+1 Uhr
Der FC Bayern München kassierte am Samstagnachmittag mit dem 1:2 beim 1. FSV Mainz 05 die erste Niederlage der Bundesliga-Saison. Die oftmals so hochgelobte Defensive des Tabellenführers offenbarte große Schwächen. Und in der Offensive gab es niemanden, der für den diesmal glücklosen Jamal Musiala in die Bresche sprang. Drei Dinge, die in Mainz auffielen.
Kompany spielt Niederlage herunter: Können nicht mehr gewinnen
Quelle: Perform
Max Eberl hatte eine simple Begründung dafür, dass der FC Bayern die erste Niederlage der Bundesliga-Saison kassierte. "Wir haben es heute nicht geschafft, Ruhe auf den Platz zu bringen. Das, was eigentlich unsere Qualität ist", sagte der Sportvorstand in Mainz.
Der FC Bayern dominierte die Anfangsphase und kam durch Michael Olise zu zwei guten Chancen. In der 6. Minute traf er den Außenpfosten, fünf Minuten später landete sein Kopfball auf dem Netz. "Wir haben in den ersten zehn Minuten sehr ordentlich begonnen und hatten die Großchance durch Michael. Aber dann haben wir uns das Spiel von Mainz zu sehr aufdrängen lassen", ärgerte sich Eberl.
Tatsächlich kippte die Partie, weil sich viele Ungenauigkeiten in das Spiel des Rekordmeisters einschlichen. Das Gegentor in der 41. Minute durch Jae-Sung Lee war die Konsequenz. In der 60. Minute war es erneut Lee, der die Führung mit dem 2:0 ausbaute.
In der Schlussphase kam noch einmal Spannung auf: Ein abgefälschter Schuss von Joshua Kimmich landete in der 87. Minute vor den Füßen von Leroy Sané, der den Ball daraufhin ins leere Tor schob. Doch es gelang ihnen nicht, weitere Großchancen zu erzwingen.
"Der Gegner hat gekämpft und gewonnen", sagte Kompany. "Das können wir jetzt nicht mehr ändern. Was wir aber beeinflussen können – und dieses Gefühl ist immer bei uns – ist, wie erfolgreich wir in den nächsten Spielen sein werden. Wir haben jetzt verloren und das tut weh. Aber wir können in Zukunft noch viel gewinnen."
Drei Dinge, die bei FSV Mainz 05 - FC Bayern auffielen.
1.) Zu viel Unordnung, zu wenig Klarheit
Die Zeiten, in denen die Abwehr des FC Bayern unüberwindbar war, scheinen vorüber zu sein. Insbesondere Innenverteidiger Min-Jae Kim durchlebte sein vielleicht schwächstes Spiel beim FC Bayern in dieser Spielzeit.
Die Fehlerliste ist lang: Er verschätzte sich in der 13. Minute bei einem hohen Ball im Mittelfeld, sodass die Mainzer zu einer Kontergelegenheit kamen. In der 28. Minute verlor er ein Kopfballduell. Die Folge war die zweite Großchance des FSV.
Beim Gegentor zum 0:1 verteidigte er gleich doppelt schlecht – erst köpfte er am Ball vorbei, dann verlor er den Torschützen aus den Augen. Damit nicht genug: Vor dem Gegentor zum 0:2 rückte er auf die Außenbahn heraus und ließ sich von Anthony Caci mit der Hacke ausspielen. Keine fünf Sekunden später zappelte der Ball im Netz.
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Min-Jae Kim war in Mainz alles andere als sattelfest unterwegs
Fotocredit: Getty Images
Allerdings war auch Innenverteidiger Eric Dier, der zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf stand, beim 0:1 mitschuldig. Erst eroberte er den Ball, verlor ihn dann allerdings gleich wieder. Dadurch kam der erneute Angriff der Mainzer überhaupt erst zustande.
Nicht nur Kim und Dier hatten defensiv ihre Probleme. Das Spiel des FC Bayern mit den hochstehenden Innenverteidigern ist darauf ausgelegt, dass die Mittelfeldspieler handlungsschnell sind und Bälle frühzeitig klären. Joshua Kimmich allerdings leistete sich ungewohnt viele Fehler, war zum Beispiel bei der Großchance der Mainzer in der 13. Minute durch Jonathan Burkardt nicht handlungsschnell genug.
Kimmich gab gegenüber EUROSPORT zu: "Uns hat die Klarheit gefehlt, um diese Situationen zu entschärfen. Wir müssen es schaffen, diese Situationen klarer zu klären und dann wieder in Ballbesitz zu kommen. Es war oft so, dass wir nicht sauber geklärt haben. Dann kam der nächste Ball rein. So war es auch beim ersten Gegentor."
2.) Bleibt Musiala blass, macht keiner was
Auch ein Ausnahme-Fußballer wie Jamal Musiala kann einen schlechten Tag erwischen. Dies war in Mainz der Fall. Er fand nie richtig ins Spiel und konnte seine technischen Qualitäten kaum einbringen. Seine Bilanz über die kompletten 90. Minuten: Ein Torschuss, keine Torschussvorlage. Auch die Ungenauigkeiten waren auffällig: Nur 25 seiner 37 Pässe kamen beim Mitspieler an.
"Jamal ist ein außergewöhnlicher Spieler, aber Jamal braucht auch das Drumherum", sagte Eberl auf Eurosport-Nachfrage. "Und wenn das Spiel wie heute ein bisschen robuster ist, dann braucht er eben auch Spieler, die ihn ein Stück weit unterstützen. Genauso wie die anderen Spieler Jamal brauchen, der dann seine genialen Momente hat."
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Jamal Musiala hatte den robusten Mainzern nur wenig entgegenzusetzen
Fotocredit: Getty Images
Auffällig: Wenn Musiala nicht den Unterschied ausmacht, macht es offenbar niemand. Olise begann stark und hatte in den ersten zwölf Minuten zwei Großchancen, tauchte danach allerdings ab und ließ sich von der Unsicherheit der Mitspieler anstecken. Sané erzielte zwar den Anschlusstreffer, war bis dahin allerdings über 86. Minuten überhaupt kein Faktor.
Das Fazit von Eberl: "Wir haben es als Gruppe nicht auf den Platz gebracht. Und deshalb hat Mainz auch gewonnen."
3.) physisches Spiel bereitet Bayern Probleme
Der FC Bayern ist es gewohnt, Spiele durch seine fußballerischen Qualitäten zu entscheiden. Doch es gibt eben Partien, in denen dies nicht gelingt.
Laut Kimmich wäre es notwendig gewesen, "die Emotionen rauszunehmen. Wir haben es nicht geschafft, das Spiel zu kontrollieren."
Für solche Fälle fehlt offenbar ein Plan B. "Wichtig ist für uns natürlich, dass wir die Stärken des Gegners matchen", erklärte Kimmich.
"Wenn der Gegner physisch spielt, dann müssen wir es auch schaffen, physisch zu spielen. Die Stärken, die der Gegner auf den Platz bringt, müssen wir egalisieren, indem wir dagegen halten und das auch zu unserer Stärke machen. Dann werden wir auch besser sein als solche Mannschaften."
Aber eben nur dann..
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