Bundesliga: VfB Stuttgart holt Punkt beim VfL Wolfsburg - Vizemeister nach umstrittenem Platzverweis in Unterzahl

Der VfB Stuttgart hat in einem dramatischen Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg einen Punkt geholt. Beim 2:2 (1:1)-Unentschieden musste der VfB gute 30 Minuten in Unterzahl spielen, Atakan Karazor hatte zuvor eine umstrittene Gelb-Rote Karte gesehen (63.). Der eingewechselte Deniz Undav traf schließlich spät zum 2:2-Ausgleich (90.+7). Jonas Wind (20.) und Mohammed Amoura (68.) trafen für den VfL.

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Quelle: Perform

Alexander Nübel fiel Deniz Undav um den Hals und herzte den Retter des VfB Stuttgart, dann jubelten sie gemeinsam vor dem mitgereisten Anhang der Schwaben über den Last-Minute-Punktgewinn in der Fußball-Bundesliga. Undav hatte erst spät die Bühne betreten, sicherte seinem Team in der ungewohnten Rolle als Joker aber das 2:2 (1:1) beim VfL Wolfsburg - in der siebten Minute der Nachspielzeit traf er zum Ausgleich. Für nachhaltigen Ärger bei den Schwaben sorgte allerdings ein unberechtigter Platzverweis.
Atakan Karazor hatte die Gelb-Rote Karte gesehen (63.), obwohl er in der fraglichen Szene von Gegenspieler Maximilian Arnold gefoult worden war. "Gelb-Rot war falsch", räumte auch Schiedsrichter Sven Jablonski später bei "Sky" ein, "das ärgert mich sehr." Torhüter Nübel bezeichnete den Einfluss des Referees auf das Spiel als "leider riesengroß".
Er selbst hatte gegen den offensiv oft harmlosen VfL indes wenig Gelegenheiten, im Rennen um den Platz im Tor der Nationalmannschaft Pluspunkte zu sammeln und musste doch zwei Mal hinter sich greifen: Jonas Wind (20.) und Mohamed Amoura (68.) trafen für Wolfsburg. "Ich will das Spiel gewinnen, egal ob ich einen Ball halte oder nicht", sagte Nübel dazu knapp. Enzo Millot (32.) hatte das zwischenzeitliche 1:1 für den VfB erzielt. Schon am kommenden Dienstag (18:45 Uhr im Liveticker) steht für Stuttgart nun das erste Heimspiel der Champions-League-Saison gegen Sparta Prag an.
Auf der anderen Seite wurde Torschütze Amoura von Jablonski nach einem Foul an Jamie Leweling vom Platz gestellt (74.) - diese nahm der Referee nach Ansicht der Videobilder allerdings wieder zurück.

Nübel muss zweimal hinter sich greifen

Beim VfB stand Schlussmann Nübel unter besonderer Beobachtung. Nach der schwerwiegenden Knieverletzung von Marc-Andre ter Stegen ist der am Montag 28 Jahre alte Keeper ein Anwärter auf die Nummer eins im deutschen Tor.
Auf wen Bundestrainer Julian Nagelsmann bis auf Weiteres vertraut, dürfte bei der Kaderberufung am 3. Oktober für die Nations-League-Spiele in Bosnien und gegen die Niederlande verkündet werden.
Auf eine erste Bewährungschance musste Nübel lange warten, denn der VfB drängte früh nach vorn. Mit viel Ruhe, Sicherheit und großer Laufbereitschaft überbrückte Stuttgart das Mittelfeld und sorgte umgehend für Gefahr.
Ermedin Demirovic (4.) kam im Strafraum zum Abschluss, zielte aber zu zentral. Auch defensiv stimmte der Einsatz. Mit frühem Pressing setzten die Schwaben die Wolfsburger unter Druck, verlorene Bälle wurden schnell zurückerobert.

Karazor fliegt, Undav trifft

Die Wölfe, die bis dahin offensiv nicht in Erscheinung getreten waren, stellten den Spielverlauf dann auf den Kopf. Nach einem Konter kam Wind aus rund zehn Metern frei zum Abschluss - und ließ Nübel keine Chance.
Der VfL stand nach der Führung noch tiefer, schenkte seinen Vorteil aber leichtfertig her. Sebastiaan Bornauw brachte Jamie Leweling im Strafraum unnötig zu Fall. Nationalspieler Maximilian Mittelstädt (39.) hatte vor der Pause noch die große Chance zur Führung.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte sich bei Wolfsburg die Fehlerquote im Aufbauspiel. Stuttgart drängte auf die Führung und setzte dabei nun auch auf Nationalstürmer Undav, der erstmals seit März in der Bundesliga nicht in der Startelf gestanden hatte.
Nach dem Platzverweis für Karazor und dem zweiten Wolfsburger Kontertor wurde es für Stuttgart schwer - doch Undavs Hereinnahme lohnte sich.
(SID)
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Quelle: Perform


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