Bayer Leverkusen: 200 Millionen, aber bald kein Rückgrat mehr - der Preis des großen Erfolgs
Update 19/06/2025 um 10:55 GMT+2 Uhr
Bayer Leverkusen steht vor einem luxuriösen Problem: Im Transfersommer 2025 winken der Werkself Einnahmen in Höhe von rund 200 Millionen Euro. Der Double-Sieger von 2023/24 mag somit im Geld schwimmen, erodiert gleichzeitig aber an allen Ecken und Enden. Mit Florian Wirtz, Granit Xhaka, Alejandro Grimaldo und Piero Hincapié drohen nach Xabi Alonso die Abgänge weiterer Stützpfeiler.
Granit Xhaka soll mit einem Wechsel nach Italien liebäugeln
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Vom historischen Höhenflug zum erbarmungslosen Ausverkauf: Das Hier und Jetzt bei Bayer Leverkusen steckt zurzeit voller Ungewissheiten - zumindest in eine Richtung.
Aufseiten der Abgänge tut sich nämlich einiges. Trainer Xabi Alonso verabschiedete sich in Richtung Real Madrid, Jeremie Frimpong schloss sich für 40 Millionen Euro dem FC Liverpool an. Vereinsheld Florian Wirtz steht ebenso kurz vor der Unterschrift bei den Reds, 117 Millionen Euro sollen für ihn fließen.
Schmerzhafte Abgänge, die mit einem großen finanziellen Pflaster versorgt werden. Dabei bleibt es jedoch offenbar nicht.
Nach dem ablösefreien Wechsel von Abwehrchef Jonathan Tah zum FC Bayern werden auch dessen Defensivkollegen Piero Hincapié und Alejandro Grimaldo und Mittelfeldmann Granit Xhaka mit einem Absprung in Verbindung gebracht. Leverkusen steht vor dem Umbruch deluxe.
Leverkusen muss sich neu erfinden
"Ich habe 2019 beim FC Arsenal schon einmal einen Umbruch erlebt", erklärte Xhaka Anfang Juni auf einer Pressekonferenz. "Das kostet viel Energie. Und ich bin keine 25 mehr, sondern werde im September 33. Und natürlich sind die Spieler, die gehen oder gegangen sind, ein großer Verlust, definitiv", brachte der Schweizer die Bayer-Crux treffend auf den Punkt - und verdeutlichte gleichsam, dass er das nicht unbedingt nochmal mitmachen möchte.
Ein Jahr nach dem sagenhaften Double muss sich die Werkself im Sommer 2025 nahezu komplett neu erfinden. Coach weg, Abwehrchef und Flügelflitzer weg, dazu der größte Star sowie der Taktgeber vor dem Absprung - Neu-Trainer Erik ten Hag muss nicht nur die Alonso-Lücke füllen, sondern auch den Laden irgendwie zusammenhalten.
Schwierig, wenn die Geschichte um Meister-Bayer auserzählt scheint. Und wenn sich namhafte Spieler verabschieden, kommen auch andere ins Grübeln.
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Bayer Leverkusen muss sich unter Erik ten Hag neu erfinden
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Laut der "Gazzetta dello Sport" liebäugelt Xhaka mit einem Wechsel nach Italien, die Verhandlungen zwischen der AC Mailand und Leverkusen gehen in die entscheidende Phase.
Die Rossoneri bieten Leverkusen angeblich eine Ablöse von zehn Millionen Euro für den Schweizer Nationalspieler, der noch bis 2028 unter Vertrag steht. Um den Bundesligisten zu überzeugen, will der italienische Erstligist Abwehrspieler Malick Thiaw als Tah-Ersatz in den Transfer einbinden.
Eine Grundfrage muss sich Leverkusen aber dennoch stellen.
Leverkusen: Geld, Geld, Geld - und dann?
Mit Hincapié und Grimaldo werden zwei weitere elementare Spieler der Meister-Saison 2023/24 mit einem Wechsel in La Liga in Verbindung gebracht. Zusammen kommen die beiden Abwehrspieler auf einen Marktwert von 80 Millionen Euro, die Einnahmen aus den Verkäufen könnten bei 100 Millionen Euro liegen.
Durch Frimpong, Wirtz, Hincapié, Grimaldo, Xhaka und des jüngst verkündeten Verkaufs von Odilon Kossounou (20 Mio. Euro/fix zu Atalanta Bergamo) über 200 Millionen Euro in die Kassen von Leverkusen fließen. Aber dann?
In Leverkusen steht man einem skurrilen Paradox gegenüber: Selbst mit rund 200 Millionen Euro in der Tasche ist der Zerfall eines unbezahlbaren Konstrukts nur schwer aufzuhalten.
Unter Alonso hatte sich eine Spielphilosophie etabliert, Profis wie Grimaldo oder Xhaka brachten neben ihren speziellen Fähigkeiten auch eine unbeugsame Mentalität auf den Rasen. Verliert Bayer wirklich alle Stützen, steht man wieder am Anfang.
Transfermarkt: Garnacho und Antony nach Leverkusen?
Auf die sportliche Leitung um Geschäftsführer Simon Rolfes wartet auch so schon ein knackiger Sommer.
Bislang holte Leverkusen in Mark Flekken (FC Brentford) eine mögliche neue Nummer eins und in Ibrahim Maza (Hertha BSC) ein 19-jähriges Talent für das offensive Mittelfeld - Ende der Liste. Beim Vizemeister ist also transfertechnisch noch viel Luft nach oben.
Um die abtrünnigen Stützpfeiler kompensieren zu können, muss Leverkusen ein Regal höher schauen als in den Jahren zuvor. Mit den Namen Alejandro Garnacho (Manchester United), Antony (Real Betis) und Jarell Quansah (FC Liverpool) machen Rolfes und Co. genau das.
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Alejandro Garnacho von Manchester United
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Noch handelt es sich dabei aber nur um Gerüchte, spruchreif ist die Verpflichtung eines Wirtz-, Xhaka-, Tah- oder Frimpong-Erben aber noch nicht.
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(mit SID)
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