Champions-League-Finale – Real-Star Toni Kroos reagiert auf Interview-Wirbel mit Niels Kaben vom ZDF: "Scheißegal"
Mittelfeldmann Toni Kroos von Real Madrid hat sich zu seinem Interviewabbruch nach dem Champions-League-Finale geäußert. "Ich bin aufgestanden, hab mir ein paar Kommentare durchgelesen. Es ging ja mehr ums Interview als ums Spiel", sagte der frühere deutsche Nationalspieler im Podcasts "Einfach mal Luppen", den er gemeinsam mit seinem Bruder Felix betreibt.
Toni Kroos (l.) und Karim Benzema - Real Madrid
Fotocredit: Imago
Zum Hintergrund: Kroos hatte nach dem Gewinn des Königsklassen-Endspiels gegen den FC Liverpool (1:0) ein Interview mit "ZDF"-Mann Nils Kaben abgebrochen, weil ihm dessen kritische Fragen sauer aufgestoßen waren. Kabens Andeutung, dass die Königlichen den Reds insgesamt unterlegen gewesen seien, kanzelte der gebürtige Greifswalder mit den Worten "Du hattest 90 Minuten Zeit, Dir vernünftige Fragen zu überlegen, dann stellst Du mir zwei so Scheißfragen" ab.
Im Anschluss war eine Kontroverse um Kroos' Aktion entstanden. In seinem Podcast verriet Kroos, dass er sich über die Fragen des Reporters geärgert habe. "Wir hatten zwei, drei Druckphasen zu überstehen. Aber das habe ich auch gesagt: Das ist doch normal. Was erwartest Du? Dass wir Liverpool 90 Minuten dominieren? Du musst sie halt schlagen, das haben wir gemacht."
Kroos weiter: "Du kannst ja im Laufe des Interviews dann nochmal fragen, wie ich das Spiel gesehen habe. Da hätte ich nicht gesagt: 'Wir haben die von der 1. bis zur 90. an die Wand gespielt. Ich bin der Erste, der sagt: 'Insgesamt ausgeglichen, wahrscheinlich sogar mehr Chancen bei Liverpool. Aber wir haben es halt gewonnen."
Der ehemalige Bayern- und Leverkusen-Profi schob nach: "Aber direkt dieses: 'Ich will hören, dass ihr unverdient gewonnen habt.' Das ist mir scheißegal im Finale! Das Finale musst du gewinnen." Kroos habe seine Meinung auch nach Abklingen der großen Emotionen nicht geändert. "Ich fand die Herangehensweise in so einem speziellen Moment viel zu wenig empathisch. Das ist in dem emotionalen Moment bei mir nicht gut angekommen."
Kroos: "Haben uns vor Glück fast bepisst"
Er habe sich hinterher auch selbst reflektiert, betonte er. "Vielleicht hätte man das Wort 'Scheißfrage' weglassen können", sagte Kroos und fügte scherzhaft an: "Man hätte es bei 'Drecksfrage' belassen können."
Kroos erklärte seine emotionale Reaktion mit den Glücksgefühlen unmittelbar nach dem Triumph. Nur wenige Minuten vor dem Interview habe er mit Teamkollege Luka Modric auf dem Platz gelegen, "und wir haben uns vor Glück fast bepisst", so Kroos. Es hätte die Chance auf ein für ihn sehr seltenes emotionales Interview bestanden, "und das dann mit einer zweiten und dritten Frage so kaputt zu machen, das konnte ich einfach nicht verstehen."
Kaben: Spieler sollte sich so nicht benehmen
"ZDF"-Reporter Kaben hatte jüngst in einem Interview mit dem "Spiegel" Kritik an Kroos' Verhalten geübt. "Mit meinen Kollegen und Kolleginnen sind wir ganz deutlich zu dem Schluss gekommen, dass man sich als Spieler so nicht benehmen sollte", sagte Kaben und ergänzte: "Da hätte ich mich als Journalist schon schwer danebenbenehmen müssen, damit der Interviewgast eigentlich geht."
Dennoch habe er die Frage "besser formulieren" können, gab Kaben zu.
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(mit SID)
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