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3 Dinge, die auffielen: Douglas Müllandowski, keine Fünferkette und ein Pechvogel

Florian Bogner

Update 25/11/2015 um 00:49 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München hat mit einem ungefährdeten 4:0 (3:0)-Sieg über Olympiakos Piräus den Sieg in Gruppe F perfekt gemacht und das Achtelfinale der Champions League erreicht. Was uns beim Spiel in der Allianz Arena auffiel.

Jubel bei Müller und Costa, Piräus ohne Chance, Badstuber im Pech (v.l.n.r.)

Fotocredit: Imago

Aus der Allianz Arena berichtet Florian Bogner

1. Was heißt Fünferkette auf Griechisch?

Olympiakos probierte es gegen Bayern anders als deren letzte Liga-Gegner nicht mit Fünferkette - keine gute Idee. Die zwei Viererketten, die Piräus-Trainer Marco Silva aufbot, waren für die Bayern leicht auszuspielen beziehungsweise auseinanderzuziehen.
Die Bayern-Außen wurden selten gedoppelt, so dass sie oft bis zur Grundlinie ziehen und von dort flanken konnten. Und in der Mitte rückte immer einer der Innenverteidiger bestimmt zum falschen Zeitpunkt nach links, rechts oder vorne, so dass Robert Lewandowski oder der in die Tiefe stoßende Thomas Müller am Strafraum unbedrängt in Ballbesitz kamen und abschließen konnten.
So war die Partie nach 20 Minuten eigentlich schon wieder gegessen, obwohl Bayern, ja wirklich, in den Anfangsminuten gar nicht hundertprozentig spritzig gewirkt hatte, sondern die Sache ruhig angehen ließ. Aber wenn man solche Freiräume bekommt...

2. Douglas Müllandowski

Pep Guardiola kann viel rotieren lassen und immer weniger damit falsch machen. Am wenigsten falsch macht er, wenn er Robert Lewandowski, Thomas Müller und Douglas Costa auf die Gegner loslässt; egal auf welcher Position. Costa und Müller kamen am Dienstag nicht auf den Außen, sondern als verkappte Achter oder eben Halbstürmer - wie man es möchte - zum Einsatz und spielten den Gegner auch so auseinander.
Müller betonte nach dem Kantersieg, dass "immer ein mannschaftlicher Aufwand" dahinterstecke. "Ich denke, wir sollten uns beruhigen und versuchen, weiterzumachen. Es liegt noch ein harter Weg vor uns." Pep Guardiola zeigte sich "sehr zufrieden, bis Februar haben wir die Champions League in der Tasche. Die Spieler haben eine große Mentalität. Mit dem Ball waren wir heute nicht perfekt, wir haben viele einfache Bälle verloren", lobte der Trainer.
Gut, in Sachen globaler Bewunderung reichen die Taten von Lewandowski, Müller und Costa noch nicht an die der lächerlich oft treffenden Alleskönner vom FC Barcelona - Lionel Messi, Neymar, Luis Suárez - heran, die in der letzten Spielzeit zu dritt 122 (!) Mal ins Netz trafen. In Deutschland hat man aber wohl seit den Tagen des magischen Dreiecks beim VfB Stuttgart (Elber, Bobic, Balakow) keine so gute Dreierbande mehr gesehen.
So lasen sich die ersten Torschützen gegen Olympiakos mal wieder: Costa (8.), Lewandowski (16.), Müller (20.). Zusammen kommt das Trio bereits auf 44 Pflichtspieltore. Und es ist erst November. Das nicht alles klappte - Lewandowskis versuchtes Hackentor zum Beispiel (40.) - ist beruhigend. So ist wenigstens noch Luft nach oben.

3. Badstuber-Comeback endet jäh

Schöne Nachricht auf dem Spielberichtsbogen: Holger Badstuber tauchte mal wieder in der Startelf der Bayern auf. Schlechte Nachricht dann vom Spielfeld: Der 26-Jährige, der zuletzt im April in Pep Guardiolas erster Elf gestanden hatte, musste in der 52. Minute mit einer Roten Karte schon zum Duschen.
Sportvorstand Matthias Sammer haderte mit der Entscheidung und erklärte nach der Partie:
"Für mich war das kein Platzverweis. Das hätte ich gar nicht gepfiffen."
Badstuber brachte in der Szene gegen den wuchtigen Ideye Brown nicht den Körper zwischen Ball und Gegner und brachte den Olympiakos-Stürmer schließlich als letzter Mann ins Stolpern - Rot wegen Notbremse vertretbar. Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Arjen Robben (leichte muskuläre Probleme) war das der zweite Schönheitsfehler, den der Bayern-Sieg hatte.
Bis zu seiner unglücklichen Szene hatte der Bestimmt-Bald-Wieder-Nationalspieler meist im Raum verteidigt, während sich Jérôme Boateng oft um Brown kümmerte. Richtig schlecht spielte Badstuber nicht, das rechte Timing fehlte aber noch - allerdings kein Wunder, wenn man bedenkt, dass der 26-Jährige seit Dezember 2012 nur 18 Mal für den FC Bayern auf dem Feld stand.
Trotz Roter Karte steht also über dem Spiel: Badstuber is back. Was Guardiola ein Luxusproblem beschert: Schließlich hat er nun mit Boateng, Badstuber, Javi Martínez (40 Mio. Ablöse) und Mehdi Benatia (28 Mio. Ablöse) vier fitte Innenverteidiger, von denen meistens nur zwei spielen können. Eine Rotationsherausforderung - wenn auch erst mal nicht in der Champions League, da Badstuber mit einer Zwei-Spiele-Sperre rechnen muss, die ihn auch das Achtelfinal-Hinspiel kosten würde.
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