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FC Bayern - Atletico: Das bittere Aus und die Erkenntnisse

Daniel Rathjen

Update 04/05/2016 um 15:27 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern hat den Einzug ins Finale der Champions League verpasst - trotz einer überzeugenden Leistung gegen Atletico Madrid. Letztlich fehlte ein Tor, um die Spanier zu bezwingen. Das Aus brachte einige Erkenntnisse hervor - von Eurosport.de kategorisiert in vier Gewinner und vier Verlierer.

Xabi Alonso jubelte zwischendurch (l.), doch am Ende blieb Enttäuschung so wie bei Pep Guardiola

Fotocredit: Imago

Die Gewinner

Carlo Ancelotti
Im Sommer kommt der Neue, der Nachfolger von Trainer Pep Guardiola, nach München. Ein Vorteil für ihn, dass es dann noch Steigerungspotenzial gibt. Guardiola musste sich - zumindest in der Öffentlichkeit - regelmäßig an seinem Vorgänger Jupp Heynckes messen lassen, der zuvor die Maximal-Ausbeute von Silberware, das Triple, an die Isar geholt hatte. Gleichwohl es natürlich nicht leichter wird, die Champions League zu gewinnen, kann Ancelotti dort enorm viele Pluspunkte sammeln. Allein schon, wenn er über das Halbfinale hinauskommt. Seine Ausgangslage ist entspannter als die von Guardiola.
Xabi Alonso
Der Routinier blühte gegen Atlético noch einmal auf. Eine glatte 1 bekam der 34-Jährige von Eurosport.de (die Einzelkritik) für seine hervorragende Leistung, die er mit seinem Freistoßtor (31.) krönte. Er spielte in der besten Form, seit er bei Bayern ist, feuerte Laserpass um Laserpass ab und war der absolute Boss im Mittelfeld. Er hat gezeigt, dass auf ihn noch Verlass ist. Auch Ancelotti, auf dessen Empfehlung Alonsos Vertrag in München um ein Jahr verlängert wurde, wird das mit Wohlwollen registriert haben.
Jerome Boateng
Klar, da war der "Bock", sein Fehlpass vor dem 1:1 durch Antoine Griezmann. ABER: Die Wertschätzung für den 27-jährigen Abwehrboss könnte nicht größer sein. Wer nach einer so langen Verletzung (Muskelbündelriss, drei Monate Pause) so fit ist, dass er ein Champions-League-Halbfinalspiel bestreiten kann, dem gebührt großer Respekt. Natürlich war er noch nicht in Bestform, doch dass Guardiola ihm trotzdem den Startplatz anvertraute, spricht für Boatengs Stellenwert.
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Boateng und Guardiola beim Spiel gegen Gladbach

Fotocredit: Imago

Arjen Robben
Er fiel einmal mehr verletzt aus (Adduktoren) wurde deshalb schmerzlich vermisst. "Mr. Wembley", wie er seit seinem entscheidenden Tor im Endspiel 2013 gegen Borussia Dortmund gerufen wird, ist und bleibt ein Mann für große Spiele. Seine Erfahrung, sein linker Fuß und sein unbändiger Wille können immer noch den Unterschied ausmachen. Insbesondere im Vergleich zu Douglas Costa wurde deutlich, was dem Bayern-Spiel ohne Robben fehlt. Gegen Atlético war er nicht im Kader, aber sein Wert ist gestiegen.

Die Verlierer

Pep Guardiola
Dass niemand ihm die Pleite allein zuschreibt, versteht sich von selbst. Kann er etwas dafür, dass Müller den Elfmeter verschießt? Nein. Sein Team brannte und brillierte auch taktisch, so dass Atlético kaum Luft zum Atmen blieb. Dennoch bleibt nach dem traurigen Triple (drittes Halbfinal-Aus in der Champions League im dritten Jahr) ein Makel hängen. Sein großes Ziel, den Triumph in der "Königsklasse", hat er mit Bayern nicht erreicht. Das ist ein Fakt. Auch wenn er einzelne Spieler wie Boateng, Joshua Kimmich und sogar Robben besser gemacht hat, in ein paar Jahren wird seine Zeit in München als "unvollendet" gelten.
Mario Götze
Wieder ein großes Spiel - und wieder schmorte er nur auf der Bank. Mehr noch: Er durfte sich nicht einmal warmmachen. Bei Guardiola hat er keine Chance, bei Bayern auch nicht mehr. Er kann sich im Sommer einen neuen Verein suchen. Seine Karriere geriet durch den Wechsel zum FCB ins Stocken, Akzente auf höchster europäischer Ebene hätten seine Formkurve eventuell wieder nach oben schnellen lassen können. So sinkt sie immer tiefer. Frust herrscht nach dem Aus im ganzen Verein. Bei Götze sitzt dieser schon lange fest.
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Mario Götze (Bayern München)

Fotocredit: Eurosport

Medhi Benatia
Für den Marokkaner war nicht einmal Platz im Kader, er musste das Spiel - komplett fit - von der Tribüne aus verfolgen. Ein klares Indiz dafür, dass auch ihm große Spiele nicht zugetraut werden. Mit Argwohn hatte er zuletzt selbst schon auf die Planung des Vereins geschaut, Mats Hummels zurückzuholen. Gedanklich beschäftigt er sich seitdem mehr denn je mit einer Rückkehr nach Italien. AS Rom und Juventus sind offenbar interessiert.
Der deutsche Fußball
2013 mit dem BVB und Bayern auf dem Höhepunkt, ist der deutsche Fußball seitdem nicht in der Wahrnehmung gestiegen. 2016 findet das dritte Finale in Folge ohne deutsche Beteiligung statt. Ernüchternd. Die Bundesliga muss zudem weiter fürchten, dass die besten Spieler nach Spanien oder England abwandern. Für die Zukunft bleibt die Rolle des Herausforderers.
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