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Fünf Gründe, warum Paris Saint-Germain gegen den FC Chelsea sein blaues Wunder erlebt

Johannes Mittermeier

Update 17/02/2016 um 08:17 GMT+1 Uhr

Das klingt edel: Zum dritten Mal in Folge treffen Paris Saint-Germain und der FC Chelsea in der Champions Legaue aufeinander. Bisher galten die Londoner stets als Favorit, einmal wurden sie dieser Rolle gerecht, einmal nicht. Diesmal ist es anders. Paris befindet sich in Top-Form, Chelsea lungert im Liga-Mittelfeld herum. Eurosport.de nennt fünf Gründe, warum die "Blues" trotzdem hoffen dürfen.

Thiago Silva (PSG) und Willian (Chelsea) im Gespräch

Fotocredit: AFP

Zugegeben, die Zahl macht schon etwas her: 44. So viele aufeinanderfolgende Spiele hat Paris Saint-Germain in Frankreich nicht verloren, bevor der Klub nun aufs europäische Parkett zieht. Im Champions-League-Achtelfinale geht es gegen den FC Chelsea (Dienstag ab 20:45 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de), und im dritten Anlauf ist PSG erstmals Favorit.
Das Aufeinandertreffen des französischen und des englischen Meisters hat sich zu einem Klassiker entwickelt. Schon in den beiden Vorjahren wetzten Paris und Chelsea ihre Klingen, es war dramatisch: 2013/14 setzten sich die "Blues" durch (1:3 und 2:0), in der vergangenen Saison landete Paris einen hochemotionalen Sieg nach Verlängerung. (1:1 und 2:2).
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Heiß umkämpft: Paris gegen Chelsea

Fotocredit: AFP

Diesmal ist die Gemengelage vermischt. Das liegt einerseits am einigermaßen bescheidenen Chelsea-Jahr (Platz zwölf) und zum zweiten an PSG, das in der Ligue 1 surreale 24 Punkte Vorsprung nach 26 Spieltagen angehäuft hat. Auch in der Champions League lief es prima, bisher kassierte das Team von Laurent Blanc ein einziges Gegentor (beim 0:1 in Madrid).
Klare Sache also? Nun ja. Eurosport.de nennt fünf Gründe, warum PSG sein blaues Chelsea-Wunder erleben könnte…

1. Druck bei Paris

Favorit zu sein bedeutet logischerweise auch: die Bürde der Erwartung schultern. Gemessen an den Investitionen kann für PSG nur das internationale Abschneiden als Maßstab herhalten. "Es ist eine andere Kategorie, weil diese Vereine dieselben Waffen haben", sagt Coach Blanc im "Telegraph".
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Denkerpose: PSG-Trainer Laruent Blanc

Fotocredit: AFP

Chelsea unterhält einen zu teuren Kader, um unbeschwert wie Bolzplatzkicker aufspielen zu können. Und dennoch hat Paris den Druck. "Wir wollen einfach so weit wie möglich kommen", erklärt CFC-Verteidiger Cary Cahill. "Wir hatten einen fantastischen Start in diese Woche und haben jetzt das mutmaßlich größte Spiel vor der Brust."

2. Chelseas Formanstieg

Diesen fantastischen Start legten die Londoner am Samstag beim 5:1 gegen Newcastle United hin, es stärkte das Selbstvertrauen im günstigsten Moment. "Die mit Abstand beste Saisonleistung verleiht ihnen Schwung", betont der englische Eurosport-Journalist Toby Keel, nachdem Chelsea mit Tempo, Präzision und Herz auftrat.
Mittelfeldmann Nemanja Matic schärft die Außenseiter-Sinne: "Wir versuchen, so zu spielen wie am Samstag. Ich bin mir sicher, dass wir auch in Paris ein paar Tore schießen können."

3. Überlebenskünstler

In jüngster Vergangenheit ließ sich Chelsea nicht von Rückschlägen aus der Bahn werfen. Perfekten Anschauungsunterricht gab's gegen Everton, als sich der Noch-Champion in der 90. Minute das 2:3 einfing - und noch ausglich, 3:3.
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Den FC Chelsea sollte man nie abschreiben

Fotocredit: AFP

Chelsea gewann bei Meisterschaftskandidat Arsenal und ergatterte ein 1:1 bei Manchester United, erneut in letzter Minute. "Sie haben sich daran gewöhnt, um ihr Leben zu kämpfen", weiß Keel.

4. Guus Hiddink

All das hängt hauptsächlich mit einer Person zusammen: Guus Hiddink, der nach der Entlassung des exzentrischen, aber erfolglosen José Mourinho am 19. Dezember 2015 den Trainerposten übernahm. Seitdem unterlagen die Londoner nie, in einer Hiddink-Tabelle wäre Chelsea sogar Dritter, hinter Tottenham und Southampton, aber noch vorm faktischen Spitzenreiter Leicester City.
"Ich habe die Jungs gebeten, darüber nachzudenken, was falsch gelaufen ist und wie sie dazu beitragen können, damit es besser wird. Genau das ist passiert", rapportiert Hiddink bei "uefa.com". Da zahlt sich die Erfahrung des 69-Jährigen aus.
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2009: Chelseas Guus Hiddink gegen Barcelonas Pep Guardiola

Fotocredit: Imago

Mut macht zudem die Vergangenheit. In der Saison 2008/09 half Hiddink schon einmal bei den "Blues" aus, damals mit Michael Ballack im Team. Der Niederländer blieb in sechs Champions-League-Spielen ungeschlagen und scheiterte allein durch einen Traumschuss von Barcelonas Andres Iniesta in der Nachspielzeit des Halbfinal-Rückspiels. Barca-Coach war seinerzeit Pep Guardiola.

5. Diego Costa und Willian

Mit Hiddink wurde das verschüttete Talent der Individualisten zutage gefördert. "Diego Costa hatte zuvor eine fürchterliche Saison, aber inzwischen steht er bei acht Toren und vier Vorlagen, und sowieso ist er Lichtjahre stärker, seit Hiddink da ist", sagt Journalist Keel.
Daneben reifte Willian zur prägenden Figur, das bereits unter Mourinho. Fünf Tore erzielte der Brasilianer in der Champions League. Hiddink kennt Willian von Anzhi Makhachkala und lobt: "Das hat nicht nur mit seinen natürlichen Fähigkeiten zu tun. Er ist jetzt ein kompletterer Spieler."
PSG könnte es spüren...
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Bye, bye: Kapitän Terry verlässt Chelsea

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