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Für Felix Magath ist Julian Draxler vom VfL Wolfsburg kein Ersatz für Kevin De Bruyne

Johannes Mittermeier

Update 15/02/2016 um 12:10 GMT+1 Uhr

Kurz vor dem Champions-League-Achtelfinale beim KAA Gent hat der VfL Wolfsburg also doch die Kurve gekratzt - wenn auch schmucklos. Als Gesicht der Wolfsburger Pleitenserie dient Julian Draxler, der bislang daran scheitert, Kevin De Bruyne zu ersetzen. Sein früherer Trainer Felix Magath findet dafür harsche Worte. Dabei haben die beiden eine Vorgeschichte…

Magath kritisiert Draxler

Fotocredit: Imago

Der VfL Wolfsburg gewann am Wochenende mal wieder ein Fußballspiel, was wichtig war, um das Highlight der Vereinsgeschichte nicht mit düsterer Miene zu begehen. Das 2:0 über den FC Ingolstadt war ein Arbeitssieg im Alltag, wenige werden sich an ihn erinnern.
Am Mittwoch aber schmeißt sich der VfL in Schale, dann geht's auf die schillerndste Bühne, und alle schauen zu: Champions League, Achtelfinale, Hinspiel beim KAA Gent (ab 20:45 Uhr im Liveticker auf Eurosprt.de).
In der Bundesliga ist der deutsche Vizemeister nur Achter - auch, weil Königstransfer Julian Draxler bisher hinter den Erwartungen blieb. Deutlich sogar. Fünf Tore und fünf Vorlagen glückten ihm in allen Wettbewerben, "aber es waren Partien dabei, in denen ich abgetaucht bin. Ich muss das langsam abstellen", merkte er zuletzt selbstkritisch an.

"Draxlers Entwicklung stockte schon auf Schalke"

Felix Magath, Wolfsburger Meistertrainer von 2009, wird im "Kicker" durchaus harsch bei Draxlers Bewertung. Der Weltmeister kam für rund 36 Millionen von Schalke 04 zum VfL, als ausgeguckter Nachfolger von Kevin De Bruyne, den es nach einem Glanzjahr zu Manchester City zog. Das Trikot des Belgiers ist Draxler allerdings noch ein paar Nummern zu groß.
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Überragend in Wolfsburg: Kevin De Bruyne

Fotocredit: Imago

Findet auch Magath, der urteilt: "De Bruyne strahlte Siegeswillen und Entschlossenheit aus. Diese Mentalität scheint verschüttet zu sein, es plätschert alles so dahin. Draxler kann ihn nicht ersetzen, da er ein anderer Charakter ist und andere Fähigkeiten besitzt. Er bräuchte auf dem Feld einen De Bruyne, der ihn in Szene setzt."
Als Schalke-Trainer hievte Magath den 17-jährigen Draxler einst ins Rampenlicht, das war Anfang 2011. Der Trainer kennt den (Spieler-)Typen Draxler und sagt:
Seine Entwicklung hatte schon in Schalke gestockt, weil er nicht ausreichend geführt wurde. Ich bin gespannt, ob er noch einmal die Kurve bekommt und imstande ist, seine eigentlich großen Fähigkeiten nachzuweisen.

Wird Draxler jetzt zum Klassenstreber?

Wenn Magath über Draxler spricht, schwemmt es natürlich die "Abitur-Affäre" an die Wasseroberfläche. Als der Teenager Draxler prompt Profi wurde, empfahl ihm Magath, die Schule abzubrechen.
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Felix Magath und Julian Draxler auf Schalke

Fotocredit: Imago

Seine Worte türmten damals die Wellen auf, sie wirken noch immer brisant: "In 15 oder 20 Jahren braucht er kein Abitur mehr. Ich konnte seine Eltern überzeugen, dass er die nächsten 20 Jahre in Top-Ligen spielen wird."
Tatsächlich hörte Draxler auf Magaths Rat - nur um seine Schullaufbahn bald darauf wieder aufzunehmen. 2012 machte er das Fach-Abitur. Wie es um die Wolfsburger Reife bestellt ist, müssen nun die Duelle gegen Gent zeigen. Mit dem Klassenstreber Draxler?
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