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Kein anderer Spieler in Europa bereitet derzeit mehr Tore vor als Arsenal--Star Mesut Özil

Philipp Kessler

Publiziert 04/11/2015 um 12:28 GMT+1 Uhr

Mesut Özil polarisiert. Beim Nationalspieler schieden sich in der Vergangenheit häufig die Geister. Doch seit dieser Saison gibt es über den Star von Arsenal London keine zwei Meinungen mehr: Der Weltmeister ist in der absoluten Weltspitze angekommen. Er ist der Spielmacher der "Gunners". Derjenige, der auch heute Abend beim Champions-League-Gastspiel beim FC Bayern den Unterschied machen soll.

Mesut Özil überzeugte seine Kritiker zuletzt mit starken Leistungen

Fotocredit: AFP

Ein kurzer Schrei in die TV-Kamera, dann führt Mesut Özil die Hände zum Mund: Küsschen für 60.000 Zuschauer im Emirates Stadium!
Dabei würde der Arsenal-Star doch am Liebsten gleich die ganze Welt umarmen. Der Treffer des 27-Jährigen besiegelte Sekunden zuvor die erste und bislang einzige Saisonniederlage des FC Bayern. In erster Linie machte das Tor zum 2:0-Endstand am dritten Spieltag der Champions League aber eines deutlich: Özil ist im Kreise der Weltklassefußballer angekommen. Endlich.
Was musste sich Özil in jüngster Vergangenheit nicht alles anhören: Lustlos sei er, der mit 50 Millionen Euro teuerste Einkauf der Arsenal-Geschichte. Ein Schönwetterkicker. Einer, auf den man, wenn es drauf ankommt, ohnehin nicht zählen könne. Selbst beim WM-Sieg 2014 musste der ehemalige Real-Spieler laufend neue verbale Ohrfeigen einstecken. Jetzt, über ein Jahr später, wird er von der Öffentlichkeit gestreichelt, wie kaum ein anderer. Liebe statt Hiebe!

Europaweit ist keiner besser

"Özil befindet sich in der besten Phase seiner Arsenal-Karriere", sagt Premier-League-Experte Tom Adams von Eurosport-England. "Er genießt es, Fußball zu spielen und Spiele mit seinen Assists und Toren zu entscheiden - Woche für Woche. Es ist einfach der Wahnsinn, ihn in Aktion zu erleben."
Zehn Liga-Spiele, neun Torvorlagen - kein anderer Spieler in Europa bereitet derzeit so viele Treffer vor, wie der deutsche Weltmeister. Zudem führt sein Klub Arsenal London im Gleichschritt mit der Millionen-Truppe von Manchester City die Premier League an. Arsenal-Coach Arsène Wenger schwärmt von Özil: "Er ist ein großer Spieler für mich. Er hat sich sehr gut entwickelt. Er hat viel Selbstvertrauen gewonnen, dabei hat ihm auch die Weltmeisterschaft geholfen. Er ist jetzt auch in England anerkannt."

Wengers Taktik-Kniff

Doch was macht Özil so stark, warum fühlt er sich zurzeit so wohl? "Eine schwierige Frage. Ich weiß nicht, ob es vielleicht Veränderungen abseits des Platzes gegeben hat oder nicht", überlegt Adams. "Aber Fakt ist: Wenger lässt ihn nicht mehr auf Links spielen. Er hat es in den vergangenen Jahren desöfteren getan, funktioniert hat es allerdings nie.
Durch die Verletzung von Wilshere, Ramsey auf Rechts und Cazorla in der Tiefe, ist Özil jetzt die alleinige Nummer 10." Auch heute Abend im zweiten Gruppenspiel gegen die Bayern (ab 20:45 Uhr im Liveticker bei eurosport.de) in der Champions League will Özil das Vertrauen des Trainers mit Leistung zurückzahlen.
Nur mit einem Sieg kann das Gruppe-F-Schlusslicht Arsenal die Chance auf den Achtelfinaleinzug wahren. "Wir wissen genau, was wir zu leisten imstande sind und dass wir sehr gute Spieler in unseren Reihen haben, die gegen jedes Team der Welt gefährlich werden können", betont Özil vor dem "Endspiel". "In München werden wir erneut zeigen, dass wir zu den Besten der Welt gehören."
Sätze, die man vom einst so ruhigen Nationalspieler in dieser Form nicht gewohnt ist. Endlich übernimmt er Verantwortung, endlich geht er voran - endlich als Weltklassefußballer.
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