Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

3 Dinge, die auffielen: Tragischer Javi, Ronaldos Klasse und Müller spielt Verstecken

Tobias Hlusiak

Update 13/04/2017 um 08:27 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München verpatzt das Viertelfinal-Hinspiel gegen Real Madrid mit 1:2 (1:0). Dabei wird Innenverteidiger Javi Martínez zur tragischer Figur, während Cristiano Ronaldo auf eindrucksvolle Art und Weise seine Torflaute beendet und beweist, warum er Weltfußballer ist. Ganz im Gegensatzzu seinem Pendant im Bayern-Sturm: Thomas Müller. Drei Dinge, die auffielen.

Ronaldo, Neuer, Martínez

Fotocredit: Imago

Tragischer Javi Martínez

Javi Martínez ist eine Bank. In 32 Pflichtspielen stand der Spanier diese Saison für den FC Bayern auf dem Platz. Meist tadellos.
Gegen Real Madrid machte der 28-Jährige eigentlich ein weiteres gutes Spiel. Eigentlich. Denn zwei Mal kam er zu spät. Ausgerechnet gegen Cristiano Ronaldo.
Bei Ronaldos Ausgleichstreffer (47.) befand sich Martínez - genau wie ein Großteil seiner Mitspieler - augenscheinlich gedanklich noch in der Kabine und nicht in der Nähe seines Gegenspielers.
Gut eine Viertelstunde später bog das Spiel dann komplett auf die Gegenspur ab. Innerhalb von 173 Sekunden beging Martínez zwei Fouls, kassierte die Gelb-Rote Karte. Bayern war plötzlich nur noch zu Zehnt. "Diese Situation war eine, die die Partie hat kippen lassen", sagte Trainer Carlo Ancelotti später.
Nun fehlt der Innenverteidiger im Rückspiel. Eine Schwächung für den Rekordmeister, der im Santiago Bernabeu gewinnen muss, um ins Halbfinale einzuziehen. Ancelotti sieht das freilich anders: "Wir haben keine Probleme in der Innenverteidigung. Wir haben Mats Hummels." Der ist auch eine Bank. Eigentlich.
picture

Cristiano Ronaldo und Carvajal

Fotocredit: AFP

So geht Weltfußballer

Cristiano Ronaldo ist der beste Fußballer der Welt. Jedenfalls steht das auf der Trophäe - dem Ballon d'Or - den der Portugiese im vergangenen Januar zum vierten Mal überreicht bekam.
Als solcher gehört es zum Selbstverständnis des Europameisters, Tore zu erzielen. Nicht hier mal eins und dort ein anderes. Am besten, sie fallen am laufenden Band. 659 Minuten war Ronaldo das zuletzt in der Champions League nicht gelungen. Ein Unding.
Vielleicht hatte er sich diese Statistik in der Halbzeit angesehen. In jedem Fall dauerte es nach Wiederanpfiff keine eineinhalb Minuten, bis die längste Durststrecke Ronaldos im Trikot von Real Madrid beendet war.
Vielleicht wurde in der Bayern-Kabine aber auch ein Zettel herumgereicht, auf dem Stand, dass Ronaldo in den ersten 45 Minuten nur zwölf Pässe gespielt hatte - die wenigsten aller Akteure auf dem Platz. So richtig auf der Rechnung schienen die Gastgeber ihren gefährlichsten Gegner nach dem Seitenwechsel nicht mehr zu haben.
Ein weiteres Tor legte Ronaldo dann auch nach. Sein insgesamt 100. im Europapokal, keinem Spieler ist das je zuvor gelungen. Ganz nebenbei ließ er sich von Martínez gelb-rot-würdig foulen und entschied so das Spiel. So geht Weltfußballer.

Wo ist eigentlich Thomas Müller?

Besser hätte es für den Nationalspieler nicht laufen können. Er selbst durfte seine eigene Leistung zusammenfassen. Müller war ehrlich, fand aber halbwegs versöhnliche Worte:
Ich war gut aufgehoben bei den zwei Innenverteidigern, habe versucht mich durchzubeißen, bin aber leider ich nicht zu guten Torchancen gekommen. Ich habe schon bessere Spiele gemacht.
Ein Außenstehender hätte auch sagen können, dass Müller der schwächste Mann auf dem Platz gewesen war, oder zumindest, dass er so gut wie keinen Stich machte. Das sagte aber keiner. Wohl auch, weil man dem 27-Jährigen nach Verletzungspause eigentlich keinen großen Vorwurf machen konnte.
An Engagement mangelte es ihm wie gewohnt nicht. "Er ist einfach kein echter Neuner, obwohl Müller oft im Strafraum auftaucht. Das ist nicht sein Spiel", analysierte Lothar Matthäus bei "Sky" und hatte wohl Recht.
Der echte Neuner beim FC Bayern ist Robert Lewandowski, den Müller mehr schlecht als recht vertrat. Der Pole konnte aufgrund einer Schulterprellung nicht spielen - die Bayern mussten somit auf ihren besten Torschützen verzichten. Den Grund für die Niederlage sah Müller aber woanders:
Meiner Meinung nach lag es daran, dass wir nicht die einhundertprozentige Überzeugung hatten, dass wir die bessere Mannschaft sind. Insgesamt sind wir froh, dass es beim 1:2 geblieben ist.
Am Dienstag beim Rückspiel in Madrid gelte deshalb "volle Kraft voraus, es ist noch alles möglich. Wir haben die Qualität, die Leidenschaft und das Rüstzeug, um auch in Madrid zu gewinnen. Im Fußball gab es schon größere Geschichten. Wir tun alles dafür, dass wir das Ding noch umbiegen“.
Ob Müller dann spielt, ist zumindest fraglich...
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung