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Champions League: 5 gute Gründe, warum der FC Bayern München diesmal den Titel holt

Florian Bogner

Update 13/09/2016 um 15:06 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München geht als Mitfavorit in die Champions League - wieder einmal. Mit Carlo Ancelotti, dem besten Bayern-Kader aller Zeiten und dem nicht zu verachtenden Guardiola-Erbe könnte diesmal jedoch tatsächlich wieder alles perfekt laufen. Fünf Gründe, warum Bayern nach 2013 wieder den Titel holt.

Thomas Müller, Franck Ribéry und Arturo Vidal wollen die Champions League gewinnen

Fotocredit: Eurosport

1. Carlo Ancelotti

Ja, der neue Trainer des FC Bayern München hat die Champions League schon dreimal gewonnen. Das ist aber nicht der Punkt. Es ist vielmehr das Gesamtpaket, das den 57 Jahre alten Italiener als perfekten Nachfolger von Pep Guardiola erscheinen lässt.
Krise in Sicht? Dann wird Ancelotti ganz ruhig, lässt alles an sich abprallen. Ein Spieler beleidigt? Dann nimmt ihn Ancelotti väterlich zur Seite. Föhn von oben? Dann stellt sich Ancelotti schützend vor seine Spieler. Gegner auf dem Papier überlegen? Dann findet Ancelotti schon eine taktische Lösung.
Dieses Vertrauen jedenfalls hat der FC Bayern in ihn - und er will ihn nicht enttäuschen. Sein großes Plus: die Erfahrung. "Ich habe immer noch die gleiche Vorstellung von Fußball wie zu Beginn meiner Karriere, ich bin aber deutlich flexibler geworden", sagt er selbst:
Jetzt bin ich in der Lage, mich vielen Situationen anzupassen.
Wichtig ist ihm vor allem ein gutes Verhältnis zu seinen Spielern, Vertrauen das A und O. Das kommt gut an. Selbst ausgewiesene Exzentriker wie Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic berichteten unisono: Für Carletto läuft man als Spieler immer noch ein paar Meter mehr. Und Thomas Müller sagt:
Auch er hat das Glück in der Champions League sicher nicht gepachtet, aber ich hoffe, er hat ein besonderes Gespür in der Königsklasse.

2. Der beste Kader

Gut, rein vom Marktwert des Kaders her kann der FC Bayern München nicht mit dem FC Barcelona oder Real Madrid mithalten. Doch gefühlt ist kein Team von der 1 bis zur 23 so ausgeglichen stark besetzt wie der FC Bayern.
Während Barcelona im Sommer vor allem im zweiten Glied nachbesserte und Real Madrid als einzigen namhaften Neuzugang Álvaro Morata zurückholte, verstärkte sich Bayern gezielt im Premium-Segment.
Gebeutelte Innenverteidigung? Weltmeister Mats Hummels hilft! Mehr Aggressivität im Mittelfeld vonnöten? Europameister Renato Sanches zur Stelle! Ancelotti sagt nicht umsonst:
Wir haben das Potenzial, um die Champions League zu gewinnen und ich freue mich über die Mannschaft, die ich hier habe.
Mit einem überzeugenden Rekord-Sieg gegen den FK Rostow (20:45 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de) - 13 Heimsiege in Folge gelangen in der Champions League noch niemandem - würden die Bayern gleich mal die Pace setzen.
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Mats Hummels

Fotocredit: Imago

3. Weniger Verletzte

Man kann es natürlich nicht vorhersagen, aber nach der Seuche der vergangenen zwei Jahre muss der FC Bayern allein statistisch gesehen mit weniger Verletzten durch die Saison kommen als das zuletzt der Fall war.
2014/15 und 2015/16 fehlten in den Halbfinals entscheidende Spieler, das soll dieses Jahr anders sein. "Die wichtigen Spiele stehen im März und April an. Dann wird es wichtig sein, fit zu sein", weiß auch Ancelotti.
Sollten tatsächlich alle bis auf ein, zwei Mann fit sein, hat der Italiener Luxusprobleme, die er jedoch gut managen will. "Die Aufstellung ist immer schwierig. Ich möchte, dass alle Spieler bis zum Ende der Saison mitziehen. Daher werde ich auch immer wieder rotieren um die Spieler frisch und motiviert zu halten", sagt er. Hat Guardiola zwar auch schon gesagt, aber Ancelotti nimmt man’s auf jeden Fall ab.

4. Der Fokus

Real Madrid schielt nach der "Undecima" diese Saison eher wieder auf den Titel in La Liga. Manchester City muss sich mit Pep Guardiola erst mal national die Konkurrenz vom Hals halten. Der FC Bayern dagegen hat das Augenmerk nach vier Meisterschaften in Folge klar auf den Champions-League-Titel gelegt. Sechs Halbfinal-Teilnahmen in den letzten sieben Spielzeiten zeigen, dass Bayern eigentlich immer dran ist.
Für Spieler wie Arjen Robben (Vertrag bis 2017), Franck Ribéry (2017) und Philipp Lahm (2018) ist es vielleicht schon die letzte Chance, nochmals den Pott mit den großen Ohren in Händen zu halten, das motiviert extra. Zudem wollen alle Bayern zeigen, dass die drei Halbfinal-Pleiten in den letzten Jahren kein Muster für die Ewigkeit waren.
Revanche-Möglichkeit gibt’s gleich in der Gruppenphase. "Gegen Atlético wollen wir zeigen, dass wir es besser können als im zurückliegenden Halbfinale, da haben wir sicherlich noch eine Rechnung offen", sagt Müller. Und zur Gier im Team:
Die Mannschaft ist hungrig, es geht in jedem Trainingsspiel ums Gewinnen. Bei uns lässt niemand nach.

5. Die taktische Reife

In den letzten Wochen konnte man manchmal fast den Eindruck gewinnen, Pep Guardiola habe eine dreijährige Schreckensherrschaft an der Säbener Straße geführt und mit Ancelotti sei nun der Befreier eingezogen.
Dabei hat Guardiola ein bedeutendes Erbe hinterlassen: die spieltaktische Souveränität der Spieler. Der Spanier mag seine Gefolgsleute manchmal mit seinen Ideen überfrachtet haben, im Endeffekt aber hat er sie allesamt besser geschult und auf viele Situationen im Spiel nahezu perfekt vorbereitet.
Ob Dreierkette oder Viererkette: die Bayern können’s. Eine Spitze oder mit dem Raumdeuter Müller zwei: die Bayern haben’s drauf. Außenverteidiger hoch außen und nach innen geklappt: kein Problem mehr für alle Beteiligten.
Ancelotti muss eigentlich nur noch richtig dosieren, das richtige Verhältnis zwischen Ballbesitzorgien und schnellem Angriffsspiel finden. Ein bisschen dran drehen wird er.
"Wir können vertikaler spielen, weil wir die passenden Spieler dafür haben", sagt er. "Wir haben gute Flügelspieler und mit Lewandowski und Müller ein starkes Zentrum. Darauf müssen wir unser Spiel ausrichten."
Also: los!
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