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FC Bayern - Real Madrid: Einsatz von Robert Lewandowski fraglich, Thomas Müller erster Ersatz

Johannes Mittermeier

Update 12/04/2017 um 19:37 GMT+2 Uhr

Robert Lewandowski droht den Champions-League-Schlager des FC Bayern München gegen Real Madrid zu verpassen - mit lädierter Schulter entscheidet sich ein Einsatz fürs Viertelfinal-Hinspiel kurzfristig. Sollte Lewandowski fehlen, bleiben Bayern nicht viele Optionen. Konkret: Der genesene Thomas Müller in der Spitze oder kreatives Chaos, bestehend aus Arjen Robben, Franck Ribéry und Douglas Costa.

Douglas Costa, Arjen Robben, Robert Lewandowski, Thiago und Thomas Müller (v.l.) vom FC Bayern

Fotocredit: Imago

Das Worst-Case-Szenario bekam der FC Bayern München in den letzten 18 Minuten gegen Borussia Dortmund demonstriert. Als Robert Lewandowski mit Schulterprellung vom Feld trabte, wurde er von Joshua Kimmich ersetzt, im normalen Leben wahlweise Mittelfeldspieler oder Verteidiger, in jedem Fall alles außer Mittelstürmer.
Bayern-Trainer Carlo Ancelotti aber beorderte Kimmich auf Lewandowskis Planstelle. Zwölf Ballaktionen, neun Pässe und einen Schuss später hatte er es überstanden. Wiederholung: praktisch ausgeschlossen, zumindest fürs Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid am Mittwochabend (ab 20:45 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de).
Die Frage ist halt, wer es sonst machen soll.
Ausgerechnet zur wichtigsten Partie der Saison bangt der FC Bayern um Lewandowski, der das Abschlusstraining nach 20 Minuten abbrechen musste - Probleme mit der Schulter, ein Alarmsignal. "Wir hatten vorher ein gutes Gefühl und werden am Mittwoch endgültig entscheiden, ob er spielen kann", sagt Ancelotti. Und deutlicher:
Wenn er Schmerzen hat, wird er nicht spielen! Ich kann keine Prozentangaben machen. Wir müssen schauen, wie er sich fühlt.
Für Ex-Bayern-Coach und "Sky"-Experte Ottmar Hitzfeld wäre Lewandowskis Ausfall ein "herber Verlust". 38 Tore in 40 Pflichtspielen erzielte der Angreifer, an 41 Prozent aller Bayern-Treffer war er direkt beteiligt.

Hitzfelds Einwand gegen Müller

"Wir wissen, wie wichtig er ist, aber können auch ohne ihn stark sein", sagt Ancelotti abfedernd. Nichts würde sich ändern an "unserer Idee, unserer Strategie und unserem Selbstvertrauen".
Real-Trainer Zinédine Zidane glaubt noch an Lewandowskis Einsatz:
Wir bereiten uns vor, als würde er spielen. Und wenn nicht, ist Bayern immer noch eine Mannschaft, die auf jeder Position sehr gute Spieler hat.
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Robert Lewandowski und Thomas Müller jubeln

Fotocredit: Eurosport

Im Grunde verfügen die Münchner nur über zwei Optionen (Kimmich zählt nicht dazu). Der logische Ersatz ist Thomas Müller, pünktlich zum Showdown von einer Knöchelprellung genesen und seit Sonntag zurück im Mannschaftstraining. Der 27-Jährige kennt das Sturmzentrum, wobei Hitzfeld einwendet:
Die Abläufe und Kombinationen wären nicht so gut, wenn Müller vorne drin spielen würde. Er braucht mehr Raum und stößt lieber aus der zweiten Reihe in die Spitze.
Dennoch: Die Wahrscheinlichkeit, dass Müller im Fall des Falles einspringt, tendiert gegen 100 Prozent. Dabei ist er nach zwei verpassten Spielen nicht im Rhythmus; meldet sich Lewandowski fit, sitzt Müller zunächst auf der Bank, weil Thiago auf der Nummer zehn beginnt.

Robben, Ribéry, Costa als freie Radikale

Als Alternative zur Alternative - falls etwa Müllers Verletzung wieder aufbricht - böte sich kreatives Chaos an, mit Franck Ribéry, Arjen Robben und dem bis vor kurzem ebenfalls angeschlagenen Douglas Costa, die als Offensiv-Dreizack variieren.
Dabei würden Ribéry und Robben ihre Außenbahnen aufgeben, zusammen mit Costa als freies Radikal.
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Arjen Robben mit Franck Ribéry

Fotocredit: Imago

Nachteil eins: kein Fixpunkt wie Lewandowski, der Bälle behauptet, verteilt und idealerweise verwertet. Nachteil zwei: fehlende Automatismen, so spielt Bayern ja nie - weil Lewandowski ständig spielt. Bisher.
"Das Schöne ist, dass immer einer bereitsteht", sagt Robben zu möglichen Varianten, "der wird dann ein gutes Spiel machen, von daher sind wir ganz ruhig".
Hitzfeld ist skeptischer: "Ich hoffe, die medizinische Abteilung schafft es, dass Lewandowski spielen kann."
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