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Power-Ranking Champions League: Juventus vorm FC Bayern und Paris Saint-Germain

Florian Bogner

Update 23/02/2017 um 13:33 GMT+1 Uhr

Nach den Achtelfinal-Hinspielen der Champions League mit der epischen Bruchlandung des FC Barcelona balgen sich mindestens fünf Klubs um die Favoritenrolle. Der FC Bayern München mischt ebenso vorne mit wie Barça-Bezwinger PSG. Aber wer ist eigentlich besser als Juventus Turin? Niemand! Das Power-Ranking.

Arturo Vidal (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

1. Juventus Turin

Form: 100 Prozent. Juve hat 17 der letzten 20 Pflichtspiele gewonnen. In der Champions League tritt Juve mittlerweile sehr dominant auf (62 Prozent Ballbesitz im Schnitt). Das 2:0 beim FC Porto war kein glanzvoller Sieg, der vierte Auswärtserfolg in der Königsklasse in Folge wohl aber ein Statement an Europa: Wir können's. Und wir sind heiß.
Chancen aufs Viertelfinale: Sehr gut. Sami Khedira mahnte zwar, in der Champions League könne "immer alles passieren, das hat man beim Spiel von ManCity gesehen". Aber da brennt nichts mehr an. Mit 98 Prozent Wahrscheinlichkeit reicht ein Auswärts-2:0 schließlich zum Weiterkommen.
Schlüsselfaktor: Abwehr. Juventus hat erst zwei Gegentore und pro Spiel nur 1,7 Schüsse aufs eigene Tor zugelassen. In Porto musste Gigi Buffon gar nicht ran. Mit Bonucci, Chiellini, Barzagli, Rugani und Benatia verfügt Juve über fünf (!) exzellente Innenverteidiger, außen ist man mit Sandro, Dani Alves, Cuadrado und Lichtsteiner nicht minder gut besetzt.
Fazit: Defense wins championships.

2. FC Bayern München

Form: 90 Prozent. Der FC Bayern? So früh im Ranking? Warum nicht! Immerhin ist das Team von Carlo Ancelotti seit 13 Pflichtspielen unbesiegt, hat in der Champions League die letzten 16 Heimspiele gewonnen und ist heiß wie kaum ein zweites Team aufs Finale (außer vielleicht Juve). Der wichtigste Punkt: Die fehlenden zehn Prozent noch rauszukitzeln, traut man Ancelotti durchaus zu.
Chancen aufs Viertelfinale: Das Ding ist quasi durch. In der langen Geschichte des Europacups schaffte es nur ein Team, ein 5:1 im Hinspiel zuhause noch zu verspielen. Und darüber grämt man sich in Mönchengladbach heute noch… (1985/86 gegen Real Madrid - 0:4 im Achtelfinal-Rückspiel des UEFA-Cups).
Schlüsselfaktor: Balance. Die fehlte bei Pep Guardiola in Top-Spielen, bei Ancelotti aber nur gegen die kleinen Gegner. Blickt man auf die CL-Details, steht Bayern ziemlich gut da: meister Ballbesitz aller Klubs (70 Prozent im Schnitt), nur 46 gegnerische Torschüsse zugelassen (Platz 2 nach Juve), meiste Großchancen erarbeitet (4,6 pro Spiel) und sechs Tore nach Standards (ebenfalls Bestwert).
Fazit: Hat hier jemand "Cardiff" gesagt?

3. Paris Saint-Germain

Form: 90 Prozent. Die jüngste PSG-Bilanz kann sich mit nur einer Niederlage aus den letzten 15 Pflichtspielen sehen lassen. Das Faustpfand diese Saison: Der Kader ist durch den Transfer von Julian Draxler mittlerweile auf allen Positionen doppelt auf Champions-League-Niveau besetzt. Nur Edinson Cavani darf nicht ausfallen.
Chancen aufs Viertelfinale: Ein 4:0 nach dem Hinspiel hat noch kein Klub verspielt. Aber Barcelonas Offensive ist mit 109 Pflichtspieltreffern und der effizientesten Ausbeute der Königsklasse (27 Prozent aller Schüsse aufs Tor waren drin) furchteinflößend. "Im Camp Nou kann alles passieren", warnte Julian Draxler nur Minuten nach dem Hinspiel zu Recht. Wie hat Barcelona nochmal seine Heimspiele in der Gruppenphase gewonnen? 7:0, 4:0, 4:0…
Schlüsselfaktor: CdMD. Edinson Cavani, Ángel Di María und Julian Draxler haben schon Barça zerlegt und dürsten nach mehr. Cavani kommt auf sieben Tore im laufenden Wettbewerb (nur Messi hat mehr/10), Di María mit vier auf einen persönlichen Rekord. Und Draxler fängt ja gerade erst an…
Fazit: Geheimfavorit.

4. Real Madrid

Form: 85 Prozent. Das 1:2 in Valencia zuletzt war nicht gut. Real Madrid fehlt zum Jahresstart 2017 die Killermentalität - siehe Niederlage gegen Sevilla, siehe Pokal-Aus gegen Celta Vigo. In der Champions League hat Real den schlechtesten Wert an Ballbesitz aller Top-Klubs (52 Prozent). Bemerkenswert: Cristiano Ronaldo hat in der CL mehr Tore vorbereitet (5) als geschossen (2).
Chancen aufs Viertelfinale: Statistisch "nur" bei 76 Prozent. Ein 3:1 zuhause ist kein Freifahrtschein und Napoli seit zwölf Heimspielen ungeschlagen. Dafür ist Karim Benzema ganz gut drauf: fünf Tore in den letzten vier Spielen der Königsklasse. Und Real ist immer für Tore aus wenig zwingenden Situationen gut (10 im laufenden Wettbewerb - Bestwert).
Schlüsselfaktor: Fokus. Nach vier Jahren ohne Meistertitel hat der Gewinn der Liga höchste Priorität. Der Vorsprung in LaLiga ist mit der Pleite vom Mittwoch jedoch fast aufgezehrt. Und mitten in der heißen Phase der Champions League im April stehen die wohl entscheidenden Heimspiele gegen Atlético (um den 9.4.) und Barcelona (um den 23.4.) an. Ob der Titelverteidiger da dann die nötige Bereitschaft aufbringt, auch in der Königsklasse durch zu powern?
Fazit: Real ist ein bisschen satt.

5. Atlético Madrid

Form: 85 Prozent. Atlético in ein Power-Ranking zu pressen ist per se schwierig, weil es einfach jeden Gegner schlagen, aber auch gegen beinahe jeden verlieren kann. Das 4:2 in Leverkusen war keine Glanzleistung, stellte aber das nach wie vor große Potenzial der Spanier unter Beweis. Dritte iberische Kraft in Europa? Pah - Barça ist schon mal überholt…
Chancen aufs Viertelfinale: Mehr als gut. Leverkusen muss mit drei Toren im Calderón gewinnen. Aussichtslos für Bayer.
Schlüsselfaktor: Spiel gegen den Ball. Bei Atleti seit jeher das A und O. In der Champions League ist man nur zu 53 Prozent in Ballbesitz, den Rest der Zeit heißt es gut verschieben und auf Gegenstöße lauern. Beruhigend: Vorne trifft Antoine Griezmann auch in Europa nach wie vor konstant (elf Tore seit Beginn 2015/16), Saúl Ñíguez ist Atléticos X-Faktor: Nur Messi (7) und Ronaldo (6) haben in den letzten zwei Spielzeiten öfter das erste Tor für ihr Team geschossen als er (5).
Fazit: Schreib Atlético nie ab.

6. FC Sevilla

Form: 80 Prozent. Drei Punkte Rückstand in LaLiga auf Real Madrid (plus ein Spiel) lassen Sevillas Fans leise vom ersten Liga-Titel seit 1946 träumen - über das 1:3 gegen Espanyol Barcelona und das 0:0 gegen den FC Villarreal vor kurzem ärgert man sich im Pizjuán heute noch.
Chancen aufs Viertelfinale: Tatsächlich nur 50 Prozent - ein Heim-2:1 ist trügerisch, weil dem Gegner im Rückspiel ein 1:0 zum Weiterkommen reicht. Leicester hat zuhause jedoch seit Oktober nicht mehr zu Null gespielt und Sevilla in 16 von 19 Auswärtspflichtspielen getroffen.
Schlüsselfaktor: Erfahrung. Drei Europa-League-Titel in Folge und fünf von sieben Spielen zu Null sind die eine Seite der Medaille; in der Champions League war Sevilla jedoch noch nie unter den letzten Acht. Außerdem ließen die Andalusier von allen Top-Teams die meisten Torschüsse in der Champions League zu (80).
Fazit: Klarer Top-8-Kandidat - alles andere wird schwer.

7. Manchester City

Form: 75 Prozent. ManCity ist nach wie vor Schwankungen unterlegen - von Woche zu Woche, von Halbzeit zu Halbzeit (wie gegen Monaco gesehen). Bemerkenswert jedoch: City hat in der Champions League diese Saison schon fünfmal einen Rückstand in etwas Zählbares verwandelt (zwei Siege).
Chancen aufs Viertelfinale: Okay, statistisch bei 60 Prozent. Pep Guardiola warnt jedoch: "Wenn wir in Monaco kein Tor schießen, scheiden wir aus". Den Monaco hat diese Saison schon 111 (!) Pflichtspieltreffer erzielt und 9 der letzten 13 Heimspiele mit drei Toren oder mehr Abstand gewonnen.
Schlüsselfaktor: Raheem Sterling. Ja, richtig gelesen. Der Youngster ist mit fünf Toren und fünf Vorlagen in den letzten zehn CL-Spielen ManCitys wichtigster Mann gewesen. By the way: So viel auf Joe Hart geschimpft wurde bzw. nun auf Claudio Bravo und Willy Caballero wird - keiner der letzten fünf Elfmeter gegen ManCity ging rein.
Fazit: Wundertüte. Siehe 5:3.

8. Borussia Dortmund

Form: 70 Prozent. Der Gruppensieg gegen Real Madrid war ein Statement - aber was nützt das, wenn man gegen Benfica gleich danach rausmarschiert? Wichtig für den BVB: Konstanz finden. Nach Freiburg weiß man mehr…
Chancen aufs Viertelfinale: Knifflig. Ein Gegentor und Dortmund braucht drei Treffer zum Weiterkommen. Dass Pierre-Emerick Aubameyang derzeit nicht trifft, macht die Sache nicht leichter… Positiv: Dortmund war schon viermal nach Freistößen erfolgreich - Bestwert.
Schlüsselfaktor: Ousmane Dembélé. Dem 19-Jährigen kommt in seiner ersten BVB-Saison schon eine tragende Rolle zu, die er zu füllen weiß - fünf Assists in der Champions League werden nur von Neymar (7) übertroffen. Zündet Dembélé im Rückspiel gegen Benfica, erhöhen sich die Chancen aufs Weiterkommen um ein Vielfaches…
Fazit: Außenseiter im Konzert der Großen.
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