PSG - Barcelona: 90 Minuten mit Julian Draxler - besser als Lionel Messi (für eine Nacht)

Julian Draxler und Paris St.-Germain zerlegen den FC Barcelona beim 4:0 im Achtelfinal-Hinspiel. Nationalspieler Draxler ist einer der herausragenden Akteure auf dem Platz, erzielt das 2:0 kurz vor der Pause und sorgt bei seinen Gegenspielern mit seinen Dribblings für schlechte Träume. Er zeigt der Welt, dass er besser ist als Lionel Messi - für diesen einen Abend. Das Minuten-Protokoll.

Julian Draxler (Paris Saint-Germain vs. FC Barcelona)

Fotocredit: AFP

Julian Draxler ist der Mann der PSG-Premieren - Tor im ersten Pokalspiel für Paris, Tor im ersten Ligaspiel für seinen neuen Klub. Und in der Champions League? Natürlich.
Das Minuten-Protokoll - 90 Minuten mit Draxler.

Vor dem Spiel:

Während sich die Big Bosse des Weltfußballs gegenseitig herzen und kreuz und quer durch den Spielertunnel wuseln, hat sich Draxler schon seinen Platz in der PSG-Reihe gesucht. Anstehen können sie eben, die Deutschen.

1. Halbzeit:

5. Minute: Barça sichtlich überrascht - PSG kann auch ohne Zlatan Ibrahimovic kicken! Draxler mit der ersten großen Chance des Spiels, Barca-Keeper ter Stegen schaut ihn vorbei.
6. Minute: Wieder PSG, wieder über links, wieder über Draxler. Mit einem Übersteiger lässt er Gegner Sergi Roberto aussteigen, geht links vorbei.
7. Minute: 5 Ballkontakte, 5 Pässe, 100 Prozent Passquote. Ordentlich.
15. Minute: Paris nimmt ein wenig den Fuß vom Gas. Plötzlich stehen sich Draxler und Lionel Messi Auge in Auge gegenüber. Bevor der Kontakt am Valentinstag romantisch wird, macht Barcelonas Nummer Zehn die Biege.
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Lionel Messi

Fotocredit: AFP

17. Minute: Di María sieht Draxler am Strafraum. Mit der Ballannahme des Deutschen fährt Samuel Umtiti dazwischen - Foul! Gute Freistoßposition.
17. Minute: Toooor für PSG! Di María und Draxler stehen für den Freistoß parat. Der Argentinier zaubert das Ding in den Winkel. Draxler steht daneben, beide Hände in den Hüften. Reagiert im Anschluss dennoch schnell. Als Dritter erreicht er den Jubel-Sauhaufen.
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PSG

Fotocredit: AFP

23. Minute: Draxler stakst mit seinem langen Bein in den Laufweg von Luis Suárez, der sich daran erinnert, dass er auch mitspielt. Bewusst grobschlächtig wemmst Draxler den Ball ins Toraus. Zeichen setzen und so.
25. Minute: Zittern im Stadion. Messi hat sich den Ball zurechtgelegt. Freistoß Barcelona. Draxler hält sich an die alte Regel 'Sechzehner ist Schluss', auch als Messi bereits anläuft. Der Argentinier haut den Ball in die Mauer. Herausragend antizipiert.
27. Minute: Draxler pennt, Trapp hält.
33. Minute: André Gomes scheint ein wenig angenervt von der Umtriebigkeit des Spielers mit der Nummer 23. Kurzerhand verewigt er sich auf dem Knöchel Draxlers. Gelb.
34. Minute: Draxler rächt sich mit einem Übersteiger. Links vorbei natürlich. Sergi Roberto muss den Tritt seines Kollegen ausbaden und sieht dabei ziemlich ulkig aus. Ankle Breaker, wie der NBA-Fan sagt.
40. Minute: Toooor für PSG! Und es ist tatsächlich Julian Draxler. Ballverlust (!) Messi, Konter über Verratti, Draxler aus halbrechter Position im Strafraum eiskalt. Arme ausbreiten, Jubelfaust in Richtung der Fans, Haare richten. Tor also auch bei der Champions-League-Premiere für PSG. Weiter geht’s.
45. Minute: Mit einem Klaps von Verratti geht es in die Halbzeit-Pause. Kurz zuvor hatte Draxler Sergi Roberto den nächsten Übersteiger verpasst. Signature Move! Bitte googeln.
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Julian Draxler (Paris Saint-Germain vs. FC Barcelona)

Fotocredit: Imago

2. Halbzeit:

47. Minute: PSG-Coach Unai Emery bekreuzigt sich. Was Draxler damit zu tun hat? Nichts.
50. Minute: Hoppla. Draxler schickt einen Mitspieler steil, der weit und breit nicht zu sehen ist. Der Ball trudelt ins Aus.
51. Minute: "La Roulette", der "Zidane": Wie auch immer man den Trick nennen will, Draxler packt ihn aus. Einziger Wermutstropfen. Er steht dabei im Aus.
53. Minute: Signature Move! Opfer: André Gomes.
55. Minute: Tooor für PSG! Und was für eins. Ángel Di María schlenzt den Ball mit dem linken Innenrist traumhaft ins lange Eck. Messi fällt die Kinnlade runter. Auch Draxler dieses Mal nur Statist.
65. Minute: Es knistert. Messi und Draxler. Angesicht zu Angesicht. Bei einem Freistoß aus gut 40 Metern Entfernung. Messi bleibt dieses Mal nicht in der Mauer hängen. Ein-Mann-Wall Draxler wird verschont.
72. Minute: Toooor für PSG! Edinson Cavani, der übrigens heute seinen 30. Geburtstag feiert, erhöht auf 4:0. Die Demütigung für Barça ist perfekt. Draxler spart sich mittlerweile den Jubel-Lauf zum Torschützen. Geht zu einfach.
76. Minute: Endlich High Noon! Messi kommt mit Tempo, geht gegen Draxler ins Dribbling und wackelt ein wenig mit der Hüfte. Draxler bleibt einfach stehen, hält den Fuß dazwischen. Messi verliert kläglich die Kugel. Tut beim Zuschauen weh.
86. Minuten: "Der kleine Verführer" wie ihn die "L’Equipe" liebevoll taufte, verlässt den Platz. Lauter, verdienter Applaus im Prinzenpark. Großes Spiel des 23-Jährigen, der die großen Spiele wollte, in Paris.

Nach dem Spiel:

Draxler in 86 Minuten:
1 Tor, 3 Torschüsse, 1 Torvorlage, 54 Ballkontakte, 45 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 32 gespielte Pässe, 24 angekommen, 77 Prozent Passquote, 1 Foul, 1 Mal gefoult worden.
Messi in 94 Minuten:
0 Tore, 1 Torschuss, 51 Ballkontakte, 30 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 37 gespielte Pässe, 28 angekommen, 76 Prozent Passquote, 1 Foul, 0 mal gefoult worden.

Draxler mit drei "Rekorden":

Der erste Champions-League-Aufritt von Julian Draxler mit PSG brachte gleich Bestmarken für den Weltmeister: Er katapultierte sich mit seinem Treffer in den kleinen Kreis jener deutschen Spieler, die für drei unterschiedliche Teams in der Königsklasse treffen konnten. Neben Draxler, der schon für den FC Schalke 04 und den VfL Wolfsburg erfolgreich war, sind dies:
Außerdem gehört Draxler nun zu den bislang drei deutschen Stürmern, die für französische Teams in der Champions League trafen - wie zuvor nur Rudi Völler (Olympique Marseille) und Jürgen Klinsmann (AS Monaco).
Schließlich entschied Draxler auch das deutsche Duell gegen Barca-Keeper Marc-André ter Stegen für sich: Er traf gegen seinen DFB-Teamkollegen nun schon zum insgesamt vierten Mal - gegen keinen Torwart hat er so oft eingenetzt.
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