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Real Madrid - Dortmund: 3 Dinge, die auffielen: Schürrle-Leerlauf, Auba-Casting und zwei Rekorde

Fabian Kunze

Update 08/12/2016 um 13:44 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund steht nach dem verdienten 2:2 bei Real Madrid als ungeschlagener Gruppensieger in der K.o.-Phase der Champions League. Der letzte internationale Auftritt des Jahres war gleichzeitig die verpasste Chance für André Schürrle, sich auf der großen Bühne zu präsentieren. Für Pierre-Emerick Aubameyang hingegen nahm der holprig begonnene Abend eine glückliche Wendung - was uns auffiel:

André Schürrle, Jubel beim BVB und Marco Reus

Fotocredit: Imago

Schürrle: Leerlauf bei Bewährungschance

Die Bühne war groß, die Chance zu glänzen ebenso. In Abwesenheit des verletzten Mario Götze sowie des erkältet nach Madrid angereisten Marco Reus bekam André Schürrle von Trainer Thomas Tuchel die Gelegenheit, auf seiner Lieblingsposition auf der linken Außenbahn Werbung in eigener Sache zu betreiben. Das Spiel allerdings lief in großen Teilen am deutschen Weltmeister vorbei. Häufig wurde Schürrle von seinem Coach an der Seitenlinie mit Anweisungen versorgt, der gewünschte Effekt blieb jedoch aus. Die gefährlichen Konter der Dortmunder liefen über die rechte Seite, über links kassierte der BVB hingegen nach einer halben Stunde das 0:1 durch Karim Benzema. Die Kritik des Trainers folgte auf dem Fuße:
André läuft der Gegenspieler hinter dem Rücken weg. Er ist eine Sekunde unaufmerksam, da geht die ganze Seite auf.
Nur einmal zeigte Schürrle gefährlich auf. Da lag der Ball nach einem Foul von Luka Modric in bester Position zentral vor dem Real-Tor zum Freistoß bereit. Schürrle fand den Weg durch die Mauer hindurch Richtung linke untere Torecke - Keylor Navas aber verhinderte per Glanzparade, dass Schürrle einen wenig glanzvollen Abend mit einem Sahnehäubchen kaschieren konnte.
Nach gut einer Stunde war Schluss für Schürrle, der von einem grippalen Infekt geplagte Reus beackerte fortan die linke Außenbahn, zündete zwei Minuten vor dem Schlusspfiff den Turbo und zeigte mit seinem späten Ausgleich, warum er selbst angeschlagen derzeit deutlich wertvoller ist, als sein Kumpel Schürrle.

Aubameyang: Bewerbung mit jeder Menge Nervenflattern

"Alle Augen auf Pierre-Emerick Aubameyang!", titelte die "AS" vor dem Spiel. Der Gabuner - so die Erwartungshaltung - sollte im Santiago Bernabeu schon einmal für einen zukünftigen Vertrag bei seinem Herzensverein Real vorspielen. Zu sehen war davon allerdings in der ersten Hälfte wenig bis gar nichts. Gerade einmal 13 Ballaktionen verbuchte der 27-jährige Topstürmer in den ersten 45 Minuten - weniger als jeder andere Spieler auf dem Feld.
Umso bitterer für Aubameyang war zu diesem Zeitpunkt der Auftritt seines Gegenüber Karim Benzema. Der Franzose stand zuletzt in Spanien in der Kritik, wartet in der Liga seit fünf Spielen auf einen Treffer und wäre erster Kandidat für einen Wechsel, sollte sich aus der noch einseitigen Schwärmerei Aubameyangs für das "Weiße Ballett" doch noch eine echte Beziehung entwickeln. In der Champions League hingegen ist auf Benzema Verlass - vier Tore in den vergangenen drei Partien sind die bemerkenswerte internationale Visitenkarte des 28-Jährigen.
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Karim Benzema bejubelt ein Tor gegen Borussia Dortmund

Fotocredit: Imago

Doch die Champions-League-Tore 49 und 50 des Franzosen, der damit in der ewigen Torjägerliste der "Königsklasse" zu seinem Landsmann Thierry Henry auf Position fünf aufrückte, waren der Weckruf für Aubameyang. In einer stärker aufspielenden BVB-Mannschaft hing der Angreifer bei Weitem nicht mehr so in der Luft, wie noch zu Beginn. Zwar sammelte "Auba" auch in Durchgang zwei nur noch 21 Ballkontakte ein, spielte aber gleich mehrfach seinen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber den Real-Verteidigern aus.

Rekorde auf beiden Seiten

Borussia Dortmund hat den Torrekord für die Gruppenphase gebrochen. Der BVB erzielte bei Real Madrid seine Treffer 20 und 21 im sechsten Spiel. Manchester United (1998/99), der FC Barcelona (2011/12 und 2016/17) sowie Real Madrid (2013/14) hatten je 20-mal in ihren sechs Gruppenspielen getroffen. Die Tore für den BVB erzielten 14 verschiedene Spieler.
Real stellte derweil einen Vereinsrekord ein. Die "Königlichen" sind wettbewerbsübergreifend seit 34 Pflichtspielen ungeschlagen - seit dem 0:2 beim VfL Wolfsburg im Champions-League-Viertelfinalhinspiel der Vorsaison am 6. April. 34 Spiele ohne Niederlage waren Real zuvor erst einmal gelungen: 1988/89 unter dem niederländischen Trainer Leo Beenhakker.


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