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FC Bayern München schlägt RSC Anderlecht in der Champions League - Thiago und Arjen Robben verletzt

Daniel Brickwedde

Update 23/11/2017 um 00:40 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München hat sich am 5. Spieltag der Champions-League-Vorrunde mit 2:1 (0:0) beim RSC Anderlecht durchgesetzt und damit weiter Chancen auf den Gruppensieg im Duell mit Paris Saint-Germain. Robert Lewandowski brachte Bayern in Front (51. Minute), Anderlechts Sofiane Hanni glich aus (63.), Corentin Tolisso gelang das Siegtor (77.). Bitter: Thiago und Arjen Robben mussten verletzt raus.

Die Bayern wahren die Chance auf den Gruppensieg

Fotocredit: SID

So lief das Spiel:

Man durfte sich ein wenig die Augen reiben in der 1. Halbzeit: Das Geschehen diktierte der RSC Anderlecht, während der FC Bayern München kaum einen Stich im Spiel landen konnte. Ohne Mats Hummels und Javi Martinez, dafür aber mit Debütant Marco Friedl auf der linken Seite durfte sich der deutsche Rekordmeister vor allem bei Schlussmann Sven Ulreich bedanken, dass es ohne Rückstand in die Kabine ging.
Mit dem großen Laufpensum, der hohen Intensität und teilweise sehr hektischer Spielweise von Anderlecht kam Bayern zu keiner Zeit zurecht und stand unter Dauerdruck im Abwehrdrittel. So kam Stürmer Lukasz Teodorczyk gleich zu vier Hochkarätern (8./27./30./39.), bei denen er jeweils alleine vor Ulreich stand, doch entweder am stark parierenden Keeper scheiterte oder das Tor verfehlte. Auf Seiten der Münchner gab es dagegen keine nennenswerte Chance zu verzeichnen.
Der 2. Abschnitt begann für die Bayern ebenfalls wenig erfreulich. Arjen Robben packte sich nach einem Foul an den linken Oberschenkel und musste ausgewechselt werden (47.), zuvor musste bereits Thiago verletzungsbedingt vom Feld.
Doch schließlich sollte sich das Auslassen der Torchancen für Anderlecht rächen: mit der ersten richtigen Möglichkeit erzielte Bayern die Führung. Eine Kombination über James Rodriguez vollendete Robert Lewandowski nach Querpass von Corentin Tolisso aus kurzer Distanz. In der 61. Minute hatte Lewandowski sogar das 2:0 auf dem Fuß, verfehlte jedoch knapp.
Gerade in der Phase, als der Widerstand von Anderlecht gebrochen schien und Bayern langsam die Kontrolle bekam, fiel der Ausgleich: Eine hohe Hereingabe legte Teodorczyk per Kopf an den Fünfer zurück, wo Kapitän Sofiane Hanni völlig frei den Ball über die Linie brachte (63.).
Der Beginn einer offenen Schlussphase, in der beide Mannschaften auf Sieg spielten. Erst scheiterte Lewandowski an Keeper Matz Sels (68.), kurz drauf verpasste Teodorczyk einmal mehr aus guter Position den Torerfolg (76.). Die erneute Führung fiel aber wieder für die Bayern: Eine klasse Flanke von Joshua Kimmich versenkte Tolisso per Kopf.
In der Folge gab Anderlecht nicht auf, warf weiter alles nach vorne, ein weiterer Treffer durch den eingewechselten Hamdi Harbaoui (88.) wurde wegen Abseitsposition jedoch richtigerweise nicht gegeben.

Die Stimmen:

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern München): "Wir sind zu unbekümmert ins Spiel gegangen und haben gedacht, dass wir das locker runterspielen. Aber das kann man heute nicht mehr. Das hat mit Konzentration zu tun. Dass wir hier 2:1 gewonnen haben, das war kein Ruhmesblatt. Es ist doch klar, dass ich in der Halbzeitpause ein paar Anweisungen geben musste. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr schlecht gespielt. Die Mannschaft war in der ersten Halbzeit nicht wiederzuerkennen. Dann muss man die Dinge ganz deutlich ansprechen.“
Sven Ulreich (FC Bayern München): "Es war nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir haben in der ersten Halbzeit die Zweikämpfe nicht gefunden. Über das ganze Spiel hinweg waren wir nicht stark beim Passen. Damit sind wir nicht zufrieden, und das müssen wir einfach abstellen. Es ist klar, dass er nach der ersten Halbzeit nicht zufrieden war. Dann kann er auch lauter werden. Es war klar, dass wir so nicht weitermachen können."
Robert Lewandowski (FC Bayern München): "Wir haben offensiv zu passiv gespielt. Es ist klar, dass es kein perfektes Spiel von uns war. Aber am Ende haben wir die drei Punkte. Insgesamt war das für Bayern viel zu wenig. Der Trainer war ein bisschen lauter in der Halbzeit, das ist ganz normal.“
Marco Friedl (FC Bayern München): "Ich habe es gestern nach dem Abschlusstraining erfahren. Da ist der Trainer auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich mir das zutraue. Ein bisschen geträumt habe ich vergangene Nacht schon. Über den ganzen Tag hinaus hatte ich eine gewisse Anspannung und Nervosität in mir. Ich habe mich sehr gefreut, und es war eine ordentliche Leistung."

Das fiel auf: Qualität schlägt Einsatz

Am Ende stand ein hart erkämpfter Sieg für Bayern München gegen einen Gegner, der dem Team von Jupp Heynckes mit einem starken Auftritt mehr zusetzte als gedacht. Besonders in der neuformierten Defensive provozierte die forsche RSC-Gangart viele Fehler. Doch letztendlich war es eine Qualitätsfrage: Während Anderlecht seine Hochkaräter nicht zum Torerfolg nutze, verwerteten die Bayern ihre Chancen konsequenter. Effizienz war der Schlüssel an diesem Abend.

Der Tweet zum Spiel:

Machte seine Sache beim Profi-Debüt ähnlich ordentlich wie in diesem Video: der 19-jährige Marco Friedl.

Die Statistik: 8

Ein weiterer Rekord seit seinem Comeback: Jupp Heynckes ist der erste deutsche Trainer, der in der Champions League acht Spiele in Serie gewinnt.
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