FC Liverpool nach Gala von Mo Salah vor Einzug ins Finale der Champions League

Es fing doch alles so gut an für die Roma. Die Gäste hielten Liverpool eine knappe halbe Stunde lang weit weg vom Tor und verhinderten, dass die "Reds" Tempo aufnehmen konnten. Mit dem altbewährten Mittel - hoch und weit - hat sich die AS sogar ein paar Chancen erarbeitet. Die größte wohl durch Aleksander Kolarov, der aus der Distanz (19.) einen Hammer abließ, den Loris Karius im Tor über den nassen Handschuh im Liverpooler Dauerregen rutschen ließ, wodurch der Ball aber immerhin an die Latte donnerte.

Das musste der Wachmacher für die Gastgeber gewesen sein, die plötzlich wie aufgedreht spielten. Als Rom aufrückte, konnten die "Reds" ihr Tempo entfalten und die Angriffsmaschinerie in Gang bringen. Erst vergab Mané einige gute Möglichkeiten, doch dann schlug es ein: Salah kam im rechten Strafraumeck an den Ball und schlenzte die Kugel zu einem Traumtor in den linken oberen Winkel (36.) Noch vor der Pause war es erneut Salah, der seinen alten Verein - erst im Sommer wechselte Salah von Rom nach Liverpool - vor unlösbare Probleme stellte und über den herauseilenden Keeper Alisson lupfte (45.).

Die Pause tat dem Offensivdrang keinen Abbruch. Nun glänzte Salah zwei mal als Vorbereiter. Über rechts passte er flach in die Mitte. Erst versenkte Mané die Vorlage (56.), dann Firmino (61.). Letzterer traf sieben Minuten später sogar noch per Kopf, womit die Sache erledigt schien - Anfield war komplett aus dem Häuschen.

Es lief so gut, dass Teammanager Jürgen Klopp seinen "Man of the Match" sogar frühzeitig auswechselte, was dem Spiel der Gastgeber einen Bruch gab. Plötzlich spielte nur noch die Roma. Nach einem Fehler von Dejan Lovren traf erst Dzeko (81.) und nachdem James Milner einen Fernschuss an die Hand bekam, versenkte Perotti auch noch einen Elfmeter (85.).

Natürlich ist Liverpool immer noch auf Finalkurs, doch haben die zwei späten Treffer den Römern wieder Hoffnung gegeben. Denen Italienern reicht nun im Rückspiel ein 3:0 - und dieses Ergebnis gab es bereits im Viertelfinal-Rückspiel gegen Barcelona.

Jürgen Klopp (Teammanager Liverpool - bei "Sky"): "Wir haben den Gegner wirklich beherrscht. Es war ein geiles Spiel. Die Jungs vorne waren nicht zu verteidigen. Wahnsinn. Überragend. Das ist ein fantastisches Ergebnis. Leider haben wir uns noch zwei Brocken in den Weg gelegt."

Loris Karius (Liverpool): "Wir sollten uns freuen, weil wir gut gespielt haben. Die zwei Gegentore sind natürlich noch ein fader Beigeschmack. Rom ist ja auch nicht ohne Grund im Halbfinale, die können auch Fußball spielen. Wir haben dann keinen Druck mehr gemacht. Es ist trotzdem ein gutes Ergebnis, wir dürfen es nicht zu schlecht reden."

Auch nach dem 0:5-Rückstand versuchte die Roma, weiter nach vorne zu spielen. Nun auch mit Erfolg. Zwei Tore gelangen den mutigen Gästen, die sich damit für den Einsatz bis in die letzte Minute belohnten, noch. Jetzt geht vielleicht doch noch was...

Liverpool ist Salah-Land.

Liverpool-Teammanager Jürgen Klopp absolvierte sein 150. Spiel als Coach des FC Liverpool. 80 Siege sind es jetzt, dazu 43 Remis und 27 Niederlagen. Der Sieg heute war mit Sicherheit einer der schönsten.