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Paris Saint-Germain - FC Bayern München: 3:0! PSG demütigt naive Bayern

Jan Niestegge

Update 28/09/2017 um 07:53 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München ist in der Champions League bei Paris Saint-Germain böse unter die Räder gekommen und verliert damit Platz eins in Gruppe B erstmal aus den Augen. Beim 0:3 (0:2) im Prinzenpark war Dani Alves schon nach 86 Sekunden erfolgreich; Edinson Cavani (31.) und Neymar (63.) legten nach. Trainer Carlo Ancelotti überraschte mit radikaler Rotation - die zahlte sich nicht aus.

Dani Alves, Neymar (Paris Saint-Germain vs. FC Bayern)

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Nach dem Stotterstart in der Bundesliga wartete auf die Bayern mit Paris Saint-Germain der Gradmesser der noch jungen Saison. Während der deutsche Rekordmeister in der Sommerpause knapp 100 Millionen Euro auf dem Transfermarkt ausgaben, brachten die Pariser fast das Vierfache in Umlauf.
Neymar, Kylian Mbappé - die Neuzugänge der Franzosen lesen sich wie eine personifizierte Kampfansage. Gegen den FC Bayern stürmten beide Neuzugänge an der Seite von Edinson Cavani.
Carlo Ancelotti hielt mit einer sehr ungewöhnlichen Aufstellung dagegen: Mit Arjen Robben, Franck Ribéry und Kingsley Coman saßen alle Flügelspieler auf der Bank - stattdessen konzentrierte der Bayern-Coach das Zentrum. Thomas Müller, Corentin Tolisso, James Rodríguez, Thiago und Arturo Vidal begannen im Mittelfeld der Münchner.
Auf das Spiel im Zentrum bedacht, die Flügel komplett offen gelassen. So sah es in der 2. Minute aus. Neymar zog von der linken Seite in die Mitte - setzte Dani Alves mit einem Pass in der rechten Strafraumhälfte in Szene. Der Außenverteidiger war völlig frei und knallte die Kugel zur frühen Führung ins kurze Eck. Schockmoment für die Bayern.
Erst ab der 10. Minute wachten die Gäste auf, übernahmen nun selbst die Spielkontrolle. In der Folge kamen die Bayern zu guten Abschlussmöglichkeiten - doch sowohl Thomas Müller nach einer Ecke (12.) und Javier Martínez mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze (19.) als auch Robert Lewandowski per Kopf (22.) und David Alaba nach einer Lewandowski-Flanke (25.) konnten den Ball nicht im Kasten unterbringen.
Stattdessen erhöhten die Hausherren nach einem Konter in der 31. Minute. Mbappé wurde lang auf der rechten Seite geschickt - Martínez und Niklas Süle agierten zu passiv - und legte den Ball in den Rückraum auf Cavani. Aus 16 Metern schoss er die Kugel unter die Latte.
Insgesamt lief es bei den Bayern offensiv nicht schlecht - mit Ausnahme der schwachen Chancenverwertung. Defensiv hingegen agierten die Münchner zu abwartend und kamen gegen die konterstarken Pariser im Spiel gegen den Ball auf der letzten Linie nicht in Schlagdistanz.
So waren und blieben die Hausherren im Umschaltspiel extrem gefährlich.
Diese Konterstärke legte Paris auch im zweiten Durchgang an den Tag. Mbappé, Cavani und Neymar waren in der Offensive kaum in den Griff zu kriegen. Bayern durfte spielen, die Hausherren durften umschalten. Der deutsche Rekordmeister fand vor allem im letzten Drittel nicht statt - zu ungefährlich, weil zu statisch und berechenbar.
Paris hatte so wenig Probleme in der Defensive, hielt hinten die Null und verpasste den Bayern insgesamt eine ordentliche Packung.

Die Stimmen:

Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain): "Ich bin sehr glücklich über unsere Leistung. Die Bayern sind ein großes Team und wir wollten beweisen, dass wir auch gegen solch starke Mannschaften gewinnen können."
Carlo Ancelotti (Trainer FC Bayern München): "Ich habe lange darüber nachgedacht, was die bestmögliche Aufstellung ist. Am Ende werde ich dafür kritisiert werden - aber das ist kein Problem für mich. Ich dachte, dies wäre eine gute Aufstellung und bin noch immer davon überzeugt."
Arjen Robben (FC Bayern): "Heute hat es nicht gestimmt, wenn man 0:3 verliert. Das sind wir nicht gewohnt, das ist nicht FC Bayern, wenn man 0:3 verliert in der Champions League. Das ist nicht gut."
Joshua Kimmich (FC Bayern): "Nach zwei Minuten hat's direkt geklingelt - das war das schlechteste, was uns passieren konnte. Die haben uns dann teilweise auch machen lassen, trotzdem haben wir es nicht geschafft, zwingende Torchancen rauszuspielen. Dass sie dann im Kontern Qualität haben, wenn sie die Räume haben, vorne mit der Geschwindigkeit - dann ist klar, dass du da irgendwann Chancen zulässt und heute waren es deutlich zu viele Chancen, die wir zugelassen haben."
Niklas Süle (FC Bayern): "Wir hatten nur gestandene Spieler auf dem Platz, die meisten hatten über 50 Champions-League-Spiele. Daran kann es nicht gelegen haben."
Thomas Müller (FC Bayern): "Man kann viele Gründe suchen. Nach 1:30 im Rückstand zu sein, war sicher nicht unser Plan. Das kann man auch besser verteidigen."

Der Tweet zum Spiel:

Neymar und Cavani - sind die Wogen geglättet?!

Das fiel auf: Kurioses Aufstellungskarussell

Ancelotti sorgte für verdutzte Gesichter bei seiner Wahl der ersten Elf. Ribéry, Robben und Coman fanden sich auf der Bank wieder - Jérôme Boateng saß nur auf der Tribüne. In der Halbzeit brachte der FCB-Trainer Sebastian Rudy und Coman.
Für die letzten 20 Minuten durfte Robben ran - beim Stand von 0:3 aus Bayern-Sicht.
Egal was sich Ancelotti bei seinen personellen Entscheidungen dachte - das klare Ergebnis zeigt: er lag falsch. Bayern kriselt weiter, Paris setzt sich derweil in die absolute Pole Position in der Gruppe B.

Die Statistik: 2

Die Bayern waren noch gar nicht richtig auf dem Feld, da gerieten sie schon durch den Treffer von Dani Alves in Rückstand. Es war das früheste Champions-League-Gegentor der Münchner seit März 2010. Damals traft Wayne Rooney nach 1:03 Minuten.
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