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Champions League | Ausgerechnet Sané: Manchester City dreht Spiel gegen Schalke 04 in Unterzahl

Eurosport
VonEurosport

Update 21/02/2019 um 01:12 GMT+1 Uhr

Trotz eines historischen Elfmeters hat der kriselnde Vizemeister Schalke 04 in der Champions League eine Sensation gegen den Titelfavoriten Manchester City verpasst - da unter anderem Joker Leroy Sane für den Favoriten traf. Der eingewechselte Ex-Schalker sorgte beim späten 3:2 (1:2)-Erfolg des Favoriten in Unterzahl für den Ausgleich (85.), ehe Raheem Sterling (90.) zum Sieg traf.

Leroy Sané bejubelt sein Tor gegen Schalke 04

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Flutlichtstimmung auf Schalke – und Sané spielte von Anfang an. Allerdings Salif Sané auf Seiten der Schalker, während sein Namensvetter Leroy für ManCity nur auf der Bank saß. S04-Coach Domenico Tedesco begann am Mittwochabend mit einer Fünferkette im megadefensiven 5-4-1. Die Favoriten aus Manchester begannen erwartungsgemäß druckvoll, allerdings ohne den befürchteten Sturmlauf.
Nach rund einer Viertelstunde hatte City eine gute Chance durch einen Kopfball von Sergio Agüero (7.) zu verzeichnen, den Ralf Fährmann glänzend parierte. Darüber hinaus zeigte der englische Tabellenführer noch nichts Furchterregendes. Die Knappen verteidigten wacker, konnten sich aber zu selten aus der eigenen Hälfte befreien. In den Gästestrafraum schafften sie es in der Anfangsphase gar nicht.
Nach einem klaren Foulspiel von Aymeric Laporte an Mark Uth beim Kopfball im Mittelfeld pfiff Carlos del Cerro Grande nicht. Uth lag am Boden, doch City spielte weiter. Der Ball kam zu Fährmann, dessen Pass misslang und bei David Silva landete, der allein vor dem Tor für Agüero querlegte. Der Argentinier musste zur Führung nur noch einschieben. 0:1 für City.
Warum del Cerro Funkkontakt zum Videoassistenten hatte, die Pfeife nach dem Foul von Laporte stumm aber stumm blieb, konnte sich niemand erklären. Doch Königsblau ließ sich nicht entmutigen: Daniel Caligiuri zog von rechts am Sechzehner ab, Nicolas Otamendi war klar mit der Hand am Ball, lenkte ihn am Tor vorbei. Nach über drei Minuten, Diskussionen und weiterer Funkrücksprache mit dem Assistenten gab der Schiedsrichter Elfmeter. Nabil Bentaleb verwandelte sicher zum verdienten 1:1 (38.).
Das Publikum war noch gar nicht aus dem Freudentaumel erwacht, da gab es den zweiten Elfer für Schalke: Freistoßflanke von der rechten Seite, Fernandinho hielt Sané – und diesmal war del Cerro Grande sicher. Eine harte aber nachvollziehbare Entscheidung. Bentaleb verwandelte nach links oben, Schalke führte tatsächlich 2:1 (45.). Trotz fünf Minuten Nachspielzeit ging Königsblau mit diesem Ergebnis in die Kabine.
Auch zehn Minuten nach Wiederanpfiff hielt die Führung. Schalke verteidigte mit Sinn und Verstand, City schien sich verunsichern zu lassen. Die Skyblues hatten natürlich mehr Ballbesitz und viele Abschlüsse, allerdings meist aus der Distanz.
In der 68. Minute sah Elfmetersünder Otamendi Gelb-Rot nach einem Tritt gegen den eingewechselten Guido Burgstaller. Pep Guardiola reagierte und brachte Vincent Kompany für David Silva auf den Platz. Der Sieg war zum Greifen nahe.
Doch dann kam der Auftritt von Ex-Schalker Leroy Sané: Aus rund 25 Metern hämmerte der deutsche Nationalspieler einen Freistoß mit links ins Kreuzeck (85.), Ralf Fährmann hatte nichts zu halten. Ein wunderschöner Treffer. In der 90. Minute schlug Ederson den Ball lang nach vorne, Bastian Oczipka ließ sich abkochen und Raheem Sterling schob zum 3:2-Siegtreffer für City ein.
Eine ganz bittere Heimniederlage für Schalke 04, City dreht in Unterzahl das Spiel.
Die Stimmen:
Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Um ehrlich zu sein, bin ich enttäuscht. Heute war mehr drin. Der Spielverlauf hat für uns gesprochen. Gegen Ende hat dann die Frische im Kopf und die Cleverness gefehlt, um heute ein bisschen mehr herauszuholen."
Pep Guardiola (Teammanager Manchester City): "Das Ergebnis ist sehr gut. Drei Auswärtstore sind sehr gut in diesem Wettbewerb. Aber wir haben zwei Elfmeter und eine Rote Karte zugelassen. Wenn wir das nicht verbessern, sind wir noch nicht bereit, um die letzte Phase dieses Wettbewerbs zu erreichen. Wir haben sehr gut angefangen, Kontrolle gehabt und gut gespielt. Am Ende hat die Qualität von Leroy Sané und Raheem Sterling den Unterschied gemacht.“
Leroy Sané (Torschütze Manchester City): "Besonders hier, wo alles angefangen hat für mich, habe ich natürlich gehofft, dass ich noch reinkomme und meine Einsatzzeit bekomme. Pep Guardiola hat uns gewarnt, dass Schalke kein einfacher Gegner ist, auch wenn sie in der Bundesliga nicht in der besten Situation sind. Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird. Für mich haben sie einen sehr guten Trainer, der die Mannschaft immer sehr gut einstellt. Das hat man auch heute gesehen. Wir haben die Räume nicht gefunden. Schalke hat es uns sehr schwer gemacht. Deswegen auf jeden Fall: Respekt. Die Rückkehr nach Schalke war ein unglaubliches Gefühl. Ich habe mich bei der Auslosung sehr darüber gefreut. Für mich ist der Wunsch in Erfüllung gegangen."

Der Tweet zum Spiel:

Mund abputzen, weitermachen. Genau das taten die Schalker nach dem unglücklichen 0:1 – und kamen eindrucksvoll zurück. Das Sinnbild dieses Spiels!

Das fiel auf: Taktisch klug

Vor Anpfiff wirkte Tedescos 5-4-1 wie eine Hasenfußtaktik. Doch Schalke verteidigte mit Herzblut und Verstand, vergaß in den entscheidenden Momenten das Spiel nach vorne nicht. Eine überraschend starke Leistung gegen den haushohen Favoriten.

Die Statistik zum Spiel: Festung

Neun Spiele in Folge hatte Schalke 04 auf europäischer Bühne zuletzt zuhause nicht verloren. Am Mittwoch gelang fast der nächste Coup – ein bitterer Moment für Königsblau.
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