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Frenkie de Jong: Darum sind alle Top-Vereine heiß auf das Ajax-Juwel

Dirk Adam

Update 12/12/2018 um 15:03 GMT+1 Uhr

Frenkie de Jong - dieser äußerst talentierte Youngster verzaubert gerade die Fußballfans in Europa und ruft alle großen Vereine auf den Plan. Wer macht das Rennen um den 21 Jahre alten Mittelfeldspieler? Was sind seine Stärken? Hat der FC Bayern überhaupt eine Chance im Kampf um das Ajax-Juwel? Eurosport.de hat exklusiv mit Youri Mulder gesprochen, der das Supertalent unter die Lupe nimmt.

Frenkie de Jong (Ajax Amsterdam)

Fotocredit: Getty Images

Spielintelligenz, technische Raffinesse und eine unglaubliche Übersicht auf dem Platz. Frenkie de Jong zählt im Moment zu den begehrtesten Youngstern in Europa.
Fast der halbe Kontinent jagt den Ajax-Profi. Nachdem der FC Barcelona trotz intensiver Gespräche im Sommer mit einer Offerte über 30 Millionen Euro abblitze, legte Paris Saint-Germain jetzt mit einem Angebot in Höhe von 75 Millionen Euro nach. Das berichtet zumindest die Tageszeitung "De Telegraaf".

"Barça wäre die beste Entscheidung"

Angeblich will Real Madrid ebenfalls ein Angebot unterbreiten und 80 Millionen Euro für de Jong bieten.
Neben Barça, PSG und Real soll auch der FC Bayern (Ajax vs. Bayern am Mittwoch ab 21 Uhr im Liveticker) hinter de Jong her sein. Sportdirektor Hasan Salihamidzic äußerte sich zuletzt interessiert. "Er hat sich sehr gut entwickelt. Er spielt in der Nationalmannschaft und bei Ajax hervorragend. Mal sehen, ob er nach Paris geht", sagte Salihamidzic.
Und Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge meinte am Montag:
Unser Sportdirektor arbeitet mit Volldampf an der Zukunft des FC Bayern. Und ich weiß, dass er auch den ein oder anderen Spieler von Ajax im Blickfeld hat. Aber es ist noch ein bisschen zu früh.
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Frenkie de Jong (Ajax Amsterdam)

Fotocredit: Getty Images

Wenn's nach John de Jong - dem Vater von Frenkie de Jong - geht, wäre jedoch ein Wechsel zum FC Barcelona am besten. Gegenüber "Voetbal Premium" sagte er:
Er ist ein sehr intelligenter Junge und wird im Frühjahr seine Entscheidung treffen. Die Chance, dass er wechselt, beträgt 95 Prozent und Barça wäre die beste Entscheidung.
Frenkie de Jong selbst meinte im "Guardian":
Ich möchte die Saison mit Ajax gut zu Ende spielen. Dann werden wir sehen. Vielleicht bleibe ich noch ein Jahr, vielleicht gehe ich. Aber sicher bin ich nicht.

Viele Stärken, kaum Schwächen

Also alles noch offen im Rennen um eines der größten Talente im europäischen Fußball, dem sein Jugendtrainer Jos Bogers "eine natürliche Begabung" attestiert. Aber was macht de Jong so wertvoll? Was sind seine weiteren Stärken neben der überragenden Technik und der fantastischen Spielintelligenz? Und was sind seine Schwächen?
Eurosport.de hat bei Ex-Nationalspieler Youri Mulder nachgefragt. Der Niederländer rühmt vor allem de Jongs Vielseitigkeit:
Er ist ein unglaublich flexibler Spieler. Am wohlsten fühlt er sich natürlich im Mittelfeld auf der Sechs oder der Acht. Er kann aber auch auf der Zehn oder sogar als Innenverteidiger spielen.
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Frenkie de Jong (Ajax Amsterdam)

Fotocredit: Getty Images

Mulder weiter:
Seine Ballbehandlung ist ein absoluter Traum. Er hat auch keine Angst, den Ball in der Vorwärtsbewegung zu verlieren. Mit seiner Art Fußball zu spielen, kann er alle Fans im Stadion mitreißen. Er muss nur noch ein bisschen an seiner Physis und der Kraft in den Beinen arbeiten, aber ansonsten ist er ein toller Spieler.
Ebenso wie Rafael van der Vaart ("Ich hoffe, dass er zum FC Bayern München geht") würde Mulder den Youngster gerne beim FC Bayern sehen:
Dieser Verein ist top organisiert, er ist auch wie eine große Familie. Weil Frenkie de Jong ein äußerst kommunikativer und lockerer Spieler ist, würde er in meinen Augen gut nach München passen.

Cruyff-Vergleich hinkt

Und siehe da: "Ich habe sogar von einem Freund gehört, dass er selbst ein großer Fan der Bundesliga ist", sagt Mulder.
Im Rennen um den neuen Heilsbringer des niederländischen Fußballs dürfte der FC Bayern trotzdem schlechte Karten haben, weil sich der Rekordmeister wohl viel zu spät um das riesige Mittelfeldtalent bemühte, das in seiner Heimat bereits mit Johan Cruyff verglichen wird.
Hierzu sagte Mulder:
Er ist zwar ein großartiger Fußballer, aber der Vergleich mit Johan Cruyff geht mir etwas zu weit. Das kann man nicht vergleichen. Das ist nochmal eine ganz andere Stufe.
Vor allem, weil de Jong gerade ganz am Anfang seiner Karriere steht und erst im vergangenen Jahr den Sprung in die Ajax-Startelf schaffte. Sein Stern ging im Dezember 2017 beim Ligaspiel gegen Roda Kerkrade auf, als de Jong beim Stand von 1:1 eingewechselt wurde. Eine Halbzeit und drei de-Jong-Assists später siegte Ajax 5:1.
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Frenkie de Jong (Ajax Amsterdam)

Fotocredit: Getty Images

Noch unter Trainer Marcel Keizer wurde de Jong in der Innenverteidigung zum Stammspieler. Eine Maßnahme, die sich auszahlte: Bis zu seiner Verletzung im März 2018 (Haarriss im Wadenbein) verlor Ajax mit ihm in der Abwehr kein Spiel mehr. Zudem kreierte de Jong im Schnitt 2,2 Torchancen pro Spiel - wie gesagt die meiste Zeit als Innenverteidiger.
In dieser Saison stellte ihn der neue Ajax-Trainer Erik ten Hag - übrigens ehemaliger Trainer vom FC Bayern München II - nur zwei Mal in die Innenverteidigung. Ansonsten ließ er de Jong im zentralen oder im defensiven Mittelfeld auflaufen, wo er in 13 Liga-Spielen drei Mal traf und ein Tor vorbereitete.
Sein Vertrag in Amsterdam läuft bis 2022, was ihn für alle Interessenten unfassbar teuer macht. Aber der Youngster scheint jeden Euro wert zu sein.
Mulder jedenfalls ist gespannt, wo die Karriere des 19-Jährigen 2019 so richtig durchstartet:
Paris Saint-Germain ist natürlich eine tolle Adresse, aber es gibt noch viele andere Vereine, die ihn haben wollen. Ich bin gespannt, für welchen Klub er sich entscheidet.
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