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Paris Saint-Germain | Thomas Tuchel kann sich PSG-Aus gegen United nicht erklären

VonSID

Update 08/03/2019 um 07:21 GMT+1 Uhr

Vier Schüsse, drei Tore: Mit dieser Effizienz siegte Manchester United 3:1 und warf das Team von Thomas Tuchel aus der Champions League. Erneut war für die Franzosen im Achtelfinale Schluss. Das Spiel sei einfach "entsetzlich und grausam" gewesen, so Tuchel. Zumindest um seinen Posten muss der deutsche Trainer aber offenbar trotz des unerwarteteten Ausscheidens nicht bangen.

Thomas Tuchel (Trainer Paris Saint-Germain)

Fotocredit: Getty Images

Der Blick ging ins Leere, die Stirn lag in Falten, das Kopfschütteln wurde bei jeder quälenden Frage heftiger. Und als Thomas Tuchel die Marter endlich hinter sich hatte, wirkte der Asket auf dem Weg aus dem Presseraum noch schmaler als sonst.
"Ich brauche ein oder zwei Tage Pause", gestand der gezeichnete Trainer von Paris Saint-Germain ein:
Ich möchte nach Hause. Ich möchte nicht mehr sprechen und nicht mehr denken.

Tuchels Job wohl nicht in Gefahr

Als Tuchel nach dem 1:3 (1:2) des französischen Serienmeisters in der Champions League gegen Manchester United noch dachte und sprach, beschrieb er das völlig unerwartete Achtelfinal-Aus als "entsetzlich und grausam".
Obwohl PSG wie im Hinspiel (2:0) die bessere Mannschaft war, verpasste der äußerst ambitionierte und mit Milliarden aus Katar alimentierte Klub zum dritten Mal in Folge den Viertelfinal-Einzug.
Dennoch muss Tuchel wohl nicht den Verlust seines Arbeitsplatzes fürchten. Klubchef Nasser al-Khelaifi konnte zwar "nicht verstehen, wie wir gespielt haben", stärkte dem 45-Jährigen aber den Rücken: "Ich habe Vertrauen in den Trainer und seine Entscheidungen. Wir müssen uns beruhigen, das Ganze analysieren und schauen, was der Coach will."

ManUnited ist effizient: Vier Schüsse, drei Tore

Tuchel wollte eigentlich nur verstehen, wie das Aus seines Starensembles möglich war. Schließlich hatte United-Teammanager Ole Gunnar Solskjaer aufgrund von Verletzungen und Sperren sein letztes Aufgebot auf den Platz geschickt. Die Notelf, die auf zehn Stars verzichten musste, brachte tatsächlich nur vier Schüsse auf den Kasten von Torwart-Ikone Gianluigi Buffon zustande - doch drei davon waren drin.
Das erste Gegentor verschuldete der deutsche Nationalspieler Thilo Kehrer (2.), das zweite Buffon (30.). Beide Male bedankte sich der belgische Stürmerstar Romelu Lukaku. Passend zum "elenden Aus", wie es die Sportzeitung "L'Équipe" beschrieb, fiel der entscheidende Treffer erst in der vierten Minute der Nachspielzeit.
Marcus Rashford verwandelte einen Elfmeter nach einem Handspiel von Presnel Kimpembe. Rashford sorgte dafür, dass Manchester zum ersten Klub in der Königsklassen-Geschichte aufstieg, der nach einer Heimpleite mit mindestens zwei Toren Unterschied noch weiterkam.
Schiedsrichter Damir Skomina (Slowenien) hatte zunächst nicht auf Strafstoß erkannt, änderte seine Meinung aber nach dem Videostudium. Obwohl Tuchel von einer "grausamen Entscheidung" sprach, blieb der Trainer fair. "Ich bin ein großer Unterstützer des Videobeweises - und das bleibe ich auch", sagte er:
Ich hatte den Eindruck, dass der Schuss über das Tor gegangen wäre. Deshalb tut es brutal weh.

Neymar beschimpft Video-Schiedsrichter

Im Gegensatz zu Tuchel gab der verletzte Superstar Neymar den Schiedsrichtern die Schuld am Scheitern. "Es ist eine Schande", schimpfte der Brasilianer, der die Aufregung auf der Tribüne zum Schluss nicht mehr aushielt und am Spielfeldrand zitterte: "Die setzen vier Typen hin, die keine Ahnung vom Fußball haben und sich das Spiel in Zeitlupe anschauen."
Ans Ende seines Eintrags bei Instagram setzte Neymar eine nicht jugendfreie Beschimpfung. Für al-Khelaifi haben Pfiffe gegen Paris sogar System. "Es ist so einfach, gegen PSG zu entscheiden", sagte der Klubchef: "Gegen andere Klubs ist es viel schwerer."
Den Verschwörungstheorien wollte sich Tuchel nicht anschließen. Der Coach suchte die Fehler bei seinen Schützlingen. "Es war klar, dass wir bestraft werden können, wenn wir nicht treffen", sagte der Trainer, dem auch das Denken und Sprechen nicht half: "Sie haben drei Tore erzielt - ohne anzugreifen. Das ist schwer zu analysieren. Vielleicht ist es unmöglich."
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