Josip Ilicic: Die rätselhafte Erkrankung des Helden von Bergamo
Josip Ilicic, das Gesicht des Aufschwungs der Überraschungsmannschaft Atalanta Bergamo, fehlte im Champions-League-Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain (1:2) aus unbekanntem Grund. Der 32 Jahre alte Angreifer weilt seit Anfang Juli im Sonderurlaub und hat sich nach Slowenien zurückgezogen. Während die Spekulationen ins Kraut schießen, gehen Klub und Trainer sehr behutsam mit der Situation um.
Josip Ilicic fehlt Atalanta Bergamo auf unbestimmte Zeit
Fotocredit: Getty Images
Josip Ilicic wird bei Atalanta Bergamo "die Großmutter" ("nonna") genannt. Vor der durch das Coronavirus verursachten Spielpause war Ilicic das Gesicht des Überraschungsteams aus der Lombardei. Mit 30 Torbeteiligungen in 29 Einsätzen (21 Tore, neun Assists) drückte der 32 Jahre alte Angreifer Atalanta seinen Stempel auf.
Seine Sternstunde: vier Tore beim 4:3-Auswärtssieg im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Valencia am 10. März, als das Virus schon mehr oder weniger unbemerkt grassierte. Den Spielball, den er als "Man of the Match" erhalten hatte, spendete Ilicic kurz darauf dem Krankenhaus "Papst Johannes XXIII.", in dem viele COVID-19-Erkrankte um ihr Leben kämpften.
Josip Ilicic nach Corona-Pause nicht mehr der Alte
"Wir sind an eurer Seite, ihr Engel, um das wichtigste Spiel von allen zu gewinnen", wurde der Angreifer auf der Vereinshomepage zitiert.
Kurz darauf gingen die Bilder vom Leichenabtransport in Armeelastern aus Bergamo um die Welt.
Danach war logischerweise nichts mehr, wie es war - vor allem in Bergamo nicht, der so hart vom Coronavirus getroffenen Stadt. Wochenlanger Lockdown, nur allmählich kehrte sowas wie Alltag wieder ein. Für die, die noch einen Alltag hatten.
Als die Serie A im Juni wieder startete, war jedoch auch Ilicic nicht mehr der Alte. Zunächst verletzt, war er nach seiner Rückkehr ins Spielgeschehen Ende Juni nur noch ein Schatten seiner Selbst. Fünf Kurzeinsätze lang quälte sich Ilicic über den Platz, dann bekam er, nach Rücksprache mit dem Verein, Sonderurlaub verordnet.
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Josip Ilicic
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Ilicic reist nach Slowenien ab
"Wir stehen ihm bei und umarmen ihn", schrieb Atalanta in der Pressemitteilung zu Ilicics Abreise gen Slowenien. Nach dem letzten Ligaspiel gegen Inter Mailand (0:2) posierten Spieler und Mitarbeiter mit einem Ilicic-Trikot, der Stürmer postete das Foto bei Instagram. "Grandi", schrieb er dazu: großartig.
Im Sonderurlaub ist Ilicic nun immer noch. Ohne den Slowenen unterlag Atalanta äußerst unglücklich im wohl wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte gegen Paris Saint-Germain im Viertelfinale der Champions League (1:2). Doch Ilicic war ganz offensichtlich nicht bereit, auf dem Platz zu stehen.
Über die Ursachen schießen derzeit nur Spekulationen ins Kraut. Die "Gazzetta dello Sport" schrieb reichlich uncharmant von einem "psychologischen Kurzschluss", während "La Repubblica" nach dem Liga-Restart einen seltsamen "dunklen Schmerz" in seinen Augen entdeckt haben wollte.
Gasperini und Atalanta haben Geduld
Fakt ist: Ilicic hält sich seit geraumer Zeit in seiner Heimat Slowenien bei seiner Mutter Ana und seinem Bruder Igor auf. Die Informationen sind spärlich; selbst bei einem Weiterkommen Atalantas in der Königsklasse wäre ein Einsatz des Linksfußes äußerst unwahrscheinlich gewesen.
Trainer Gian Piero Gasperini und der Klub gehen sehr behutsam mit Ilicics Situation um, lassen dem 32-Jährigen seine Privatsphäre.
"Wir schauen von Tag zu Tag", sagte Gasperini vor Abflug nach Lissabon. Ilicic sei für sein Team zwar ähnlich wichtig "wie Dybala für Juve, Immobile für Lazio und Lukaku für Inter". Aktuell hoffe er aber lediglich, dass Ilicic "aus dieser Situation" herauskomme und "in der nächsten Saison wieder bei uns ist".
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Quelle: Eurosport
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