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Gladbach - Real: Frust bei Borussia nach verpasstem Coup

Andreas Morbach

Update 28/10/2020 um 12:13 GMT+1 Uhr

Borussia Mönchengladbach stand gegen Real Madrid ganz kurz vor dem großen Coup, aber am Ende wie gegen Inter Mailand mit (fast) leeren Händen da. Gegen den Rekordsieger der Champions League lagen die Rheinländer bis zur Schlussphase 2:0 vorn, bevor die Königlichen im Endspurt noch zum 2:2 kamen. Entsprechend frustriert waren die Gastgeber, die klaren Lehren aus dem Duell mit den Spaniern ziehen.

Gladbach hatte gegen Real Madrid den Sieg fsat schon sicher

Fotocredit: Getty Images

Es war ein intensives Spiel mit einem aufregenden Ende, für den berühmten Kollegen aus Madrid hatte Marco Rose deshalb auf die Schnelle keine Zeit. "Wir haben uns nach dem Schlusspfiff erst mal um unsere Mannschaften gekümmert", berichtete Gladbachs Trainer nach dem 2:2 gegen Real. Kontakt zu Zinédine Zidane habe er vor allem vor der Partie gehabt. "Ich habe ihn herzlich willkommen geheißen in Mönchengladbach", erzählte Rose.
"Insgesamt hatten wir nicht so viel Zeit zum Reden - aber vielleicht finden wir die in Madrid."

Schaler Nachgeschmack bei Borussia

Der zwischenmenschliche Wunsch für das Rückspiel am 9. Dezember steht für den gebürtigen Leipziger also fest. Doch der 44-Jährige hat nach den ersten Partien in der Champions League, mit zwei Unentschieden gegen die europäischen Hochkaräter Inter Mailand (2:2) und Real, auch einen klaren sportlichen Plan. "Wir sind da, wir sind angekommen. Die Gruppe ist eng, dabei wollen wir es so lange wie möglich belassen", betonte er.
Allerdings mussten die Gladbacher bereits zum zweiten Mal mit dem schalen Nachgeschmack später Gegentore ins Bett gehen. Sechs Tage zuvor in Mailand raubte ihnen Inters agile Offensivgewalt Romelu Lukaku in der 90. Minute den Sieg. Nun versetzten ihnen die Königlichen kurz vor Feierabend durch Karim Benzema und Casemiro gleich zwei Nackenschläge – und verhinderten nach ihrer Auftaktpleite gegen Schachtjor Donezk so einen kompletten Fehlstart.
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Christoph Kramer und Stefan Lainer enttäuscht nach dem Duell Borussia Mönchengladbach - Real Madrid

Fotocredit: Imago

Galdbach "nicht zu grün für Europa"

"Wir haben an uns geglaubt. Ich bin überzeugt, dass wir die Gruppenphase überstehen", betonte Real-Coach Zidane anschließend. Die Gladbacher fabrizierten angesichts ihrer bisherigen Ausbeute in der kontinentalen Meisterklasse dagegen einen Gefühlsspagat irgendwo zwischen Stolz und Bitterkeit. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht und die kleinen Schwächen, die Real hat, gut ausgenutzt. Aber die Schlussphase ist ärgerlich. Das ist uns jetzt zum zweiten Mal passiert, daran müssen wir arbeiten", benannte Torwart Yann Sommer die zentrale Aufgabe für Übungsleiter Rose in den kommenden Wochen.
Schließlich geht den Niederrheinischen die Puste nicht nur auf europäischer Bühne immer mal aus, sondern auch in der Liga. Zwar drehten sie zuletzt beim 3:2 bei Schlusslicht Mainz die Partie zu ihren Gunsten. In den 1:1-Heimspielen gegen Union Berlin und Wolfsburg brachte Roses Ensemble seinen Vorsprung aber jeweils nicht bis ins Ziel. "Den Gedanken, dass wir zu grün sind für Europa, würde ich nicht stehen lassen. Wir haben auch in der Bundesliga schon spät Punkte abgegeben", kommentierte der zuständige Übungsleiter – der das Erlebnis gegen Real als "maximal bitter" bezeichnete, und für dessen Team es jetzt mit höchster Schlagzahl weitergeht.
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Gladbach-Trainer "schwer enttäuscht" nach spätem Real-Schock

Gladbachs neidischer Blick auf Donezk

Am Samstag gastiert mit Leipzig, dem Königsklassenhalbfinalisten vom August, ein Team von ähnlicher Qualität wie Inter oder Real im Borussia-Park. Drei Tage später geht es in Kiew gegen Donezk – die Mannschaft, über die Rose ("Wir könnten jetzt sechs oder vier Punkte haben") gerade etwas neidisch feststellte: "Schachtjor hat gegen Real das dritte Tor gemacht – wir haben es verpasst. Dort geht es nächste Woche um einiges." Und am darauffolgenden Sonntag treten die Gladbacher beim ambitionierten rheinischen Konkurrenten Leverkusen an.
Ein strammes Programm, in das der Rautenklub die Enttäuschung aus dem Duell mit Madrid mitnimmt. "Wir hatten Real wirklich in der Schlinge", seufzte Keeper Sommer. "Wir hatten sie am Haken", stimmte sein Trainer in das Klagelied mit ein. Auf das "Quäntchen Glück", das Rose als mögliche Medizin gegen finale Offensivstürme à la Real vorsichtig ins Spiel brachte, sollte die Borussia künftig allerdings nicht bauen.

Gefühlte Niederlage für Borussia

Tauglicher ist der Vorschlag von Christoph Kramer, dem das Remis gegen Madrid "wie eine Niederlage" vorkam. "Ab der 80. Minute müssen wir es nach vorne sauber zu Ende spielen, dann können wir den Sack zumachen", forderte der Weltmeister von 2014. Ganz ähnlich beurteilte Marcus Thuram die Defizite der Fohlenelf. "Wir haben", so der französische Angreifer, wegen Kräfteschwund nach 70 Minuten ausgewechselt, "zwei späte Gegentore kassiert. Ich hoffe, dass wir aus unseren Fehlern lernen und uns in den nächsten Spielen verbessern." Denn:
Wir wissen, dass große Teams niemals vor dem Ende aufhören zu spielen.
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