FC Barcelona gegen FC Bayern - Julian Nagelsmann sicher: Barça ist ohne Messi nicht schwächer"

Der FC Barcelona startet in seine erste Champions-League-Saison der Post-Messi-Ära. Erster Gegner ist ausgerechnet der FC Bayern, der sich nach dem 4:1 bei RB Leipzig schon wieder in beeindruckender Frühform zu befinden scheint. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann will von einer Favoritenrolle im Camp Nou jedoch nichts wissen und behauptet: Der FC Barcelona ist nicht schwächer ohne Messi. Stimmt das?

FC Barcelona

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Es ist die Frage, die sich seit dem großen Knall Anfang August die ganze Fußballwelt stellt: Wie gut ist der FC Barcelona eigentlich ohne Messi?
Wenn der FC Bayern am Dienstagabend (ab 21:00 Uhr im Liveticker) im Camp Nou auf den neu formierten Namensvetter (FCB) trifft, werden wir zumindest hierzulande etwas schlauer sein.
Fakt ist: Mit Messi hat einer der besten Fußballer aller Zeiten die Katalanen über zwei Jahrzehnte wie kein Spieler vor ihm geprägt. Der FC Barcelona war Messi - oder vielmehr: Messi war Barcelona.
Der Abgang des Argentiniers, da muss man kein Prophet sein, hat dem Mythos Barcelona einen tiefen Kratzer verpasst und natürlich wirkt er sich vehement auf das Spiel des 26-maligen spanischen Meisters aus und auf das Auftreten des jeweiligen Gegners.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Nicht alle Auswirkungen müssen zwingend negativer Natur sein.
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Nagelsmann warnt: "Barça ohne Messi nicht zwingend schlechter"

Quelle: Perform

Nagelsmann: Barça ohne Messi "nicht schlechter"

"Ich würde sie ohne Messi definitiv nicht als schlechter bezeichnen", sagte auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Auftakt an der spanischen Mittelmeerküste. "Sie spielen ganz anders. Lionel ist ein Spieler, der das Spiel an sich reißt und von seinen Mitspielern gesucht wird. Jetzt verteilt sich die Verantwortung auf mehrere Spieler."
Da wären zum Beispiel Neuzugänge wie Memphis Depay, der von Olympique Lyon nach Barcelona kam und in den ersten drei Ligaspielen drei Scorerpunkte auflegte (zwei Tore, ein Assist). Da wären aber auch eine Reihe weiter hinten durchaus Akteure, die Spielen ihren Stempel aufdrücken könnten:
"Die Extravaganz eines Messi haben sie sicherlich nicht mehr. Aber sie haben auch andere Spieler, die eine sehr tragende Rolle haben. Wenn man zum Beispiel Frenkie de Jong und Pedri rausnimmt."
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Pedri

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Spieler wie sie seien es, die nun die Chance hätten, "aus dem Schatten, den Messi abgeworfen hat, herauszutreten".
"Der FC Barcelona wird nie schwach sein", befand auch Kapitän Manuel Neuer, der vor seinem Trainer auf dem Podium Platz nahm, um die Fragen der Journalisten zu beantworten. "Gerade international ist es für jeden Spieler, der für Barcelona spielt, etwas Besonderes. Deswegen haben wir höchsten Respekt und erwarten eine gute Mannschaft."

Messi nicht der einzige prominente Abgang

Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass sich das Feld im Camp Nou in den vergangenen Monaten doch arg gelichtet hat. Neben Messi verließ mit Antoine Griezmann schließlich auch der zweite Superstar das Team.
Klar, der Franzose hatte in Katalonien nicht die beste Zeit seiner Karriere und längst nicht den Stellenwert, wie es Messi hatte - aber auch sein Name warf einen gewissen Schatten ab, um im Bild zu bleiben.
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Antoine Griezmann (Barcelona)

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Dennoch glaubt Nagelsmann, dass der FC Barcelona noch immer eine Mannschaft beisammen hat, die um den Titel in der Königsklasse spielen kann: "Barça hat schon immer noch eine gewisse Strahlkraft. Auch wenn es sicherlich ein paar Nebengeräusche gibt, die das Bild des Klubs beeinflussen."
Gemeint sind die angehäuften Schuldenberge in Milliardenhöhe oder der Ärger um die geplante Super League, von der sich Barça noch immer nicht distanziert. Themen wie diese rückten den schillernden Weltklub zuletzt häufig in schlechtes Licht.

Barcelonas Trumpf: Unausrechenbar wie eh und je

Sportlich hingegen hofft man, weiter im Scheinwerferlicht der Champions League abliefern zu können - und dafür will man seinen größten Neuzugang nutzen: die Unberechenbarkeit.
Der FC Barcelona ist längst nicht mehr die mit Weltstars gespickte Supertruppe, die man aus den vergangenen 15 Jahren kennt. Das neue Barça kommt wundertütiger daher, niemand weiß genau, ob und falls ja, was genau sich unter der Leitung von Ronald Koeman gerade zusammenbraut.
Einziger Wermutstropfen ist die derzeit angespannte Personalsituation. Sergio Agüero, Ousmane Dembele, Ansu Fati, Sergiño Dest und Martin Braithwaite fallen aus. In der Offensive muss Koeman neben dem gesetzten Depay wohl auf einen weiteren seiner niederländischen Landsleute vertrauen.
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Joan Laporta und Luuk de Jong (FC Barcelona)v

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Luuk de Jong, einigen sicherlich noch als einstiger Transferflop von Borussia Mönchengladbach bekannt, wurde kurzerhand von FC Sevilla ausgeliehen, um den Abgängen in vorderster Front zu trotzen. Aber wirkt der 31-Jährige, der in 69 Ligaspielen für die Andalusier gerade einmal zehn Ligatreffer erzielte, wirklich wie der Weisheit letzter Schluss? Sei's drum.
Schlechter, das machte Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Montag mehrfach deutlich, sei der FC Barcelona aller Widrigkeiten und Starabgänge zum Trotz nicht geworden. Im Gegenteil: "Die Zukunft wird zeigen, ob sie besser geworden sind."
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Barça-Coach Koeman erklärt: So wollen wir Bayern ärgern

Quelle: Perform

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