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Bayer 04 Leverkusen kassiert bittere Niederlage in der Gruppenphase beim FC Porto

Florian Luber

Update 05/10/2022 um 00:11 GMT+2 Uhr

Bayer 04 Leverkusen musste sich am 3. Gruppenspieltag der Champions League 0:2 (0:0) beim FC Porto geschlagen geben. Zadiu Sanusi (69.) und Wenderson Galeno (87.) erzielten die Tore. Patrik Schick verschoss für Bayer einen Elfmeter (45.+1). Darüber hinaus wurde beiden Mannschaften jeweils ein Tor aberkannt. Damit führt Brügge die Gruppe B mit 9 Punkten vor Bayer, Atlético und Porto (alle 3) an.

FC Porto - Bayer Leverkusen

Fotocredit: Getty Images

VAR-Wahnsinn in Portugal - und Bayer Leverkusen muss sich erneut geschlagen geben, was dazu führt, dass die Luft für Trainer Gerardo Seoane extrem dünn wird.
Die vor allem in der Liga katastrophal gestarteten Leverkusener wollten nach der 0:4-Pleite gegen Bayern München einen Erfolg in der Königsklasse holen und fahren nun trotz starker erster Hälfte ohne Punkte aus Portugal nach Hause. Für Trainer Seoane könnte dies das letzte Spiel als Bayer-Coach gewesen sein.
Dabei fingen die Leverkusener deutlich besser an und erzielen nach 17 Minuten bereits das vermeintliche Führungstor, als sie nach Robert Andrichs Balleroberung schnell umschalteten und am Ende Callum Hudson-Odoi nach Andrich-Flanke am linken Pfosten einschießen konnte. Doch der Treffer hielt der Überprüfung durch den VAR nicht stand und wurde aufgrund eines Fouls in der Entstehung aberkannt. Dieser Beinahe-Rückstand rüttelte die Hausherren wach und sie fanden in der Folge besser ins Spiel. Nach einer Kopfballvorlage von Mehdi Taremi geriet Leverkusen das erste Mal ins Schwimmen, doch Piero Hincapié war gegen Evanilson zur Stelle (27.).
Kurz vor der Pause nahm das Spiel richtig Fahrt auf: Zunächst musste Lukas Hradecky einen Gewaltschuss von Mateus Uribe aus dem Winkel fischen (40.), nur zwei Minuten später war der Finne machtlos. Die Hausherren spielten einen Konter eiskalt zu Ende, sodass Taremi die Kugel nur noch über die Linie spitzeln musste. Doch auch dieser Treffer wurde vom VAR einkassiert, weil in der Entstehung ein Handspiel im Strafraum der Portugiesen vorlag - so gab es statt der Führung für Porto einen Elfmeter für Bayer.
Den fälligen Strafstoß übernahm Patrik Schick, der das rechte untere Eck anvisierte und an Diogo Costa scheiterte (45.). In der Nachspielzeit hatte der Tscheche noch einmal die Chance auf den Führungstreffer, doch erneut war der Schlussmann zur Stelle (45.+2).
In der zweiten Hälfte spielten dann nur noch die Gastgeber, die Leverkusener Offensive war nicht mehr wiederzuerkennen. Nach nur vier Minuten folgte die erste Großchance, doch Taremi verfehlte mit seiner Direktabnahme nur knapp den rechten Winkel. An quasi jeder gefährlichen Offensivaktion von Porto war der Iraner beteiligt und meistens initiierte er die Angriffe. Am Ende einer fantastischen Kombination, beginnend in der eigenen Hälfte, flankte der Angreifer den Ball gefühlvoll in den Sechzehner, wo der eingewechselte Zaidu Sanusi zur zu diesem Zeitpunkt verdienten Führung einköpfen konnte (69.).
Von Leverkusen kam in der gesamten zweiten Hälfte gar nichts mehr und am Ende fielen die Gäste auseinander. Zunächst konnte Jonathan Tah in letzter Sekunde das 2:0 verhindern, als er den Schuss von Stephen Eustáquio blockte (82.). Doch keine fünf Minuten später spielte Taremi erneut einen genialen Pass zwischen die Verteidiger hindurch, den der eingewechselte Wenderson Galeno erlaufen konnte und ins lange Eck einschob (86.).
Kurz darauf holte sich Jeremy Frimpong mit einem Foul an Galeno seine zweite Gelbe Karte ab und flog vom Platz (88.). In der Nachspielzeit kombinierte sich Porto ein weiteres Mal stark durch, Otavio verpasste aber freistehend aus zwölf Metern klar den Kasten der Werkself (90.+4).

Die Stimmen zum Spiel:

Wanderson Galeno (FC Porto): "Wir mussten 90 Minuten lang wach sein. Ich bin hier, um zu helfen und die heutige Nacht war ein Traum für uns. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft geholfen habe, die drei Punkte zu holen."
Zaidu Sanusi (FC Porto): "Es war gut für uns, drei Punkte für unseren Verein und für unsere Fans. Das Tor? Unser Trainer verlangt immer von den Außenverteidigern mit aufzurücken. Ich muss es tun und bin daran gewöhnt."
Callum Hudson-Odoi (Bayer 04 Leverkusen): "Es ist schwer zu erklären, warum wir dieses Spiel verloren haben. Ich glaube nicht, dass es uns an Selbstvertrauen mangelt. [...] Wir haben gut gespielt und wir hatten unsere Möglichkeiten, aber letztendlich gehen wir mit leeren Händen vom Platz. Ich bin mir nicht sicher, ob der verschossene Elfmeter der Schlüsselmoment war, aber natürlich wäre es besser gewesen, wenn wir den reingemacht hätten. Wir müssen einfach weitermachen."
Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen): "Wir sind weiterhin überzeugt, der Trainer hat eine super Connection zu der Mannschaft. Wir wollen gemeinsam aus der Situation kommen. So sieht das die Mannschaft."

Der Tweet zum Spiel

Wirklich?

Das fiel auf: Hat sich Seoane vercoacht?

Seoane steht bei Leverkusen eigentlich schon seit dem ersten Pflichtspiel der Saison in der Kritik, als die Werkself blamabel gegen einen Drittligisten aus dem Pokal ausgeschieden ist. Die Kritik riss nicht ab, weil die Leistungen in der Liga alles andere als zufriedenstellend waren - nach acht Spieltagen stehen nur fünf Punkte zu Buche und damit Platz 17 der Bundesliga-Tabelle. Vercoachte sich Seonane gegen Porto? Nach einer eigentlich starken ersten Halbzeit kam seine Mannschaft sehr schwach aus der Kabine und bekam quasi kaum noch Zugriff auf das Spiel. Die ersten beiden Wechsel führte der Trainer trotzdem erst in der 72. Minute aus, sein Gegenüber Sérgio Conceição hatte bis dato bereits viermal getauscht. Seoane stellte trotz des Rückstands und der ausbleibenden Gefahr in der Offensive die Grundordnung nicht um und wechselte nur positionsgetreu.

Die Statistik: 2

Mit Sanusi und Galeno trafen heute gleich zwei Einwechselspieler aus dem Spiel heraus. Dies waren die ersten beiden Champions-League-Tore für Porto aus dem laufenden Spiel heraus in der aktuellen Saison. Die Portugiesen trafen zuvor lediglich im ersten Spiel gegen Atlético per Elfmeter.
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