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Drei Dinge, die auffielen: RB Leipzig kämpft bei Pleite gegen Real Madrid nicht nur mit dem Schiedsrichter

Daniel Rathjen

Update 14/02/2024 um 09:37 GMT+1 Uhr

RB Leipzig hat am Dienstagabend eine große Chance vertan und sich selbst geschlagen. Gegen Real Madrid gab es im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zwar eine gute Leistung, aber auch viel Wirbel um einen nicht gegebenen Treffer. Entschieden wurde das grundsätzlich offene Spiel durch ein Weltklasse-Tor von Brahim Díaz, der Allzweckwaffe von Trainer Carlo Ancelotti. Drei Dinge, die auffielen.

Rose überzeugt: "Es war kein Abseits und kein Foul"

Chancenwucher, Schiri-Ärger - und ein Kunstschuss wie ein Stich ins Kämpferherz: RB Leipzig droht in der Champions League trotz einer mutigen Vorstellung gegen Real Madrid das Aus im Achtelfinale.
In einem Hinspiel auf Augenhöhe verlangte der Bundesligist dem Rekordsieger der Königsklasse alles ab und verlor äußerst unglücklich mit 0:1 (0:0).
Im Rückspiel am 6. März im Bernabéu steht RB mit dem Rücken zur Wand. Brahim Díaz (49.) schmälerte Leipzigs Chancen auf das Weiterkommen mit einem sehenswerten Treffer.
Drei Dinge, die bei RB Leipzig gegen Real Madrid auffielen.

1. Leipzig vergibt große Chance

Es gab große Chancen für RB Leipzig. Es gab sogar die Chance, Real richtig wehzutun. Das Team von Marco Rose setzte das um, was der Trainer gefordert hatte. Mit Verstand spielen, mutig sein, Abschlüsse suchen und finden.
Das Heimspiel war die große Chance im Achtelfinal-Hinspiel vorzulegen, bevor es ins Bernabéu geht. "Wir haben alles, um ihnen die Stirn zu bieten", hatte Rose vorab prognostiziert.
Es gab die Geschwindigkeit, es gab den Spielwitz und es gab den Druck auf die Real-Innenverteidiger und deren Fehler im Aufbau tatsächlich.
Aber abgesehen vom nicht gegebenen Tor in der zweiten Minute (siehe Punkt 2), gab es auch viele Unsauberkeiten im Spiel nach vorne.
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Lois Openda (RB Leipzig) hatte gegen Real Madrid immer wieder Probleme

Fotocredit: Getty Images

Oder war es die Angst vor der eigenen Courage? Zu wenig Killerinstinkt? Unerfahrenheit auf diesem Niveau? Wahrscheinlich eine Mischung aus allem oder einfach nur Pech.
Lois Openda, Benjamin Sesko, Dani Olmo, selbst dem sonst unbeschwerten Xavi Simons, fehlten jedenfalls deutlich sichtbar oft die nötige Präzision bei Schüssen oder Flanken.
Mit jeder verstrichenen Minute ohne Gegentor erwachte indes die Macht des Gegners, der sich seit jeher darauf besinnen kann, da zu sein, wenn es nötig ist.
Auch wenn die Qualität der Möglichkeiten für Leipzig nie nachließ, das Real-Tor blieb vernagelt. "Es ist sehr bitter für uns, wir waren nicht die schlechtere Mannschaft und hätten uns belohnen müssen. Jetzt haben wir nichts mehr zu verlieren", befand Schlussmann Peter Gulacsi.
Klar, eine kleine Chance aufs Viertelfinale bleibt RB noch. Die große Chance wurde allerdings schon vertan. Aua, das schmerzt.
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Ancelotti stützt Schiri: "Ziemlich klares Abseits"

2. Das Nicht-Tor war ein Doch-Tor!

"Kein Fußball-Fan versteht das." Deutlicher hätten die Worte des ehemaligen Spitzen-Schiedsrichters Lutz Wagner in der Halbzeit-Analyse bei "Amazon Prime" nicht sein können.
Welche Szene er meinte, war auch klar. Es war das "Tor" von Leipzig in der zweiten Minute. Xaver Schlager hatte nach einem Eckball abgezogen. Sein Ball war allerdings kein Schuss, sondern eher eine Flanke auf Benjamin Sesko, der direkt ins Tor köpfte.
Abseits war es nicht, doch laut Referee Irfan Peljto (Bosnien) hatte Benjamin Henrichs Real-Torwart Andriy Lunin berührt und damit gestört.
Paradox: Lunin wäre niemals an den Ball gekommen. Und trotzdem wurde das Tor nicht gegeben! Es prasselte Kritik von allen Seiten auf den Unparteiischen ein, der das erste Mal überhaupt ein K.o.-Spiel in der Champions League leitete.
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Benjamin Sesko (RB Leipzig) trifft zu dem aberkannten Tor Real Madrid

Fotocredit: Getty Images

Auch, weil Peljto sich die Szene nicht noch einmal mit dem VAR ansah. In den sozialen Medien war sofort von Korruption die Rede, der Tenor aller war: "Wie kann man dieses Tor nicht geben?!"
Auch TV-Experte Matthias Sammer war fassungslos: "Das ist doch kein Probierfeld!", echauffierte er sich und sprach das aus, was der Großteil dachte: "Die Szene war eindeutig."
Selbst Real-Star Toni Kroos sagte: "Hätte man geben müssen. Ich finde keine Argumente dagegen."
Trotz des Wirbels, den das "Nicht-Tor", beziehungsweise das "Doch-Tor", erzeugte, ist es Leipzig einigermaßen hoch anzurechnen, dass sich die Mannschaft dadurch nicht aus dem Konzept bringen ließ, sondern weiter Druck auf Real ausübte. Es folgten hochkarätige Chancen, während die Diskussionen hochkochten.

3. Ancelottis Allzweckwaffe

Es war ein unrühmliches Ende für den Mann des Spiels. Brahim Díaz humpelte in der 84. Minute vom Feld. Ohne Einwirkung des Gegners, bei einem Sprint, hatte sich der Schütze des entscheidenden Treffers verletzt.
Was er bis dahin für die "Königlichen" gezeigt hatte, war aber durchweg glanzvoll. Herausragend war sein Tor: Eine starke Einzelleistung gegen insgesamt vier Leipziger über den rechten Flügel mit dem gekonnten Schlenzer ins obere linke Toreck als Finish.
"Weltklasse", befand TV-Experte Thomas Hitzlsperger. "So eine Aktion bringt das Spiel in eine Richtung", erkannte Kroos. Es war auch die Krönung von Díaz' starker Entwicklung in dieser Saison. Nach dem Ende seiner Leihe von der AC Mailand zurückgekehrt, spielte er anfangs nämlich kaum eine Rolle.
Doch der 1,70-Meter-Wirbelwind glaubte an sich, seine Stärken und gab Vollgas, wenn er reinkam und wo auch immer spielte. Mittlerweile hat er acht Pflichtspieltore in 28 Einsätzen auf dem Konto.
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Brahim Díaz (Real Madrid) feiert sein Tor gegen RB Leipzig

Fotocredit: Getty Images

Sein Name stand bislang im Schatten von Stars wie Vinicius jr., Rodrygo oder Valverde, doch durch sein Tor gegen Leipzig wurde einmal mehr das Spotlight auf Díaz gerichtet, weil er ebenfalls ein sogenannter Unterschiedsspieler ist.
Auf seine individuelle Klasse ist auf Top-Niveau Verlass. Real-Trainer Carlo Ancelotti weiß das über seine "Allzweckwaffe" natürlich schon seit geraumer Zeit, jetzt weiß es jeder.
Díaz' Einzelleistung täuschte auch etwas darüber hinweg, dass Real in Leipzig - zumindest zu Beginn - etwas Sand im Getriebe hatte.
Sogar Kroos hatte sich unter anderem einen haarsträubenden Fehlpass geleistet, Konter wurden nicht so eiskalt beendet wie gewohnt. Das Spiel war ausgeglichen, es hätte in beide Richtungen gehen können. Mit Díaz' Aktion kippte das Spiel zu Gunsten Reals.
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