FC Bayern gegen Kopenhagen - Thomas Müller kritisiert Handspiel-Regel: "Gebt den Schiedsrichtern die Macht"
Der FC Bayern trennt sich am 5. Champions-League-Spieltag mit einem torlosen Remis vom FC Kopenhagen. In der Nachspielzeit sorgt ein vermeintlicher Handelfmeter für Aufregung, Schiedsrichterin Stephanie Frappart nimmt ihren Pfiff nach Ansicht der Videobilder am Spielfeldrand aber richtigerweise zurück. Thomas Müller zeigt nach dem Spiel Verständnis und sendet einen Appell an die FIFA.
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Quelle: Perform
Der FC Bayern stand schon vor Anpfiff des 100. Europapokalspiels in der Allianz Arena als Gruppensieger der Champions-League-Gruppe A fest, entsprechend lax präsentierte sich der Rekordmeister beim trostlosen 0:0 gegen den FC Kopenhagen seinen Fans.
Trainer Thomas Tuchel gab nach der Partie zu, schon "unterhaltsamer Spiele" gesehen zu haben, zeigte ob der Konstellation in der Gruppe aber auch Verständnis für den Auftritt seiner Mannschaft, die kurz vor Schluss beinahe doch noch die Großchance zum Siegtreffer bekommen hätte.
Der eingewechselte Frans Krätzig hatte in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Ball an der linken Strafraumkante in die Mitte befördern wollen. Peter Ankersen bekam das Spielgerät daraufhin unglücklich an den Unterarm. Stephanie Frappart zeigte zunächst auf den Punkt, nahm ihre Entscheidung aber nach Hinweis des VAR und Studium der Videobilder wieder zurück.
"Den Handelfmeter hätte ich auch nicht gegeben", bewertete Thomas Müller nach der Partie bei "DAZN", "aber ich glaube, die Regeln geben ihn her." Im Anschluss sendete das Münchner Urgestein einen Appell an die Regelhüter bei der FIFA.
Die Münchner Reaktionen bei "DAZN" zum Sieg gegen Kopenhagen.
Thomas Müller (FC Bayern) über ...
... das Spiel: "Wir sind nicht zufrieden. Vor allem ich als Offensiver bin nicht zufrieden, dass wir ohne eigenes Tor geblieben sind. Wir haben zu wenig riskiert. In der ersten Halbzeit können wir schon einen machen, wir hatten ein paar ordentliche Situationen. Aber gegen so einen tiefen Block ist es nicht einfach. Da läuft man halt nicht alleine aufs Tor zu, weil der Gegner mit Mann und Maus verteidigt - und Kopenhagen kann das gut. Sie sind kein Offensivteam, das nach München kommt und sich umstellen muss, um sich hinten reinzustellen. Sie können gut verteidigen. Wir müssen auch mal riskieren, im vorderen Drittel den Ball zu verlieren, mal einen 50:50-Ball spielen. Wir waren nicht risikobereit genug, das war gestern im Training besser. Gefährliche Situationen entstehen, wenn wir denn Ball in den Strafraum bringen."
... den nicht gegebenen Elfmeter in der Nachspielzeit: "Den Handelfmeter hätte ich auch nicht gegeben, aber ich glaube, die Regeln geben ihn her, wenn man sich den von gestern anschaut. Ich bin kein Freund der Regel. Aber wenn es sie gibt, dann ist es schon komisch, dass er gestern erst nicht gegeben wurde und dann doch und heute wird er gepfiffen und dann sogar zurückgenommen. Das passt halt nicht."
... die Handspielregel: "Aktuell habe ich das Gefühl, die Regelhüter wollen die Regel objektivieren. Du kannst die Handregel aber nicht objektivieren. Lass doch die Schiedsrichter entscheiden wie bei einem Foul. Ist das Handspiel der Konsequenz eines Elfmeters würdig, verhindere ich ein Tor oder eine Riesenvorlage? Da kannst du auch mal mit einer unglücklichen Aktion zu Recht einen Elfer geben. Gehe ich in Richtung Eckfahne und bekomme einen Ball gegen die Hand? Dann kriege ich ihn halt mal gegen die Hand. Lasst die Schiedsrichter subjektiv anhand von ein paar Kriterien entscheiden. Gebt den Schiedsrichtern die Macht. Sonst kommen wir durch die Videobilder dahin, wo wir heute sind. Und ich glaube, es ist im Moment keiner zufrieden. Ich weiß nicht, ob die Jungs und Mädels bei der FIFA in ihrem Raum sitzen und sagen: 'Boah, die Handregel ist aktuell echt super.'"
... eine baldige Vertragsverlängerung: "Warten wir es mal ab. Wir schauen von Spiel zu Spiele (lacht)."
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Harry Kane - FC Bayern
Fotocredit: Imago
Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern) über ...
... zum Spiel: "Wir haben schon besser gespielt. Wir haben uns schwer getan, Tempo ins Spiel zu bringen. Das ist dann vielleicht auch mal verständlich. Wenn es an einem Abend passiert, dann besser mal heute. Kopenhagen hat extrem tief verteidigt. Dann sah es so aus, wie es aussah."
... ob es etwas mehr Risiko hätte sein müssen: "Ja, wahrscheinlich schon. Es war nicht flüssig, nicht riskant genug. Upa hat heute die Seite gewechselt, war linker Innenverteidiger und Rapha hat zum ersten Mal von Anfang an gespielt. Wir können es besser machen. Wir haben es auch zuletzt besser gemacht. Heute machen wir einen Haken dran und weiter."
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"Nicht genug investiert": Tuchel nach Torlos-Remis unzufrieden
Quelle: Perform
... ob er sich von Guerreiro, Müller oder Tel mehr versprochen hat: "Es war auch schwer. Es ist okay, es ist nicht immer leicht an so einem späten November-Abend. Ich habe eigentlich gedacht, dass wir etwas freier spielen, weil wir schon Erster sind und nichts mehr zu verlieren hatten. Es war dann aber eher umgekehrt. Wir haben versucht, das Spiel zu verwalten und ein bisschen zu wenig Aufwand betrieben."
... ob er zuversichtlich ist, dass man in der Bundesliga wieder hochfährt: "Ja. Wir haben auch gestern und vorgestern sehr gut trainiert. Es hatte sich nicht angedeutet. Wir hatten irgendwie das Gefühl, wir werden schon ein Tor machen. Nehmen wir es als Lektion mit, dass es so nicht reicht."
Manuel Neuer (Kapitän FC Bayern) über ...
... das Spiel: "Der Trainer hat uns vorher schon eingeimpft, dass wir wenig Räume bekommen werden. Das haben wir dann auch gesehen. Sie standen sehr gut hinten und haben gut verteidigt. Sie hatten auch einen sicheren Ballbesitz, gerade in der ersten Halbzeit. Was gefehlt hat, war die Aktivität. Wenn wir mehr Nadelstiche durch gute Laufwege gesetzt hätten, die ihnen wehtun und vielleicht ein paar Chipbälle hinter die Kette, dann wäre es gefährlicher geworden."
... seine Leistung: "Ich gebe mein Bestes. Nach so einer langen Verletzungspause kann nicht alles wie vorher sein. Aber ich trainiere hart, wir haben eine gute Torwartgruppe und geben immer unser Bestes. Wer im Kasten steht, der gibt immer alles für seinen Verein."
... die Vertragsverlängerungen von Sven Ulreich und ihm selbst: "Wir freuen uns sehr darüber. Wir haben immer eine positive Stimmung, geben jeden Tag Vollgas und verstehen uns untereinander sehr gut."
Michael Ballack ("DAZN"-Experte) über ...
... die Handspielregel: "Diese Regel sollte man überdenken und neu formulieren, weil für die Schiedsrichter ein viel zu großer Spielraum gegeben ist, einen Elfmeter zu geben oder nicht."
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Quelle: Perform
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