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Manuel Neuer verlängert beim FC Bayern München: Torhüter steht vor Krönung seiner Karriere

Thomas Gaber

Update 28/11/2023 um 20:35 GMT+1 Uhr

Manuel Neuer und Sven Ulreich bleiben dem FC Bayern München bis 2025 treu. Die Vertragsverlängerung rundet für Neuer erfreuliche Wochen nach einer elf Monate andauernde Leidenszeit ab. Der 37-Jährige hat schon viel erreicht, doch es bleiben noch zwei ganz große Ziele, um seine Karriere einzigartig zu machen. Die jüngsten katastrophalen Auftritte des DFB-Teams spielen ihm dabei in die Karten.

Tuchel verrät: Das waren zwei Schlüsselmomente in dieser Saison

Am Dienstag wurde Beton angerührt beim FC Bayern. Nicht auf dem Platz, das entspricht auch nicht der DNA des Klubs. Die Münchner garnierten ihre brandheißen News mit einem auf Socia Media verbreiteten Video, in dem Manuel Neuer und Sven Ulreich eine Mauer vor einem Fußballtor errichten.
Vier schuftende Hände, Spachtel, Mörtel, Backsteine und der Schriftzug "2025"- fertig war das Ding. Beide Torhüter bleiben den Müchnern treu, ein famoser Doppelschlag.
Mit Ulreich verlängert eine höchst loyale Nummer zwei, dessen Rolle klar definiert und vom Spieler zu 100 Prozent akzeptiert und vorgelebt wird. Mit Neuer halten die Bayern ihren Stammtorhüter, der die großen Erfolge in den letzten zwölfeinhalb Jahren entscheidend mitzuverantworten hat.
"Manuel Neuer und Sven Ulreich sind einfach ein Dreamteam", heißt es in der Pressemitteilung des Vereins. "Sie unterstützen und motivieren sich gegenseitig und leben die Werte vor, die den FC Bayern auszeichnen."

Thomas Tuchel: Manuel Neuer spielt in einer eigenen Liga

Nach seinem im Dezember 2022 erlittenen Schien- und Wadenbeinbruch infolge eines Skiunfalls durchlebte Neuer über fast elf Monate die schwierigste Phase seiner Karriere. Das abrupte Ende seines Profisportlerlebens stand im Raum, seine Rekonvaleszenz war geprägt von körperlichen und mentalen Rückschlägen. Aufgeben war jedoch nie ein Thema. "Dafür liebe ich zu sehr, Fußballer zu sein", sagt Neuer.
Am 28. September kehrte er ins Mannschaftstraining zurück, einen Monat später feierte er sein Comeback beim 8:0 gegen Darmstadt 98. Seitdem trainiert und spielt Neuer beschwerdefrei und macht laut Trainer Thomas Tuchel den FC Bayern ein großes Stück besser.
"Was ich bei Manu im Training wahrnehme, ist ein komplett neues Level an Torwartspiel. Das jeden Tag zu sehen, ist sehr beeindruckend. Ob Abwehrspieler oder Torhüterkollegen - alle profitieren von Manus Rückkehr. Das ist eine eigene Liga", sagte Tuchel.
Für Christoph Freund ist Neuer seit vielen Jahren und immer noch schlichtweg der "der beste Torhüter der Welt", wie der Sportdirektor anlässlich der Vertragsverlängerung verkündete.

Zwei große Ziele: Heim-EM 2024 und Champions-League-Finale 2025

Der Slogan "2025" rundet für Neuer erfreuliche Wochen nach seiner langen Leidenszeit ab. "Der eine oder andere hätte bei so einer Verletzung vielleicht gesagt: 'Ich habe ein gewisses Alter, habe schon viel erreicht und bin zufrieden mit meiner Karriere. Natürlich bin ich zufrieden mit meiner Karriere - aber ich weiß, dass da noch Großes kommen kann. Das ist der Anspruch, den ich an mich selber habe und ich greife wieder voll an", sagte Neuer.
"The Wall" ("Die Mauer") verfolgt konkret zwei große Ziele: die Heim-EM 2024 und das Champions-League-Finale 2025 in München. Dabei könnte Neuer die einzigen beiden "Makel" seiner Karriere beseitigen. Er war noch nicht Europameister und hautnah beim verlorenen "Finale dahoam" 2012 dabei.
Im Verein ist sein Nummer-eins-Status zementiert, in der Nationalmannschaft ist Neuer Herausforderer von Marc-Andre ter Stegen. Ungewohntes Terrain für den 37-Jährigen, das er schnellstmöglich wieder verlassen möchte.
"Ich will in diesem Stadion spielen, weil hier das Finale ist", sagte Neuer bei der Vorstellung des EM-Balls in Berlin. "Es ist natürlich mein Ziel, bei den März-Länderspielen wieder dabei zu sein. Da will ich ehrgeizig angreifen."
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Didier Drogba verwandelt den letzten Elfmeter gegen Manuel Neuer im CL-Finale 2012

Fotocredit: Getty Images

Neuer "Gewinner" der schwachen DFB-Auftritte

Es klingt paradox, aber aus den desaströsen Auftritten der DFB-Auswahl gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) ging ein Nationalspieler gestärkt hervor: Manuel Neuer. Er profitierte nicht etwa von Fehlern seines Hauptkonkurrenten ter Stegen, der wegen Rückenproblemen passen musste.
Es ist vielmehr die kollektive Ratlosigkeit von Bundestrainer Julian Nagelsmann und Sportdirektor Rudi Völler auf der Suche nach den Gründen für das Versagen und die Debatte um den Mangel an Führungsspielern.
"Ich habe 13 Jahre in der Nationalelf gespielt, und wir hatten immer einen Kern an Jungs, die die Dinge mehr oder weniger selbst bestimmt haben - im Training, in den Spielen, in der Kabine. Jetzt hast du viele, vielleicht zu viele, die diese Aufgaben nicht übernehmen wollen", sagte Weltmeister Miroslav Klose dem "RND".

Tuchel sieht Neuer als Stammkeeper bei der EM

Der langjährige DFB-Kapitän Michael Ballack argumentierte, dass Nagelsmann Mats Hummels und Thomas Müller zurückgeholt habe, "weil die diese Erfahrung, den Führungsanspruch und vielleicht auch die Empathie und diese Ansprache haben, um andere Spieler auf ein höheres Level zu hieven." Dazu gehört auch Neuer ohne jeden Zweifel.
Thomas Tuchel geht ohnehin davon aus, Neuer bei der EM im deutschen Tor stehen wird: "Ich glaube, dass sich die Frage nach der Nummer eins im Mai oder Juni selber beantwortet. Wen Manu bis dahin gesund bleibt und in der mentalen Verfassung das Ganze angeht, in der er momentan ist, dann wird er zu alter Stärke zurückkehren und eine ganz eigene Liga im Torwartspiel weiter prägen."
Heim-EM 2024, ein mögliches zweites "Finale dahoam" 2025 - die Krönung seiner Karriere steht Manuel Meuer möglicherweise noch bevor.
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Müller-Debatte beim FC Bayern: Tuchel wird deutlich

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