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RB Leipzig schimpft nach Champions-League-Aus gegen Real Madrid - hätte Vinícius Júnior Rot sehen müssen?

Dennis Melzer

Update 07/03/2024 um 14:50 GMT+1 Uhr

RB Leipzig verabschiedet sich im Achtelfinale aus der Champions League. Dass gegen Rekordsieger Real Madrid Endstation sein könnte, war kein sonderlich kontroverser Tipp – doch nach zwei Duellen (0:1, 1:1) ist klar: Für den Bundesligisten wäre deutlich mehr drin gewesen. Zwei fatale Schiedsrichterentscheidungen und das eigene Unvermögen verhinderten jedoch die Überraschung und ärgerten Leipzig.

Henrichs sauer auf Schiedsrichter: "Ist eine Rote Karte"

Benjamin Henrichs war merklich angefressen, als er nach Spielende ans "DAZN"-Mikrofon trat.
Zuvorderst natürlich aufgrund des unglücklichen Ausscheidens in der Champions League gegen das vielleicht größte europäische Schwergewicht im Wettbewerb, vor allem aber über das Zustandekommen. Beim 1:1 im Achtelfinal-Rückspiel (Hinspiel 0:1) hatte es Schiedsrichter Davide Massa in Madrid nicht unbedingt gut mit den Sachsen gemeint.
Eine Szene erhitzte die Leipziger Gemüter ganz besonders: Vinícius Júnior hatte RB-Verteidiger Willi Orban in der 54. Minute beim Stand von 0:0 auf Höhe der Mittellinie erst gefoult und im Anschluss mit einem Griff an den Hals zu Boden gestoßen.
Eine Aktion, die als Tätlichkeit hätte gewertet können, vielleicht sogar die Rote Karte hätte nach sich ziehen müssen.

Henrichs versteht es nicht

"Was soll ich sagen ...", leitete Henrichs ein, als er mit der Szene konfrontiert wurde und stellte "DAZN"-Reporter Daniel Herzog eine Gegenfrage: "Ich frage Dich mal – hätte ein Spieler von uns die Rote Karte bekommen?"
Ohne die Antwort abzuwarten legte der Nationalspieler nach: "Ich gehe stark davon aus. Vinícius schlägt Willi nach einem Rempler ins Gesicht. Ich sage offen und ehrlich: Wenn ein Spieler von uns einem Spieler von Real an den Hals geht, fliegt er vom Platz!"
Dass ausgerechnet ebenjener Vinícius Júnior auch noch den Treffer zur zwischenzeitlichen Führung erzielte (65.), sei laut Henrichs ganz besonders "bitter" gewesen.
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Rose stolz auf eigene Mannschaft: "Nicht nur leere Worte"

RB Leipzig schon im Hinspiel verärgert

Auch Vinícius-Opfer Orban konnte die Entscheidung des Unparteiischen nicht nachvollziehen: "Aus meiner Sicht war das eine Tätlichkeit, das war ein klarer Griff an den Hals. Deshalb kann man da die Rote geben." Insgesamt seien viele Situationen nicht unbedingt zugunsten der Roten Bullen ausgelegt worden, schob Orban nach, und bezog sich damit auf eine Fehlentscheidung aus dem Hinspiel vor zwei Wochen.
Benjamin Sesko hatte da den Ball nach nur 97 Sekunden zum vermeintlichen 1:0 über die Linie bugsiert, wurde aber schnell wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung in seinem Jubel eingebremst. Der Slowene hatte aber keineswegs in der verbotenen Zone gestanden, vielmehr soll Teamkollege Henrichs Madrids Torhüter Andriy Lunin entscheidend gestört haben.
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Benjamin Sesko (RB Leipzig) trifft zu dem aberkannten Tor Real Madrid

Fotocredit: Getty Images

Zwei Spiele, zwei Aufreger. Trainer Marco Rose gab sich in Madrid auf der Pressekonferenz dennoch diplomatisch: "Die Balance der Entscheidungen ist nicht immer in unsere Richtung ausgeschlagen", sagte der 47-Jährige: "Wir hatten vielleicht den einen oder anderen Widerstand mehr als der Gegner." Aber, so Rose: "Wir wollen keine schlechten Verlierer sein."

RB scheitert auch am Unvermögen

Das Ausscheiden gänzlich an den Referees festzumachen, trifft es auch nicht. Immerhin hatte RB in beiden Spielen ausreichend Torgelegenheiten (Großchancenverhältnis von 3:1), um die Königlichen aus der Königsklasse zu kegeln.
"Wenn man die 180 Minuten zusammennimmt, hatten wir deutlich bessere Chancen als Real. Ich weiß gar nicht, wie sie heute überhaupt ein Tor machen", haderte Henrichs: "Wir müssen uns sowohl im Hinspiel als auch im Rückspiel belohnen."
Unterstützung in seiner Argumentation erhielt er ausgerechnet von Kroos, der erneut als sachlicher Analyst ohne Vereinsbrille in Erscheinung trat: "Man kann nicht sagen, dass wir hoch verdient weiter sind, aber wir sind weiter", fasste der Mittelfeldmann nüchtern zusammen.
Am Ende blieb für den aufgebrachten Henrichs also nur die Erkenntnis, dass man gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner bravourös mitgehalten hatte: "Man kann viel mitnehmen, aber gerade sind wir brutal enttäuscht. Wir haben uns gut geschlagen."
Gut ist gegen Real aber manchmal eben nicht gut genug ...
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