Thomas Tuchel vom FC Bayern schimpft nach absurdem Handspiel im Arsenal-Strafraum: "Ein 100-prozentiger Elfmeter"
VonThomas Gaber
Update 11/04/2024 um 10:13 GMT+2 Uhr
Ein klares Handspiel von Arsenal-Verteidiger Gabriel im eigenen Strafraum hat nach dem 2:2 (2:1) des FC Bayern München im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League für Diskussionen gesorgt. Während sich FCB-Trainer Thomas Tuchel über den nicht gegebenen "100-prozentigen Elfmeter" echauffierte, ergriffen die "Prime"-Experten Lutz Wagner und Matthias Sammer Partei für Schiedsrichter Glenn Nyberg.
Was war passiert? In der 67. Minute führte Arsenals Torhüter David Raya einen kurzen Abstoß zu Gabriel aus. Der nahm den Ball mit der linken Hand auf und schob ihn zurück zu Raya.
Das Spiel war freigegeben, da beim Abstoß kein Pfiff des Schiedsrichters ertönen muss. Insofern hätte es einen Handelfmeter für den FC Bayern geben müssen, den Thomas Tuchel im Interview bei "Prime" auch vehement einforderte.
"Das ist ein 100-prozentiger, glasklarer Elfmeter und den nicht zu bekommen, tut auf dem Niveau extrem weh", sagte der Bayern-Coach. "Der Schiedsrichter hat zu unseren Spielern gesagt, dass das ein Kinderfehler sei und Kinderfehler pfeife er nicht in einem Champions-League-Viertelfinale. Das ist eine ganz neue Form der Regelauslegung und einfach unglaublich."
Bei "TNT" legte Tuchel nach: "Der Schiedsrichter hatte nicht den Schneid, einen berechtigten Elfmeter zu geben. Er hat auf dem Feld zugegeben, dass er den Fehler des Spielers bemerkt hat. Das ist frustrierend."
Wagner und Sammer pro Schiedsrichter
Was die laut Tuchel "verrückte, seltsame Situation" zusätzlich brisant macht, ist die Tatsache, dass Referee Nyberg in die Ausholbewegung von Raya pfiff. Das wiederum habe Gabriel verwirrt, argumentierte "Prime"-Schiedsrichter-Experte Lutz Wagner.
"Das ist eine sehr eigentümliche Szene. Der Schiedsrichter tätigt in dieser Situation einen Pfiff in die Ausführung hinein. Das hat die Abwehrspieler etwas verunsichert. Er hat selbst gemerkt, dass er zu einer Verunsicherung beigetragen hat und dann einen weiteren Pfiff getätigt. So einen Elfmeter will der Fußball nicht, das hat sich auch der Schiedsrichter gedacht und daher den zweiten Pfiff getätigt. Dieser war dann der eigentlich korrekte und das Spiel konnte weiterlaufen", erklärte Wagner.
"In Sinne des Fußballs war das die bessere Lösung", ergänzte er. Unterstützung bekam Wagner von Matthias Sammer. "Ich bin komplett bei Lutz. Das ist eine Situation, die regeltechnisch diskutierbar ist, aber im Sinne des Fußballs gebe ich so einen Elfmeter nicht. Ich habe immer die deutsche Brille auf, aber ich bin froh, dass es hier keinen Elfmeter gegeben hat. Das hat der Schiedsrichter gut gemacht", sagte der "Prime"-Experte.
Das sah Tuchel komplett anders, nicht nur hinsichtlich der Elfmeter-Kontroverse. "Ich hatte das Gefühl, dass viele kleine Situationen gegen uns entschieden wurden. Die Kleinigkeiten gingen alle in eine Richtung. Die Spieler von Arsenal konnten reklamieren, wie sie wollten."
Gräfe ärgert sich mit Bayern
Über X schaltete sich auch Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe in die Diskussion um die Szene mit Gabriel ein. "Das ist eine krasse Szene!", schrieb er. Nyberg habe es "lange gut" gemacht, dann aber neben "mehreren kleineren Fehlern" diese krasse Fehlentscheidung getroffen. Gräfe: "Bitter für die Bayern!"
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