Drei Dinge, die bei Real Madrid gegen Manchester City in der Champions League auffielen: Mbappé, Mbappé, Mbappé!

Real Madrid besiegt Manchester City im Playoff-Duell der Champions League klar und zieht ins Achtelfinale ein. Nach einem knappen 3:2 im Hinspiel gewinnen die Königlichen ihr Heimspiel gegen die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola absolut überzeugend 3:1. Der dreifache Torschütze Kylian Mbappé überragt, City macht es dem Gegner aber auch erschreckend leicht. Drei Dinge, die auffielen.

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Quelle: Perform

"Es war ein perfekter Abend für die Mannschaft", sagte Mbappé, der neben der Trophäe für den "Player of the Match" auch einen Spielball in die Katakomben des Estadio Santiago Bernabéu trug: "So müssen wir weitermachen, wenn wir das schaffen wollen, was wir in dieser Saison erreichen wollen."
Der Franzose schoss gegen die Engländer alle drei Tore seines Teams, dabei eins schöner als das andere (4., 33., 61.). Den Cityzens gelang durch Nico González nur noch Ergebniskosmetik (90.+2).
Manchester City verpasste damit erstmals seit 2012/13 wieder das Achtelfinale der Königsklasse. Real peilt dagegen die Titelverteidigung und den insgesamt 16 Triumph im Wettbewerb an.
Drei Dinge, die uns in Madrid auffielen.

1. Madrids Monster-Mix und ein neuer Stern

Die K.o.-Phase in der Champions League - oder wie es Real Madrid sieht: eine Wohlfühloase. Wo es für andere unbequem wird (nicht wahr, FC Bayern?), sind die Königlichen auch in dieser Saison ganz offensichtlich dabei, sich komfortabel einzurichten.
Die Stars sind fit, strotzen vor Selbstbewusstsein und verkörpern diese Siegermentalität nach außen. Ancelotti muss als Trainer niemandem mehr etwas beweisen, aber er hat es seinen Kritikern erneut gezeigt und ein Team geformt, in dem die Chemie absolut passt.
Der "Monster-Mix" ist brandgefährlich. Das Offensiv-Quartett mit Rodrygo, Vinícíus Júnior, Jude Bellingham und Kylian Mbappé ist aufeinander abgestimmt und ließ am Mittwoch die City-Abwehr wie eine Altherren-Mannschaft aussehen. Wir sind so unberechenbar, vor allem durch die Bewegung und das Fließende", sagte Bellingham.
"Ich will der Saison meinen Stempel aufdrücken", meinte dagegen Mbappé nach seinem Real-Erweckungserlebnis mit drei Toren: "Ich möchte mit Real Madrid Geschichte schreiben. Die Eingewöhnungszeit ist für mich vorbei und jetzt muss ich meine Qualität zeigen."
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Kylian Mbappé jubelt

Fotocredit: Getty Images

Hinter dem "Monster-Mix" hat sich ein massiver Abwehrblock verfestigt, der dicht zusammensteht und jedes erfolgreiche Tackling wie einen Torerfolg feiert. Antonio Rüdiger ist darin selbstverständlich eine feste Größe und nicht wegzudenken.
In seinem Schatten ist aber auch ein neuer Stern aufgegangen: Raúl Asencio, Innenverteidiger, 21 Jahre und Real-Eigengewächs lieferte nicht nur mit einem Traumpass die Vorlage zum 1:0, sondern wurde bereits in der ersten Halbzeit mit Sprechchören gefeiert. Beachtenswert im Bernabéu!
"Das Wichtigste für uns war die defensive Seite des Spiels", sagte Bellingham bei "TNT Sports": "Wir wussten, dass wir, wenn wir hinten gut stehen, mit mehr Freiheit angreifen können, und das war heute Abend der Schlüssel."
Für viele war es ohnehin schon klar, doch nach den zwei Auftritten in den Playoffs gegen ManCity bleibt festzuhalten: Real hat Moral, Real hat Qualität, Real hat Lust, Real ist der Maßstab in diesem Wettbewerb und der Top-Favorit auf den Titel.

2. City macht es Real viel zu leicht

Zugegeben, es lief alles schief, was schieflaufen konnte für die Engländer. Das Hinspiel mit dem Last-Minute-Knockout war ein Schlag auf die Psyche, die Mentalität schon vor Anpfiff angeknackst. Dass es für Haaland aufgrund von Knieproblemen nicht zu einem Einsatz von Beginn an gereicht hat, war ein weiterer Schlag. "Er ist ein guter Freund von mir und ich hoffe, dass es nicht zu schlimm ist", hatte Bellingham mit seinem Ex-BVB-Kollegen Mitleid.
Ohne den Norweger gab es keinen Zielspieler, seine Präsenz ist unverzichtbar bei City. Als auch noch John Stones früh verletzt ausgewechselt werden musste (8.), war die Stirn von Pep eine einzige Sorgenfalte. Schon sein Gesicht nach dem ersten Gegentor sprach Bände. Ungläubig saß er da, als er seine Mannschaft verteidigen, beziehungsweise nicht verteidigen sah.
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Pep Guardiola scheidet mit Manchester City gegen Real Madrid aus der Champions League aus

Fotocredit: Getty Images

City machte es Real viel zu leicht. Ein langer Ball wie vor dem 1:0, das bereits die Weichen stellte an diesem Abend, reichten oft aus, um die komplette Defensive zu überspielen. Das war ganz schwach. Die ganze Hintermannschaft war unorganisiert, wild, überfordert.
Auch vorne versprühte ManCity null Gefahr. Ilkay Gündogan, Omar Marmoush, Phil Foden waren weitgehend unsichtbar - Probleme im letzten Dritten wurden überdeutlich. Das Tor von González war nur Ergebniskosmetik. Eine Chance aufs Weiterkommen von einem Prozent hatte er im Vorfeld ausgemacht. Keiner hatte es ihm abgenommen, dass er das wirklich glaubte.
Nach der in Summe 3:6-Niederlage gegen Real scheint er damit jedoch nur seinen Status als ausgezeichneter Fußball-Fachmann untermauert zu haben. Was auch klar ist: Das Aus ist sowohl für ihn als auch für den ambitionierten Scheich-Klub mit Mega-Kader ein Armutszeugnis.

3. Götterdämmerung für Guardiola: Was nun, ManCity?

Manchester City avancierte unter Guardiola zu einer Institution auf der Insel, gewann sechsmal die Premier League in Serie, wurde 2023 Champions-League-Sieger. In den vergangenen zwölf Jahren erreichte der Club stets die K.o.-Phase. Jetzt folgte nach einer enttäuschenden Liga-Phase in der Königsklasse das Aus in den Playoffs.
Kurios: Zum vierten Mal wurde Guardiola von Ancelotti aus dem Wettbewerb geworfen. Und City ist aktuell nicht wiederzuerkennen. Der Unterschied zu Real war so groß, die Fehler im Spiel so erschreckend, dass beim Betrachter durchaus etwas Mitleid hätte entstehen können. Wo ist er hin, der Zauber von Pep Guardiola?
Für ihn gibt es in dieser Saison nur ein Ziel: Die erneute Qualifikation für die Champions League - von der Meisterschaft redet niemand mehr. 17 (!) Punkte Rückstand hat City auf Rang vier auf Spitzenreiter FC Liverpool. Sieben Niederlagen stehen bereits zu Buche und am Sonntag wartet mit dem Tabellenführer bereits der nächste Brocken.
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Erling Haaland (r.) bei Manchester City auf der Bank

Fotocredit: Getty Images

Gibt Guardiola womöglich auf und kommen nun Rücktrittsgedanken auf? Möglich. Im Verein wird in den nächsten Wochen vieles hinterfragt werden, sollte die Quali für die Königsklasse wirklich in Gefahr sein, wird auch der Manager Thema sein und die Frage erörtert werden müssen, ob er der Mannschaft genug Power geben kann.
Guardiolas Vertrag läuft noch bis 2026, doch die aktuellen Vibes haben durchaus etwas von "Götterdämmerung". Wahrscheinlicher als dass Guardiola sich zurückzieht, ist allerdings, dass der Verein einmal mehr mit Macht auf den Transfermarkt drängt und auch das Werben um Florian Wirtz intensivieren wird.
In Manchester soll der Leverkusener als idealer Nachfolger für den Belgier Kevin De Bruyne auserkoren worden sein. Doch das ist Zukunftsmusik. Pep muss mit den vorhandenen Spielern schnell die Kurve kriegen, um aus einer Seuchen-Saison noch das Minimalziel herauszuholen.
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Quelle: Perform


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